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Der Bund der Drachenlanze - 07 Michael Williams

Der Bund der Drachenlanze - 07 Michael Williams

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 07 Michael Williams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schattenreiter
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Mit wildem Geschrei schossen sie Pfeil um Pfeil auf
die unglücklichen Wanderer ab. Zu deren Glück waren die
Angreifer jedoch nicht gerade die besten Schützen. Die
meisten Pfeile flogen harmlos über ihre Köpfe, obwohl einer mit einem scharfen Aufprall Luins Sattel traf, was die
arme Stute jedoch mehr erschreckte als verletzte. Doch
nachdem die Banditen sich eingeschossen hatten, kamen
die Pfeile allmählich näher.
    Jack sah ruhig, aber fest zu Sturm zurück. Er zwinkerte,
und seine schwarzen Augen nahmen die Umgebung in sich
auf – die überhängenden Zweige, das knappe Dutzend
Feinde, das sie am Ufer erwartete.
    »Könnt Ihr es mit ihnen aufnehmen, Sturm Feuerklinge?«
flüsterte Jack mit dem Rascheln von Eichenblättern in der
Stimme, als er seine tropfende, blinkende Schwertklinge
aus dem Wasser zog.
    »Ich – ich habe keine Waffe, Jack«, sagte Sturm. Augenblicklich bereute er seine Worte. Seine Stimme klang schrill
und dünn und fast zitternd neben dem Gebrüll der Banditen und dem nahen Zischen der vorbeifliegenden Pfeile.
    »Unsinn!« rief Jack lächelnd aus. »Folgt mir, dann bewaffne ich Euch im Handumdrehen!«
Bevor Sturm etwas sagen konnte, zog sich Jack auf den
Strang hoch. Wie ein Seiltänzer rannte er durch den Pfeilregen über das Seil, sprang am anderen Ufer hinunter und
erledigte dort mit einem raschen, wirbelnden Schwertschlag einen Hobgoblin, der auf die Erde sank und das rote
Ufer mit einem Strom glänzend schwarzem Blut überzog.
Gemächlich hob Jack das Schwert des Monsters auf und
warf es zu Sturm hinüber, der seine Hand danach ausstreckte, die Augen schloß und ein Stoßgebet zu Paladin
schickte, daß er das Heft erwischen würde und nicht die
Klinge. Das kalte, beruhigende Gefühl von rundem Metall
in seiner Hand verriet ihm, daß seine Gebete erhört worden
waren, und mit seinem tapfersten Schlachtruf zog er sich
an dem Strang durchs Wasser, bis seine Füße festen Grund
berührten und er das Ufer hochrennen konnte, um seinem
Kameraden zu helfen.
Schnaufend und schreiend und mit einer Spur aus
Matsch und Wasser hinter sich, kletterte Sturm aufs Trockene und fuhr mit dem schweren Hobgoblinschwert in
der Hand herum. Fünf Räuber hatten sich auf Jack gestürzt,
während Sturm noch auf dem Weg zum Ufer gewesen war.
Doch Jack Derry bewegte sich so schnell und gekonnt. Er
schien mit den fünf leicht fertigzuwerden, aber schon brachen drei andere aus den Büschen, zwei dicke Hobgoblins
und ein schlaksiger Mann mit einer langen Narbe an der
Lippe.
Sturm stellte sich dem häßlichen Dreigespann. Ihre Bewegungen waren langsam und unsicher, eher das Getue
von Kneipenschlägern als das zielgerichtete Verhalten von
Soldaten. Das sollte doch leicht sein, dachte der Junge.
Nachdem er sein Schwert zum ehrwürdigen solamnischen
Gruß erhoben hatte, trat er in den Kampf ein.
Sehr schnell entwickelte er einen gesunden Respekt vor
den Kneipenschlägern. Die Hobgoblins waren dick und
stark und überraschend schnell, aber noch bedrohlicher
war Narbenlippe, der magere Bandit, der im Hintergrund
blieb, seinen Wurfdolch bereithielt und auf die leiseste Blöße wartete. Sturm wünschte sich den Schild seiner Vorfahren, als er nach links tänzelte, um die Hobgoblins zwischen
sich und dem großen, mörderischen Mann zu halten.
Der kleinere Hobgoblin, ein zahnlückiger, gelbgrüner
Schurke, der nach Aas stank, stürzte sich immer wieder auf
Sturm. Jedesmal parierte der Junge seine Schläge, doch jedesmal wurde er auch weiter zurückgedrängt, immer weiter, bis er merkte, wie seine Füße im Schlamm des Flußufers zu rutschen begannen. Verzweifelt warf er sich nach
vorn, glitt schnell unter dem ausgestreckten Schwert des
Räubers durch und stieß sein Schwert unter dessen ledernen Brustpanzer, während sein Gesicht an dem seines
Feindes klebte. Die gelben Augen des Hobgoblins wurden
groß und glasig, als Sturm ihn wegstieß, das Schwert aus
seinem Bauch zog und sich seinem größeren Kameraden
stellte.
Der große Goblin, dessen Keule so lang war wie Sturms
Bein, schlug mit seiner Waffe krachend ins hohe Gras, als
Sturm gekonnt beiseite sprang. Einen Augenblick war er in
Narbenlippes Wurfbereich, und der hagere Mann trat vor,
um anzugreifen. Aber Sturm sprang auf die andere Seite
des großen Hobgoblins, der wieder seine Keule erhoben
hatte.
Wieder und wieder schlug das Ungetüm mit seiner Waffe zu, doch jedesmal war Sturm viel zu schnell, seine Bewegungen viel zu

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