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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Teilen wieder erhob.
    Arrant warf einen Blick über die Schulter. » Habt ihr Angst, dass ich nichts mehr zu tun habe?«, rief er. Er war von Verbrennungen und Schnittwunden übersät. Seine Kleidung hatte zahlreiche Löcher– die ätzende Wirkung dessen, was auch immer auf sie gespritzt war. » Bratet sie, bevor ihr sie zerschneidet!«
    » Bei den Göttern, er kann immer noch Witze machen?«, dachte Samia gequält.
    Sarana rief zurück. » Wir benutzen einen Wirbelwind!« Sie ließ die Farbe wieder in ihr Schwert strömen. » Ich kann Temellin nicht spüren«, murmelte sie. » Ich kann ihn nirgendwo spüren.« Samia fühlte ihre Verzweiflung in der Luft; sie war so kalt wie der Winterwind.
    Irgendwann zuvor hatte Arrant mit grimmiger Entschiedenheit beschlossen, dass er nicht ohne einen Kampf sterben würde, der sicherlich in die Geschichte eingegangen wäre, wenn irgendjemand da gewesen wäre, um ihn zu sehen. Er lachte bei der Vorstellung, erfüllt von einem seltsamen, beißenden Glück, als hätte er alle unerwünschten Bürden abgeschüttelt und wäre glücklich, endlich seine Freiheit gefunden zu haben.
    Tarran war gegangen, und es gab keine anderen Entscheidungen mehr zu treffen. Es gab auch keine Ungewissheiten mehr. Er schlitzte auf und hackte und stieß zu. Er schlug Köpfe ab und schlitzte Bäuche auf; er spaltete Schädel und durchbohrte Augen; er schlitzte Kehlen durch und trennte Gliedmaßen ab. Dann stieß er die Stücke in den Fluss der Zitterödnis. Er stampfte auf den üblen Dingen herum, zerquetschte sie unter seinen Füßen und trat sie in den Fluss aus Sand, erschauerte, als ihr schlammiger Unrat zwischen seinen Zehen hindurchquoll und sich über die Sandalen verteilte. Er war mit ihrer Flüssigkeit und ihrem Blut bespritzt, war verbrannt und aufgeschlitzt, aufgerissen und zerfetzt. Diejenigen Bestien, die er nicht in den Sand trat, zogen ihre zerhackten Teile zu bizarren Parodien ihrer wahren Gestalt wieder zusammen.
    Die intensive Hitze saugte die Flüssigkeit aus seinem Körper. Seine Zunge lag geschwollen in der Mundhöhle, die Lippen waren aufgeplatzt und bluteten; Durst verkrampfte ihm die Eingeweide und verstärkte seinen Schmerz. In den Felsmulden mochte es Wasser geben, aber er konnte nicht zu ihnen gelangen.
    Er würgte von dem Gestank, den er einatmete. Der Geruch brannte in seiner trockenen Kehle. Er spürte ihren Hass, ihre Schadenfreude. Diese Bestien hatten sich letztlich selbst zum Tod verdammt, indem sie die Flüssigkeit verlassen hatten, die sie geschützt hatte. Die Artgenossen, die sie zurückgelassen hatten, kämpften einen vergeblichen Kampf, aber sie spürten auch Arrants nachlassende Kräfte. Ihre Schlünde sabberten triumphierend, und die blutunterlaufenen Augen leuchteten schadenfroh.
    Und er lachte immer noch. Seine Schultern waren vor Schmerz verkrampft, seine Kleidung war zerfetzt, seine Haut aufgeschürft und von Wunden übersät. Er war an der Grenze des Erträglichen– sicher hätte niemand mehr ertragen können. Er hatte sein Bestes gegeben, und der größere Sieg gehörte ihm, nicht ihnen.
    Und dann wurde er in ein schwaches goldenes Licht getaucht.
    Er wusste, was es war. Das Licht eines Cabochons. Er spürte, wie die sanfte Berührung seiner Magie ihn liebkoste, wie sie dann weiterwanderte und genug Intensität erlangte, um eine Bestie der Verheerung in zwei Teile zu zerschneiden. Die sich dann beide aufrappelten. Er schwang sein blutgetränktes Schwert gegen die zuckende Masse von Kadavern vor ihm und warf einen Blick über die Schulter. Seine Mutter, Garis und Sam.
    Sie konnten ihm nicht helfen. Vielleicht konnten sie auch nichts tun, um sich selbst zu helfen, obwohl sie zumindest Magormacht besaßen. Er war so entsetzlich müde. Er meinte, einen Witz gemacht zu haben, aber er wusste nicht, ob es wirklich witzig gewesen war, was er gesagt hatte.
    Er hörte, wie seine Mutter rief, dass sie einen Wirbelwind erzeugen wolle.
    » Nein– seht nicht zu. Ihr könnt nichts tun«, sagte er laut und hoffte, dass die anderen ihr Gehör verstärkten, weil er nicht mehr die Kraft hatte zu rufen.
    Eine Kreatur sprang vor und packte seinen Arm, ihre Zähne gruben sich in sein Fleisch, kratzten knirschend am Knochen. Der Schmerz war scharf und brennend.
    Er sah, wie der Wirbelwind an ihm vorbeiwirbelte, wie er eine Schneise durch die vielen Bestien schnitt, sie in die Luft riss und in den Fluss der Zitterödnis warf. Aber diejenigen, die noch da waren, kümmerten sich

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