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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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emporwanderte. Diesmal hatte er allerdings seine eigene Magie. Er rief seine Macht herbei und blockte die Ausbreitung des Schmerzes ab, dann verringerte er die rasende Qual, bis er sie schließlich ganz verbannt hatte.
    Lesgath lachte. » Habe ich dir wehgetan, ja? Du warst nicht schnell genug, Sohn einer verräterischen Hure. Wieso versuchst du das nicht mal bei mir?« Spöttisch streckte er Arrant den bloßen Arm entgegen und senkte seine Deckung. » Komm schon, ich fordere dich heraus!«
    Er konnte es natürlich nicht. Der Schmerz würde auf ihn zurückschlagen.
    » Verfluchter Sohn einer tyranischen Bruderschaftshure«, zischte Lesgath. » Kämpf endlich gegen mich!«
    Arrant warf sein Schwert in die andere Hand und schoss einen kontrollierten Strahl aus Gold von seinem Cabochon ab. Er zielte direkt auf Lesgaths Brust– es war gerade genug Macht, dass Lesgath nach hinten flog, so dass er schmachvoll auf dem Rücken landete, aber nicht genug, um ihn zu verletzen… da er seine Deckung närrischerweise so tief gesenkt hatte, würde er nicht genug Zeit haben, den Strahl abzuwehren. Aus dem Augenwinkel nahm Arrant wahr, dass sich jemand auf ihn zubewegte. Firgan, dachte er, aber er richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf Lesgath.
    Als die Macht Arrants Cabochon verließ, strömten Firgans Emotionen in die Luft, und sie waren hell triumphierend. Das war mehr als genug, um Arrant zu verraten, dass er einen schrecklichen Fehler gemacht hatte. Ein kleines Zeitfenster, in dem alles schiefging und keine Gelegenheit mehr war, um irgendetwas zurückzunehmen. Keine Zeit, irgendetwas anzuhalten. Keine Zeit, irgendetwas auch nur zu verstehen.
    Firgan brüllte ihm ins Ohr: » Nein! Bei der Illusion, tu das nicht !«, und packte Arrant fest an der Schulter. Seine Fingernägel gruben sich in Arrants Fleisch. Seine Kleidung verschmorte unter Firgans Hand, als Macht sich in seine Haut brannte.
    Goldenes Licht waberte aus Arrant heraus, breitete sich in einem Bogen, völlig außerhalb seiner Kontrolle, aus. Der Keil mähte alles nieder, was in seinem Weg lag, grub Furchen in die harte Erde des Hofes. Lesgath flog durch die Luft; seine Kleidung und seine Haare standen in Flammen. Er hielt immer noch sein Schwert in der Hand. Schmerz explodierte in Arrants Kopf, hinter seinen Augen, in seiner Brust, schoss durch seine Eingeweide. Er verlor die Kontrolle über seine Körperfunktionen. Seine Muskeln begannen zu versagen, wurden zu weich und zu schwach, um ihn aufrecht zu halten.
    Tarran schrie, ein schrecklicher Laut, der nicht aufhören wollte und Arrants Kopf spaltete wie eine Axtklinge, seine Gedanken zu verständnislosen Scherben zerbersten ließ.
    Jenseits des fliegenden Feuerballs, der Lesgath war, stand Perradin wie erstarrt, während das wogende Gold ihn umhüllte. Hinter ihm befand sich Serenelle. Sie streckte das Schwert in ihrer Hand vor sich, als könnte sie die brennende Magie aufhalten, die auf sie zurollte. Menschen schrien, aber Arrant konnte sie nicht mehr hören. Als er zu Boden stürzte, bildete das Gold in der Luft vor seinem Gesicht geschmolzene Blasen, kringelte sich dann und brach an den Rändern ab wie brennendes Papyrus, bis es so schwarz wurde wie ein sternenloser Himmel, und dann sah und fühlte er gar nichts mehr. Wusste nichts mehr, abgesehen davon, dass er wieder getötet hatte.
    Diesen Splitter an Wissen nahm er mit sich ins Vergessen.

18
    Als er erwachte, verriet ihm sein Bewusstsein, dass Zeit vergangen war. Er befand sich nicht mehr im Übungshof; er lag in seinem eigenen Zimmer. Und es war Nacht. Eine einzige Lampe spendete schwaches Licht. Sein Bewusstsein sagte ihm, dass er nicht allein war; jemand, dessen Konturen von dem Glühen der Lampe herausgehoben wurden, saß an seinem Bett. Er roch das Parfum einer Frau.
    Dann wurde er sich seiner Schmerzen bewusst. Alles tat ihm weh. Seine Kopfschmerzen waren nahezu unerträglich. Es tat sogar weh, die Augäpfel zu bewegen. Seine Schulter brannte. Sein ganzer linker Arm tat weh. Heißer Schmerz breitete sich in seinen Adern aus. Wenn er die Finger ausstreckte, war es, als würde er heiße Kohlen anfassen.
    Die nächste Erkenntnis brach förmlich über ihn herein: eine Menge Wissen, das er nicht wollte, das seine Erinnerung ihm jedoch durch ein einziges Bild übermittelte. Der Übungshof. Der Moment, bevor er das Bewusstsein verloren hatte. Unkontrollierte Macht schoss in einem goldenen Vorhang aus Licht aus seiner Hand. Er hatte wieder getötet.
    Nein,

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