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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Wenn Firgan so viel Macht durch ihn hindurchgeschickt hätte, wäre er– Arrant– auf der Stelle tot gewesen. Niemand hätte einen direkten Stoß Cabochon-Macht von dieser Größenordnung überlebt.
    Und doch war da etwas, das Firgan gewusst hatte und er nicht. Irgendetwas. Irgendwo tief in seinem Innern, wo es dunkel vor Verzweiflung war, weinte er, denn er hatte gegenüber seinem Vater und seinem Land schon wieder versagt. Er hatte die Kontrolle verloren, so wie er am Nordtor von Tyr die Kontrolle verloren hatte, als er neun gewesen war.
    Tarran, wenn es dir gut geht, komm bitte.
    Es kam keine Antwort.
    Sie kamen natürlich am Morgen. Heiler, die seine Verbände wechselten und seine Heilung beschleunigten und seine Schmerzen unterdrückten. Eris, sein Kammerherr, um sich wie eine Glucke um ihn zu kümmern, ihm Frühstück ans Bett zu bringen und ihn zu zwingen, ein bisschen davon zu essen.
    Und später Korden– um ihn zu verdammen.
    Arrant hörte den Aufruhr vor seinem Zimmer; Leute, die miteinander stritten. Dann öffnete sich die Tür, und Korden kam herein. Wilde und ungezügelte Trauer strömte von ihm aus. Hellesia hing an seinem einen Arm und versuchte, ihn zurückzuhalten, und an den anderen klammerte sich Eris, der ihn bat, sich zu beruhigen. Die Glut seines Kummers eilte ihm voraus, als er beide abschüttelte und zu Arrant sagte: » Du hast meinen Sohn getötet !«
    Arrant erstarrte vor Angst; er war überzeugt, dass sein Herz aufhören würde zu schlagen. Was in ganz Acheron konnte er zu dem Vater des Jungen sagen, den er getötet hatte?
    Korden riss sich ganz von Eris und Hellesia los und trat an sein Bett. » Ich habe Temellin vor dir gewarnt. Ich habe ihn gewarnt!« Er schüttelte einen Zeigefinger in Arrants Richtung; seine Stimme war belegt vor schrecklichen Gefühlen. » Ich werde dafür sorgen, dass du so etwas nie wieder tun wirst. Ich werde dafür sorgen, dass du niemals Illusionist werden wirst.« Er zitterte und riss sich dann zusammen, erlangte seine Haltung wieder. » Du wirst heute in der ersten Stunde nach dem Mittag vor dem Magoroth-Rat erscheinen«, sprach er weiter. » Ich klage dich des Missbrauchs der Magormacht an, und du musst dich dafür verantworten. Du wirst außerdem angeklagt, einen anderen Magoroth fahrlässig getötet zu haben, und du wirst dich auch dafür vor unseren Kameraden verantworten müssen. Wenn du nicht erscheinst, wird in deiner Abwesenheit über dich geurteilt werden.«
    Arrant konnte sich nicht rühren. Es kamen keine Worte. Er konnte nicht einmal sagen, dass es ihm leidtat. Er hatte nicht vorgehabt, Lesgath zu töten, aber er bedauerte mehr die Folgen des Geschehens, als dass ihn die Tat an sich bekümmerte. Er hatte Lesgath verabscheut, zutiefst verabscheut.
    Erst als die Stille peinlich zu werden begann, zwang er ein paar Worte über seine trockenen Lippen. » Euer Kummer tut mir leid«, sagte er. » Ich dachte, ich hätte die Macht unter Kontrolle. Ich habe nicht geglaubt, dass ich jemandem Schaden zufügen könnte. Ich habe es wirklich nicht geglaubt. Aber Firgan hat mir die Hand auf die Schulter gelegt, und vielleicht ist etwas von seiner Macht in mich übergegangen. Ich habe eine Verbrennung, hier…«
    » Was?« Kordens Wut glühte jetzt weiß. » Du willst einem anderen meiner Söhne die Schuld dafür geben? Wie kannst du es wagen !« Seine Hände zitterten, als sehnten sie sich danach, Arrant zu erwürgen. » Firgan hat verzweifelt versucht, dich aufzuhalten. Jedwede Macht, die er benutzt hat, sollte dich nur aufhalten! Wenn er das nicht getan hätte, wäre jetzt jedes Kind auf dem Übungshof tot, in einem Schauer aus blutigem Regen.« Ekel erfüllte ihn durch und durch, und er trat voller Widerwillen von Arrants Pritsche zurück. » Du hast noch nicht einmal den Anstand, die Schuld für das, was du getan hast, auf dich zu nehmen. Firgan hat gesehen, wie sein Bruder verbrannt ist. Bei lebendigem Leibe. Er hat gesehen, wie seine Augen geschmolzen sind und sein Blut gekocht hat. Du bist weniger wert als der Abgang auf dem Stallboden, Arrant Temellin. Du wirst nie wieder die Möglichkeit haben, jemandem zu schaden. Dafür werde ich heute sorgen.« Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und ging.
    Arrant schloss die Augen.
    Hellesia und Eris wechselten besorgte Blicke. » Finde heraus, ob sie das wirklich in Abwesenheit des Illusionisten tun können«, sagte Hellesia.
    Eris nickte. » Sie schaffen es möglicherweise sowieso nicht, in dieser

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