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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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eines Tages Illusionist sein wird. Zehn Jahre«, fügte sie hinzu. » Ich gebe dir und Samia zehn Jahre Frieden und Zeit für euch selbst. Die Zeit, die Tem und ich nie hatten. Dann werde ich die Position als Illusionisten-Erbin gern wieder an dich abtreten.«
    Sie warf ihm eine Kusshand zu und stieg auf ihr Slecz, um in der Düsternis zu verschwinden.
    » Glaubt sie wirklich, dass er noch am Leben ist?«, fragte Samia.
    » Sie hofft es«, sagte Garis.
    » Sie kann es nicht ertragen, sich die Alternative vorzustellen«, murmelte Arrant und fügte dann an Garis gerichtet hinzu: » Und sie wollte nicht, dass du dabei bist, falls… sie herausfindet, dass er tot ist.« Müdigkeit holte ihn wieder ein, und er begann wegzutreiben und dachte: » Du wolltest, dass ich überlebe, Vater, und das tue ich. Und ich werde weitermachen, egal, was passiert. Und nichts kann mich dazu bringen, dich weniger– oder mehr– zu lieben, als ich es jetzt in diesem Moment tue.«
    Er erwachte mehrmals in dieser Nacht. Das erste Mal war er sich schwach bewusst, dass Samia sich zwischen den Sleczs bewegte und ihnen die Nasenbeutel umschnallte und dass Garis etwas über einem offenen Feuer kochte. Die Illusion mochte wissen, woher er den Brennstoff dafür aufgetrieben hatte– Sleczdung vielleicht?
    Und als er kurz vor der Morgendämmerung erwachte, spürte er, dass er von ausströmender Macht umgeben war. Er schoss in die Höhe.
    Garis und Samia standen beieinander und sahen dorthin, wo zuvor der See der Verheerung gewesen war. Garis hielt sein glühendes Magorschwert senkrecht nach oben, und ein Lichtstrahl ging von seiner Spitze aus. Nicht weit über ihren Köpfen verband sich ein Strahl aus roter Macht mit ihm, der aus Samias Cabochon kam. Gleich hinter der Stelle, wo die beiden Machtstrahlen miteinander verschmolzen, verwandelte sich die Magormacht in einen Wirbel aus Licht und Wind, der nach oben raste. Arrant stand auf, und sein Blick folgte dem Wirbel, bis er in den sich auftürmenden dunklen Wolken am Himmel verschwand. Er konnte es hören: das Rauschen und Heulen eines Verheerungssturmes.
    » Es war Saranas Idee«, sagte Garis, als Arrant neben ihn trat. » Für den Fall, dass die letzten Bestien der Verheerung versuchen sollten, mit diesem Verheerungssturm zu entkommen. Wir sorgen dafür, dass unser Wind den Sturm in Stücke reißt, in der Hoffnung, dass die Bestien nach unten geschleudert werden.« Er nickte in Richtung Osten. » Schau, du kannst sehen, dass sie da drüben das Gleiche tut. Und auch beim Strebenlager haben sie es gesehen und ahmen uns ebenfalls nach.«
    Der wirbelnde glühende Wind traf auf die Schwärze über ihnen: Stille stieß auf Geheul, ein Magorwirbelwind traf die Verheerung in Explosionen aus Licht und Farbe und Wut. Wehklagen erklang hoch oben in der Luft. Einen Moment später krachte etwas auf den Fels der Strebe, gefolgt von einem dumpfen Platschen in einiger Entfernung auf dem jetzt ruhigen Sand.
    Arrant betrachtete das, was Garis und Samia erschaffen hatten, dann senkte er den Blick auf seinen eigenen Cabochon. Samia hatte ihn in der Nacht zuvor wieder versiegelt, und die Farbe kehrte jetzt zurück, aber als er die Macht rief, erfolgte keine Reaktion. » Nichts hat sich geändert«, dachte er, und in dem Gedanken mischte sich Ironie mit Belustigung. » Die ganze Welt verändert sich, und Arrant hat noch immer keine Kontrolle über seine Macht. Ich bleibe also bis zum Ende ein unfähiger Magoroth.« Immerhin konnte er jetzt darüber lachen. Es spielte keine Rolle mehr. » Ich bin, was ich bin.«
    Er zog seinen Umhang fest um sich und sah dem Kampf über sich zu, wie er es als Kind in Tyrans getan hatte, wenn er während eines Gewitters in der Zwingburg gestanden und den Blitzen über den Schluchten zugesehen hatte. Er hatte keine Möglichkeit zu erkennen, was da genau geschah. Um zu verhindern, dass sie von einer fallenden Bestie der Verheerung getroffen wurden, hatte Garis einen Schutzzauber über ihren Köpfen errichtet, der mit der Strebe verbunden war. Allmählich ließ der Wind nach, aber inzwischen schienen sich die Wolken aufgelöst zu haben.
    » Es könnte sein, dass einige es bis nach Kardiastan schaffen«, sagte Samia.
    Ihr Vater nickte. » Das ist möglich. Aber bevor Temellin Madrinya verlassen hat, hat er Boten ausgeschickt, die jedes einzelne Tal und Dorf warnen sollten.«
    » Es wird trotzdem Tote geben«, dachte Arrant, aber er sprach diese Furcht nicht laut aus.
    » Wie fühlst du

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