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Der Buick: Roman (German Edition)

Der Buick: Roman (German Edition)

Titel: Der Buick: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Was?« Noch beklommener.
    George holte hinter seinem Rücken eine kleine weiße Schachtel hervor und überreichte sie dem Jungen. Ned betrachtete sie, sah dann die Trooper an, die sich um ihn versammelt hatten, und öffnete sie schließlich. Darin lag ein großer Sheriffstern aus Plastik mit dem Aufdruck DEPUTY DAWG .
    » Herzlich willkommen bei der Troop D, Ned«, sagte George. Er gab sich Mühe, weiter ernst zu wirken, aber es gelang ihm nicht. Schallend lachte er los, und bald lachten sie alle und schüttelten Ned die Hand.
    » Sehr witzig«, sagte Ned. » Ein echter Brüller.« Er lächelte, war aber, glaube ich, wieder den Tränen nah. Man sah es ihm nicht an, merkte es aber trotzdem. Das war fast wie ein Geruch, der von seiner Haut ausging. Und Shirley Pasternak merkte das wohl auch. Als sich der Junge dann entschuldigte und aufs Klo ging, machte er das vermutlich, um seine Fassung wiederzuerlangen oder sich zu vergewissern, dass er nicht träumte, oder beides. In schwieriger Lage bekommt man manchmal mehr Hilfe, als man je erwartet hätte. Und manchmal reicht es trotzdem nicht.
    Es war schön, Ned in diesem Sommer dabeizuhaben. Alle mochten ihn, und ihm gefiel es bei uns. Vor allem liebte er es, mit Shirley in der Leitstelle zu sitzen. Es ging dabei auch um Codes, aber hauptsächlich lernte er, wie er zu reagieren hatte und wie man mit mehreren Anrufen gleichzeitig klarkam. Bald beherrschte er das gut, versorgte die Streifenwagen wie aus der Pistole geschossen mit den angeforderten Informationen, griff virtuos wie ein Barpianist in die Computertastatur und fungierte, wenn nötig, als Verbindungsmann mit anderen Dienststellen, wie zum Beispiel nach den schweren Gewittern, die Ende Juni eines Abends über das westliche Pennsylvania hereinbrachen. Gott sei Dank hatten wir keine Tornados, aber wir hatten Sturmböen, Hagel und Blitzeinschläge.
    Ein, zwei Tage darauf geriet er das einzige Mal fast in Panik, als nämlich ein Typ vor dem Friedensrichter von Statler County mit einem Mal ausrastete, im Gerichtssaal herumlief, sich die Kleider vom Leib riss und etwas von wegen » Jesus Penis« brüllte. So nannte er ihn tatsächlich; ich habe das irgendwo in den Akten. Vier einzelne Trooper meldeten sich, zwei, die vor Ort waren, und zwei, die schnellstens hinwollten. Während Ned noch überlegte, wie er das am besten regelte, kam ein Funkspruch von einem Trooper aus Butler, der auf dem Highway 99 die Verfolgung eines … und Blurk! war die Verbindung abgerissen. Ned nahm an, dass der Kollege mit seinem Streifenwagen verunglückt war, und damit behielt er recht (dem Trooper aus Butler, einem Polizeischüler, war nichts passiert, aber den Wagen hatte er zu Schrott gefahren, und der Verdächtige, den er gejagt hatte, war entkommen). Ned rief nach Shirley, wich vor dem Computer, den Telefonen und dem Mikro zurück, als wären sie plötzlich glühend heiß. Sie übernahm schnell, nahm sich aber doch noch die Zeit, ihn kurz zu umarmen und auf die Wange zu küssen, ehe sie sich auf den Stuhl setzte, von dem er aufgesprungen war. Es kam niemand um, und es wurde auch niemand ernstlich verletzt, und Mr. Jesus Penis wurde zur Beobachtung ins Statler Memorial eingewiesen. Es war das einzige Mal, dass ich Ned so nervös und durcheinander erlebte, aber das schüttelte er schnell ab und lernte daraus.
    Alles in allem war ich beeindruckt.
    Und Shirley unterrichtete ihn liebend gern. Das kam eigentlich nicht überraschend: Indem sie es ohne offizielle Erlaubnis getan hatte, hatte sie ja schon bewiesen, dass sie willens war, ihren Job dafür zu riskieren. Ihr – und uns allen – war bewusst, dass Ned nicht vorhatte, eine Polizeilaufbahn einzuschlagen; jedenfalls hatte er nie etwas in der Richtung gesagt; aber das war Shirley egal. Und uns war klar, dass es ihm hier bei uns gefiel. Er mochte den Druck und die Anspannung, genoss das richtig. Da war dieser eine Patzer, ja, klar, aber im Grunde freute es mich, dass das passiert war. Es war gut zu wissen, dass dies für ihn nicht einfach nur ein Computerspiel war. Ihm war klar, dass er auf seinem elektronischen Schachbrett lebendige Menschen hin und her bewegte. Und wenn es auf der Pitt nicht so lief – wer weiß? Er war jedenfalls schon besser als Matt Babicki, Shirleys Vorgänger.
    Anfang Juli – ich glaube, es war am ersten Todestag seines Vaters – sprach mich der Junge auf den Schuppen B an. Er klopfte an meine Tür, die ich meistens offen stehen lasse, und als ich hochsah, stand

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