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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Naik, war mit zwei Begleitern unterwegs und hatte den Großen Kaan auf dem Heimweg vom Brutland der Veret im Shedara-Meer abgefangen. Es war klar, dass er nicht zum Kämpfen gekommen war. Ebenso klar war, dass er nicht gekommen war, um über den Frieden zu reden. Sha-Kaan war nicht überrascht, doch er machte sich Vorwürfe, weil er darauf verzichtet hatte, auf dem Rückweg nach Teras eine andere Route zu fliegen.
    In den kalten Luftströmungen hoch über den Wolken, wo er sich vom Wind nach Hause tragen lassen konnte, hatte er die drei Naik im Licht der Sterne schon früh bemerkt. Er hatte sich entschlossen, ihnen nicht auszuweichen. Trotz der Müdigkeit, die ihm in allen Knochen, Schuppen und Schwingen steckte, fühlte er sich fähig, drei Vertreter der kleineren, rostroten Brut zu besiegen.
    Als sie sich näherten, hatte er Yasal an der Kerbe im Panzer hinter dem Kopf erkannt. Sha-Kaan hatte ihm diese Verletzung in einer Schlacht über Beshara vor mehr als hundert Zyklen selbst zugefügt. Wenn Yasal angeflogen kam, dann konnte das nur eines bedeuten. Er wollte mit seinem bevorstehenden Sieg prahlen.
    Die beiden Brutältesten umkreisten einander und tauschten ihre Gedanken aus, während die Eskorte ein Stück tiefer wartete.
    »Die Naik sind die einzige Brut, deren Geist sich vor dem Schaden verschließt, den wir unserem Land zufügen. Wir können nicht ewig kämpfen. Wenn wir es dennoch tun, wird es bald kein Land mehr geben, das man gewinnen kann. Es
wird der Tag kommen, an dem sogar du dies erkennen musst.«
    Yasal-Naik lachte grollend. »Aber die Schlacht ist doch schon gewonnen, Sha-Kaan. Wenn deine Brut vernichtet ist und deine Fusionsdimension brennt, dann ist die Herrschaft unser, und alle anderen Bruten werden sich den Naik unterwerfen. Die Veret sind schon jetzt unsere Diener. Die Gost werden folgen, und ihnen werden die Stara folgen, bis jede Brut das tut, was die Naik verlangen.«
    »Dein übergroßes Selbstvertrauen wird dein Untergang sein, Yasal«, sagte Sha-Kaan, auch wenn er wusste, dass die Einschätzung des Naik richtig war. »Freue dich nicht über einen Sieg, den du noch nicht errungen hast.«
    »Er ist errungen!«, donnerte Yasal. »Die Kaan sind so verzweifelt, dass sie sich mit den Schwächsten der Schwachen verbünden wollen und sogar Balaianer zu Hilfe rufen. Glaubst du denn wirklich, sie können stehen, wo du strauchelst? Wir werden sie vor deinen Augen zu Asche verbrennen, und dann werde ich die Naik triumphierend durch das Tor führen, während du sterbend am Boden liegst und nie wieder deine Flügel heben kannst. Wir werden das Wasser in den Meeren kochen lassen, ihre erbärmlichen Türme niederreißen und ihre Berge dem Erdboden gleich machen. Wer dann noch überlebt, wird als Futter für meine Jungen dienen. Ich werde nicht ruhen, bis das letzte Insekt in Balaia tot ist. Und wenn ich fertig bin, wird dort nichts mehr wachsen, gehen oder fliegen.«
    »So viel Hass«, sagte Sha-Kaan behutsam. »So viel Gift, das dich blendet. Da du mich hier gefunden hast, biete ich es dir ein letztes Mal an. Stelle deine Angriffe ein, und wir werden die Naik nicht verfolgen und vernichten, wenn das Tor geschlossen ist.«
    Yasal-Naik flog eine scharfe Kurve und setzte sich neben
Sha-Kaan. In seinen blanken grünen Augen schimmerte Verachtung, und sein Mund konnte den Geifer nicht zurückhalten, den ihm der Wind von den Lippen riss.
    »Das Tor wird sich niemals schließen.« Seine Stimme war heiser. »Vielleicht hat das Alter deinen Geist verwirrt. Wir haben gesiegt, Großer Kaan. Ich bin nur hier, um dich zu erinnern, dass du der letzte Herrscher deiner Brut bist. Ich bin hier, weil ich noch einmal das Gesicht eines Verlierers sehen wollte.«
    »Dann fliege zum Meer und sieh dir dein Spiegelbild an, Yasal. Morgen wird das Tor geschlossen, und die Naik werden den Zorn der Kaan zu spüren bekommen, bis sie nicht mehr sind. Nimm deine Eskorte und fliege. Trotz deiner Macht hast du nicht einmal den Mut, dich mir allein zu stellen. Du bist klein, Yasal-Naik, und dein Untergang soll der Beginn einer Zeit sein, in der die Bruten das Land achten, das sie heute noch sorglos zerstören.«
    »Ich werde selbst von deinem Fleisch kosten«, sagte Yasal. Sha-Kaan öffnete den Mund und brüllte seine Frustration heraus. Seine Flügel schlugen heftig, und sein Körper schoss nach oben, bis er über seinem Feind flog.
    »Fliege weg, Yasal«, rief er. »Fliege, bevor ich uns beide vom Himmel reiße. Wage nicht, noch

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