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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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lächeln, als würden sie sich nett unterhalten, nur um Schmerz von seinem Cabochon direkt in Arrants Körper zu stoßen.
    » Tut’s weh, ja?«, fragte er. Wenn Arrant weiterging, hielt Ryval Schritt, während er plauderte. » Was willst du dagegen tun? Dich beschweren? Dich mit deiner eigenen Macht rächen? Natürlich würden die meisten Leute denken, dass ein Magoroth, der keinen Bann gegen ein bisschen Schmerz aus einem Cabochon errichten kann oder der nicht bemerkt, wenn vor ihm ein Bann aufgebaut wird, ziemlich nutzlos ist als Illusionisten-Erbe, findest du nicht?«
    Arrant war häufig versucht, Tarran herbeizurufen, aber er tat es nicht. Wer konnte schon wissen, wie es sich auf die Situation in der Illusion auswirken würde, wenn sein Bruder in aller Eile herkam, weil er glaubte, dass er dringend gebraucht wurde? Und so ertrug er den Schmerz mit so viel Gleichmut, wie er nur aufbringen konnte, sah Ryval mit festem Blick und dem gelassensten Lächeln an, das er zustande brachte, und sagte etwas wie: » Seid ihr bald fertig?«
    Seine Ruhe war ein kleiner Sieg, aber dennoch ein Sieg. Er dachte, all das würde zu Ende sein, wenn Garis ankam, und dann erhielt er einen Brief von Temellin, in dem er schrieb, dass Garis schwer verletzt worden war und sich jetzt bei Samia in Asufa erholte. Es konnte Monate dauern, ehe er in der Lage sein würde, nach Madrinya zu reisen.
    Arrant schrieb seinem Vater zurück und teilte ihm mit, dass er sich keine Sorgen zu machen brauchte; immerhin konnte er auf die Hilfe von Perradin, Bevran und Vevi zählen. Von jetzt an bildeten die vier ein unzertrennliches Quartett. Wenn irgendjemand aus der Familie Korden ihn quälen wollte, würden die anderen das bezeugen können.
    In der Zwischenzeit weigerte er sich zu reagieren, wenn er wieder einmal seinen Stift zerbrochen oder seine Tafel zerstört vorfand oder unter einem der unzähligen anderen Ärgernisse litt, und vervollkommnete einen Ausdruck leicht verächtlicher Gleichgültigkeit. Anzahl und Schwere der Angriffe ließen nach, vor allem, da die Zwillinge und Firgan immer wieder eine Weile in der Illusion verbringen mussten. Während sie weg waren, ließen Elvenas Schikanen nach, und Lesgath beschränkte sich auf kleinere Quälereien.
    » Keine Sorge«, sagte Arrant zu Tarran, als er wieder einmal gekommen war. » Es geht mir gut. Was sind mein Schmerz und ein paar Demütigungen verglichen mit dem, was du erleiden musst?« Und das stimmte. Wenn er an das Schicksal seines Bruders dachte, glaubte er, alles ertragen zu können.
    Aber da sein sechzehnter Geburtstag immer näher rückte, war ihm klar, dass er jederzeit in so große Schwierigkeiten geraten könnte, dass er nicht allein mit ihnen fertig werden würde.
    Tief in seinem Geist hörte er eine leise Stimme, die eine beständige Warnung flüsterte: Sei vorsichtig.
    Ein Strahl aus Gold durchschnitt den Zeltstoff an der Seite, und Ligea trat durch den Schlitz ein. Devros von den Lucii war allein, wie sie gespürt hatte. Er stand mit dem Rücken zu ihr und wusch sich gerade das Gesicht in einer auf einem Gestell aufgebauten Schüssel.
    Sie sah sich um und prüfte, wo seine Waffen waren, dann wartete sie darauf, bis er nach seinem Handtuch gegriffen hatte, bevor sie sprach. » Ihr seid älter geworden, seit ich Euch das letzte Mal getroffen habe«, sagte sie. » Kahler, wie ich sehe.«
    Er zuckte so heftig zusammen, dass er die Waschschüssel umwarf. Einen Moment lang sah er sie einfach nur wie erstarrt an. Dann machte er einen Satz auf sein Schwert zu, das auf dem Tisch in seiner Scheide lag. Ein Goldstrahl traf ihn schmerzhaft, und er klappte vornüber zusammen, bevor er es erreichte. » Zum Vortex, Devros, hat Euch nie jemand beigebracht, dass Ihr niemanden reizen solltet, der mit gezogenem Schwert vor Euch steht, während Ihr unbewaffnet seid?«
    Keuchend und sich den Bauch haltend, richtete er sich auf. » Du Miststück von einer Hure!«
    Sie lächelte. » Nicht ganz. ›Tochter eines Mistkerls‹ trifft es besser. Und jetzt setzt Euch auf den Stuhl da drüben und hört gut zu, was ich Euch zu sagen habe.«
    Er zögerte, tat jedoch wie geheißen; offenbar war er zu dem Schluss gekommen, dass er sich nicht in unmittelbarer Gefahr befand, wenn sie reden wollte. » Ihr werdet dieses Lager nicht lebend verlassen«, versprach er.
    » Natürlich werde ich das. Ich bin hergekommen, ohne irgendeinen Alarm auszulösen. Auch wenn ich zugeben muss, dass jemand, der die Wachen suchen würde,

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