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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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einmal in das Gebiet der Kaan einzudringen, wenn das Gestirn den Himmel erleuchtet, sonst bist du des Todes.«
    Yasal rief seine Leibwächter zu sich. »Du bist ein alter Narr, Sha-Kaan. Bete für deine Brut und deine Fusionsdimension. Bevor das Gestirn wieder versinkt, werdet ihr vernichtet sein, und die Naik werden herrschen. Bis morgen, Großer Kaan.« Er drehte sich um und flog mit seiner Eskorte davon.
    Sha-Kaan dachte einen Moment daran, sie zu verfolgen. Yasal jetzt zu töten, würde dem Kampf eine neue Wendung
geben. Doch wenn er selbst starb, wäre das Schicksal der Kaan besiegelt. Er brüllte noch einmal, dieses Mal stieß er eine Feuerlanze aus, dann stürzte er sich in die Wolken und eilte heim.
     
    Links täuschen, rechts schlagen, Axt. Schwert flach zur Verteidigung, gegen die Mitte des Körpers, Axt über Kopf. Nach unten durchziehen, Axt, Schwert kopfhoch, schräg nach links verteidigen. Ein halber Schritt vor, Schwertstoß, Axt schräg nach hinten, unten blocken. Zurückfallen lassen, Verletzung verbinden, Platz wird neu besetzt. Ausruhen. Schneller Schlag links oben, mit Axt nachsetzen, Schritt zurück. Halten.
    Jeder Schwertstreich fand sein Ziel, jede Bewegung war genau berechnet, wurde ruhig und präzise ausgeführt. Die Protektoren kämpften schweigend und mit einer entsetzlichen Entschlossenheit, ihre Seelen tauschten die Gedanken blitzschnell aus, und ihre Blicke ergänzten einander und übersahen nichts. Der lärmende Angriff der Wesmen traf auf Stahl und Faust. Ihr Gebrüll wurde durch das Klirren der Waffen und das Schmatzen der Klingen im Fleisch beantwortet. Ihre wechselnden Befehle und Taktiken wurden mit genau bemessenen Schlägen und unermüdlicher Kraft pariert.
    Bruder gefallen. Trauert um den Körper, tröstet die Seele. Bereitet euch auf die Trennung vor.
    Wieder und wieder brachen die Angriffswellen der Wesmen an der Barriere aus blitzendem Metall und den leeren Masken. Riesig war ihre Zahl, und der Blutzoll wuchs. Ihr Selbstvertrauen ließ nach und erwachte wieder. Jeder Tod eines Protektors schien die ganze Armee zu beflügeln, doch die Protektoren kämpften weitaus stärker, als es ihre Zahl vermuten ließ. In Dreierreihen standen sie hintereinander,
weit genug voneinander entfernt, um ihre Waffen möglichst gut zur Geltung zu bringen. Sie wehrten Angriff auf Angriff ab, ruhten und tauschten die Plätze, während die Linien der Wesmen brachen und unter den Befehlen der Kommandanten neu formiert wurden.
    Wo die Leichen der Wesmen zu hoch und zu nahe lagen und den Kampf behinderten, warteten die Protektoren einfach ab, bis die Gegner ihre toten Kameraden geborgen hatten. Der Boden schwamm vor Blut.
    Aeb empfand Achtung für die Kraft der Wesmen, doch nicht für die Unordnung, mit der sie kämpften. Jeder Mann kämpfte allein für sich oder höchstens mit ein oder zwei anderen. So entstanden Lücken in der Deckung, die man ausnutzen konnte. Er wusste nicht, wie lange sie noch aushalten mussten. Er wusste nur, dass ihr Gebieter ihnen den Befehl gegeben hatte. Er und Sol, vor dem sie alle Ehrfurcht hatten. Der Protektor, der wieder ein freier Mann geworden war.
    Die ganze Zeit strömten Botschaften, Ratschläge, Befehle und Warnungen durch seine Gedanken, wurden nach ihrer Bedeutung sortiert oder als erledigt abgehakt. Er schlug einem Wesmen-Krieger den Arm ab, blockierte einen Schlag seines Gefährten und schickte eine Warnung fünf Plätze nach rechts, wo Fyns Flankenverteidigung vorübergehend aufgehoben war, weil Jal eine lähmende Wunde im Arm davongetragen hatte.
    Axthieb von unten, Aeb.
    Er reagierte automatisch und spürte, wie seine Axt mit der Waffe eines Angreifers zusammenprallte. Er hob das Schwert, um nach vorn abzublocken, und richtete den Blick auf den Feind, der die Augen aufriss. Diesem Tempo konnte der Wesmen-Krieger nichts entgegensetzen. Aeb beugte sich vor, knallte dem Mann den Ellenbogen ins Gesicht und
zog die Axt hoch und dann nach rechts. Er traf den Mann an der Hüfte und warf ihn von den Beinen, schüttelte die Axt frei und richtete die Aufmerksamkeit schon auf den nächsten Krieger, der von links angriff.
    Zurückfallen, nach hinten zum Haus. Die vordere Reihe ruht aus, die dritte Reihe nach vorn. Waffen bereit. Aufschließen.
    Aeb trieb sein Schwert in einen ungeschützten Hals.
    Es war Nachmittag.
     
    »Balaia, wir marschieren!«, rief Darrick. Er schwenkte das Schwert in einem weiten Kreis über dem Kopf, und sein verzweifeltes Manöver begann. Er

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