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Der Bund der Drachenlanze - 09 Ellen Porath

Der Bund der Drachenlanze - 09 Ellen Porath

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 09 Ellen Porath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stahl und Stein
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trennen.«
»Beim dunklen Gott Morgion«, sagte Janusz schließlich
gebrochen. Seine Stimme war rauh. »Dreena ist im Zauberfeuer umgekommen. Und ic h …« I hm fehlten die Worte.
Benommen sah er zu, wie der General dasselbe Schicksal
erlitt wie sein Kamerad zuvor.
Noch während der General sein Leben aushauchte, fuhr
der Valdan zum Zauberer herum. Sein Gesicht war fahl, die
Fäuste geballt.
»Wenn dir dein Leben lieb ist, Zauberer, dann finde Kitiara Uth Matar. Bring sie zu mir. Ich will sie sterben sehen.«
Kapitel 1
Nächtliche Begegnung Der Schrei zerriß die Nacht wie eine Breitaxt, die den Schädel eines Ogers spaltet.
    Wer im Wald unterwegs war, lernte schnell, augenblicklich hellwach zu sein – sonst erwachte man womöglich gar
nicht mehr. Im Handumdrehen war Tanis aufgesprungen
und hatte mit einer Geschmeidigkeit, die man durch viele
einsame Nachtlager erwirbt, sein Langschwert gezogen.
Mit bloßen Füßen trat er Sand über das glimmende Feuer,
um dann mit vor sich ausgestrecktem Schwert zu erstarren.
Langsam drehte sich Tanis um seine Achse und spähte ins
umliegende Unterholz.
    Nichts. Obwohl er als Elf auch nachts gut sehen konnte.
Die leichte Brise reichte kaum aus, um die Frühlingsblätter
an den jungen Ahornbäumen zu bewegen. Vom Weißen
Fluß im Norden trug der Wind den Geruch von Schlamm
und faulenden Pflanzen heran, doch außer dem Gurgeln
des Stroms und dem Knarren der uralten Eichen war nichts
zu hören. Beide Monde, der silberne Solinari und der karmesinrote L unitari, nahmen ab, und für jeden anderen als
einen Elfen wäre die Finsternis auf der Lichtung fast undurchdringlich gewesen.
    Dann gellte wieder der Schrei durch die Nacht und zerrte
an Tanis’ Nerven wie die falsch gestimmte Saite einer Leier.
Von Norden, stellte er fest.
    Der Halbelf ergriff Bogen und Köcher und rannte so
schnell durch die Nacht, daß die Fransen seines Lederhemds fl atterten. Die Nachttiere des Waldes – Stinktier,
Opossum und Waschbär – drückten sich platt an den Boden, als der Halbelf vorbeikam. Seine Schritte waren leichter als die der Menschen, aber weit schwerer als die seiner
elfischen Verwandtschaft, die er vor Wochen in Qualinost
verlassen hatte.
    An einer Gabelung des P fa ds blieb Tanis stehen, weil er
nicht wußte, ob er rechts oder links weiterlaufen sollte. Der
linke P fa d führte ungefähr nach Nordwesten, wo man nach
wenigen Tagen in Haven ankommen würde. Der rechte
Pfad endete irgendwann an der Schlucht des Weißen Flusses gegenüber vom Düsterwald. Es gab reichlich Gerüchte
über die Wesen – lebendige und weniger lebendige –, die
sich in dem abweisenden Wald niedergelassen hatten. Aus
erster Hand erfuhr man wenig über den Düsterwald, denn
wer sich hineinwagte, kam selten wieder heraus.
    In diesem Augenblick ließ ein weiterer Schrei den Halbelfen den linken Pfad entlangjagen. Tanis brach aus dem
Unterholz auf eine Lichtung zwischen den Eichen und Ahornbäumen, wo er sah, wie ein Mensch mit deutlicher Befriedigung ein Langschwert in ein haariges Ungetüm stieß.
Das Op fe r, das eine b l utrote Rüstung trug, fiel mit einem
Schrei. Die Waffe des Wesens, eine Art Dornenkeule – ein
Morgenstern –, rollte ins Unterholz.
    »Hobgoblins!« flüsterte der Halbelf. Auf dem fauligen
Abfall auf der Lichtung kam er zum Stehen.
Drei von den Monstern lagen reglos da. Drei weitere, die
Tanis alle um einen Kopf überragten, umringten fauchend
den schlanken Menschen. Sie stießen mit Speeren zu, ließen
Peitschen knallen und schwangen ihre Morgensterne. Eines
der Ungeheuer sprang vor, wobei das wäßrige Mondlicht
des abnehmenden Solinari seine orangerote Haut mit einem silbrigen Glanz überzog.
Der Hobgoblin schwang seine Keule über dem He l m des
Menschen. Der Mensch machte einen entschlossenen
Schritt zur Seite. Unter der Kappe des Hobgoblins konnte
man seine gelbfunkelnden Augen sehen. Der Gestank von
Blut, zertrampelten P fl anzen, Matsch und ungewaschenen
Hobgoblins hing in der Luft. Die Monster rochen nach Aas
und unzähligen Kämpfen. Die geschmeidige Gestalt des
Menschen köpfte mit einem Hieb und einem Fluch den angreifenden Hobgoblin, doch im Fallen traf die Faust des
Wesens den Menschen noch und zerriß den Riemen, der
den He l m hielt. Der He l m verrutschte und enthüllte ein
blasses Gesicht und einen dunklen Lockenschopf.
»Eine Frau?« rief Tanis staunend aus. Seine Stimme lenkte die beiden übrigen Hobgoblins ab, die herumfuhren,

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