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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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ob er selbst wirklich frei war. Aber seine Hoffnung für die Brüder stieg, auch wenn er sich wegen ihrer Reaktionen auf die dauerhafte Trennung von der Einheit Sorgen machte.
    »Er ist noch unser Gebieter«, sagte Cil. »Wir werden seinen Glauben nicht erschüttern.«

    »Ich werde euch unterstützen, was auch immer ihr tut«, sagte der Unbekannte.
    Cil, Rya und Ile nickten gleichzeitig.
    »Wir sind eins«, sagten sie. »So ist es auf ewig.«
     
    Darrick hatte sich seinen Plan schon zurechtgelegt, als die Unterhändler unter den lauten Schmährufen der Wesmen im Galopp in ihr Lager zurückkehrten. Er rief seine Regimentskommandeure zu sich, sprang vom Pferd und marschierte in sein Befehlszelt. Blackthorne und Gresse folgten ihm sofort, ein wenig außer Atem nach dem scharfen Ritt.
    Der General stand hinter dem Kartentisch; vor ihm hatten seine Offiziere Aufstellung genommen und warteten auf seine Anweisungen. Die Befehle kamen schnell und präzise: Zeigt keine Schwäche. Zögert nicht. Beratet euch untereinander. Seid bereit, Anpassungen vorzunehmen, aber verliert nicht das Ziel aus den Augen.
    »Tessaya lenkt nicht ein, was eigentlich nicht weiter überraschend ist, auch wenn ich von einem Mann seiner Bildung und Intelligenz etwas mehr erwartet hätte. Er glaubt, er habe uns dort, wo er uns haben will. Wir können seine Linien nicht durchbrechen, um Septerns Haus zu erreichen, und wir können auch seinen Marsch nach Korina nicht verhindern. Wir werden natürlich keines von beidem versuchen.
    Wir werden sein Heer sofort angreifen, dabei aber nicht das Ziel verfolgen, seine Linien zu durchbrechen. Wir wollen ihn nur beschäftigen. Deshalb greifen wir auch nicht mit voller Kraft an. Ich schätze, dass die Armee, die das Haus belagert, achttausend bis zehntausend Mann stark ist, und im Augenblick sind nur die Protektoren dort, um sie aufzuhalten. Ich stelle es mir so vor.
    Die Regimenter Zwei, Drei und Vier werden unter Befehl von Kommandeur Izack sofort nach Süden marschieren
und dann nach Osten schwenken, durch den Wald von Grethern, um morgen früh im Morgengrauen die Wesmen an Septerns Haus zu attackieren.
    Tessaya wird diesen Schachzug voraussehen. Er ist nicht dumm. Deshalb wird ihn der Rest der Armee unter meiner Führung frontal angreifen. Wir werden versuchen, ihn in den Wald zu locken, wo unsere geringere Zahl nicht mehr ganz so schwer wiegt. Wir werden unsere Regimenter bis hinunter zu den Hundertschaften aufteilen. Jeder Hauptmann bekommt einen bestimmten Bereich, den er überwachen muss. Das ist eine riskante Strategie, aber so können wir einen größeren Bereich abdecken. Wir werden ständig in Bewegung bleiben, bis Tessaya glaubt, er habe uns alle im Wald gefangen. Kommentare?«
    »Sir«, sagte Izack, ein schwarzhaariger Soldat in mittleren Jahren mit kleinen braunen Augen und einem makellos getrimmten Schnurrbart. Darrick bedeutete ihm fortzufahren. »Durch den Wald kommen wir nur langsam voran. Wenn Ihr in Grethern für Ablenkung sorgt, sollten wir dann nicht nach Norden marschieren und hinter den Bergen nach Osten schwenken?«
    »Dann könntet Ihr uns nicht unterstützen, falls die Wesmen uns zu überwältigen drohen. Wenn Ihr weit genug im Süden seid, um unbemerkt nach Osten zu schwenken, dann wissen wir, ob wir sie ohne Euch aufhalten können. Ihr sollt auch nicht ganz durch den Wald marschieren. Eine Meile hinter dem Lager der Wesmen sollt Ihr auf die Hauptstraße zurückkehren. Insgesamt geht es dort entlang sogar schneller als um den Berg herum.« Darrick hatte Izacks Gedanken bereits erwogen und verworfen. Doch der Mann hatte wenigstens den Verstand gehabt, die Sache zu durchdenken, und den Mut, es auch vorzutragen.
    »General, Ihr wollt eine große Zahl von Männern im
Wald verstecken. Glaubt Ihr wirklich, sie können den Wesmen entgehen?«, fragte Gresse.
    »Ja, aber nur wenn wir mehr scheinen, als wir sind. Wir müssen unsere Magier einsetzen, um die Lücken zu schließen. Deshalb wollen wir die Wesmen auch zum Kampf in den Wald locken, und deshalb soll Izack drei Meilen nach Süden marschieren, ehe er nach Osten abbiegt.«
    »Und wenn wir sie nicht aufhalten können?«, fragte Blackthorne.
    Darrick zuckte mit den Achseln und gab die Antwort, die er immer auf solche Fragen gab. »Das solltet Ihr vielleicht Izack fragen, weil ich nicht hier sein werde, um neue Befehle zu geben.« Es war einfach so, dass er einen Fehlschlag oder eine Niederlage gar nicht erst in Betracht zog, und er hatte

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