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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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damit, jedes einzelne Papier und Buch und jede Schriftrolle zu katalogisieren– eine schier endlose Aufgabe, an der er bereits arbeitete, seit die Bibliothek nach der Wiedereinrichtung der Pavillons wieder bestückt worden war. Und er war immer noch nicht fertig.
    Diesmal allerdings war Jessah nicht hier, um zu stöbern. » Imago Reftim«, sagte sie fröhlich, » ich frage mich, ob du mir einen Moment deine Aufmerksamkeit schenken könntest. Ich habe eine Frage.«
    Reftim sah von seiner Arbeit auf und legte den Stift beiseite. » Natürlich, Magoria. Dafür sind wir Bibliothekare da. Um Antworten auf Fragen zu finden.« Er wedelte mit einer Hand in Richtung der Regale und Gestelle mit den Schriftrollen. » Da liegt sehr viel Wissen über die bekannte Welt. Wusstest du, dass wir gerade eine Lieferung mit Kopien assorianischer Geschichtsschreibung erhalten haben? Sieben Rollen, und jede ist so lang wie dieses Zimmer. Der Rat hat dem Erwerb auf Empfehlung des Illusionisten hin zugestimmt.« Er lächelte selig.
    » Das freut mich. Aber wo hast du Assorianisch gelernt?«
    Sein seliges Lächeln verschwand. » Das habe ich nicht. Ich frage mich, ob der Rat es befürworten würde, wenn wir für ein Jahr einen assorianischen Gelehrten anheuern würden, der uns eine Übersetzung anfertigt. Denkst du…?«
    » Nun, du könntest fragen, schätze ich. Reftim, der Illusionist möchte gern wissen, was Magor Firgan vor kurzem hier in der Bibliothek gesucht hat.«
    » Oh. Na ja, er hat gelesen.«
    » Und was hat er gelesen?«
    » Ich weiß nicht, ob ich diese Frage beantworten soll. Ich meine, es ist seine Sache, wirklich…«
    Jessah zog eine Augenbraue hoch. » Der Illusionist möchte es wissen, Reftim.«
    Er antwortete darauf nicht, sondern sagte stattdessen: » Sie sagen, dass Firgan Illusionisten-Erbe werden will. Stimmt das?«
    » Ja. Anstelle von Arrant. Du warst die Wache seiner Mutter in der Illusion, oder nicht?«
    Er errötete tief, ohne dass sie verstand, warum, aber die Frage führte zu einer weiteren Antwort. » Magor Firgan hat einige Bücher darüber gelesen, wie man Magorschwerter im Kampf benutzt. Daran war nichts Seltsames, Magoria. Er unterrichtet Krieger. Klugerweise beschloss er, etwas über die Theorie zu lesen.«
    » Weißt du, welche Bücher?«
    » Natürlich. Ich habe ihm alle gegeben, die ich zu diesem Thema finden konnte. Es waren sieben oder acht.«
    » Oh. Denkst du, dass er gefunden hat, wonach er gesucht hat?«
    » Ich hatte nicht den Eindruck, dass er nach etwas Besonderem gesucht hat. Er sagte mir, er hätte ein generelles Interesse. Er ging sehr vorsichtig mit den Bänden um, deshalb ließ ich ihn allein.«
    Jessah nickte. Reftim verströmte Ehrlichkeit. Firgans Verhalten war ihm nicht seltsam vorgekommen. Sie dankte dem Bibliothekar und überließ ihn wieder dem Katalogisieren. Als sie zum Pavillon des Illusionisten zurückging, wusste sie, dass sie sich beruhigt fühlen sollte, aber das tat sie nicht.
    Sie hatte Angst.
    Arrant hasste es, sich von seinem Vater zu verabschieden. Jedes Mal, wenn der Illusionist wegritt, hatte er ein ungutes Gefühl im Magen, dass er nicht mehr zurückkehren könnte. Als Temellin eines Morgens in der Dämmerung mit dem Versprechen zur Illusion aufbrach, Garis nach Madrinya zu schicken, ging Arrant direkt zum Übungshof der Akademie. Er hatte das Bedürfnis, auf jemanden einzuschlagen, und die strohgefüllten Übungssäcke im Hof schienen ihm die sicherste Alternative zu sein.
    Zu seiner Bestürzung tauchte Serenelle auf, nachdem er eine Weile geübt hatte. Er machte sich nicht die Mühe, seine finstere Miene zu verbergen. Er hatte genug von den Kordens. Sie kam quer über den Hof auf ihn zu, und er musste den Impuls unterdrücken, sich umzudrehen und wegzugehen. Oder ihr den Kopf abzubeißen.
    » Du bist früh auf«, sagte er stattdessen.
    » Ich wollte dich sehen. Ich hatte gehofft, dass du früh kommen würdest. Seit ein oder zwei Tagen versuche ich, mit dir zu sprechen, aber du gehst mir ständig aus dem Weg. Das ist nicht sehr höflich von dir.«
    » Höflich? Wann hat sich deine Familie jemals um Höflichkeit geschert, wenn es um mich ging? Also, was habt ihr jetzt vor, Serenelle? Wieder irgend so eine Gemeinheit, die ihr dann als kranken Familienhumor ausgebt?«
    Sie schnaubte. » Wann begreifst du endlich, dass ich nichts mit meinen Brüdern und Schwestern zu tun habe, Arrant?«
    » Oh. Dann hast du nicht dabei zugesehen, wie die Zwillinge mein Gesicht an

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