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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Fehler.« Hirad machte sich auf nach Wingspread. »Ein gewaltiger Fehler.«
    Stylianns Schultern verrieten, dass er auf eine kompromisslos harte Auseinandersetzung mit dem hundertzwanzig Fuß langen Großen Kaan zusteuerte, der sich gerade innerlich auf die bevorstehende letzte Schlacht vorbereitete. Hirad wusste, dass Sha-Kaan mit dem Raben über ihre Aufgaben sprechen wollte. Davon abgesehen, wurde
er gepflegt, damit er fliegen und kämpfen konnte. Alles andere war in diesem Augenblick zweitrangig.
    Hirad eilte den anderen Rabenkriegern voraus und fing Styliann ab, bevor er Wingspread erreicht hatte.
    »Styliann, ich glaube, Ihr solltet das Reden besser mir überlassen«, sagte er. Der Meister aus Xetesk zögerte nicht im Schritt und würdigte ihn kaum eines Blicks.
    »Ah, Hirad, der Drachenmann. Es gibt sehr wichtige Dinge zu klären, und jetzt ist genau der richtige Augenblick. Ich glaube, ich kann mir Gehör verschaffen.«
    »Styliann, Ihr begreift es nicht«, sagte Hirad.
    Der Dunkle Magier blieb stehen, und er und seine Protektoren umringten Hirad. »Oh, ich glaube, ich begreife es sogar sehr gut. Und dieses einseitige Abkommen muss verändert werden.«
    »Was?«, keuchte Hirad.
    »Haltet ihn auf«, befahl Styliann mit wilden Augen. Er marschierte weiter, aber dieses Mal verstellten die Protektoren Hirad den Weg. Er wollte sie fortschieben, doch sie gaben nicht nach.
    »Aus dem Weg«, sagte Hirad. Er wurde wütend.
    Schweigen.
    »Habt ihr es denn nicht verstanden? Wen beschützt ihr denn? Wenn ihr euch nicht in Bewegung setzt, dann werdet ihr niemanden mehr beschützen können, oder jedenfalls nicht Styliann, es sei denn, ihr wollt eine schmorende Leiche bewachen.« Wieder wollte er sich an ihnen vorbeischieben, doch einer stieß ihn unsanft zurück. Hirads Schwert war im Nu gezogen. Die Protektoren machten sich bereit.
    »Hirad, nein.« Der scharfe Ruf des Unbekannten ließ Hirad innehalten. »Sie werden dich töten.« Er stand jetzt neben Hirad. »Ile, Rya, Cil. Er spricht die Wahrheit. Lasst ihn vorbei.«

    Die Protektoren steckten die Waffen in die Scheiden und traten zur Seite. Hirad rannte zwischen ihnen durch, der Rabe folgte ihm, und er kam gerade rechtzeitig, um zu hören, wie Styliann mit Sha-Kaan zu sprechen begann.
    Vestare bemühten sich um Sha-Kaans Kopf. Der alte Drache hatte die Augen geschlossen, sein Hals lag auf dem Boden, und seine hintere Körperhälfte badete im Fluss. Styliann stand eine Weile schweigend da, Septerns Texte an die Brust gepresst, als müsse er seinen ganzen Mut zusammennehmen, um das Wort zu ergreifen.
    »Sha-Kaan«, sagte er. Er wurde ignoriert. »Großer Kaan, du musst mich anhören.«
    Sha-Kaans Kopf bewegte sich, er öffnete die Augen. Mit seinem kühlen, blauen Blick musterte er Styliann und betrachtete gelassen den Raben, der herbeigerannt kam. Dann konzentrierte er sich wieder auf den Xeteskianer und schob den Unterkiefer ein wenig vor.
    »Ich habe dir keine Audienz gewährt«, sagte Sha-Kaan leise und ohne besonderen Nachdruck. »Gehe jetzt.«
    »Nein«, sagte Styliann. »Gewähre mir eine Audienz.«
    Sha-Kaans Augen verengten sich, sein Kopf schoss vor und warf zwei Vestare von den Beinen. Seine Schnauze berührte Styliann beinahe. »Sprich nie wieder so zu mir«, grollte der Große Kaan. »Du bist nicht mein Drachenmann und wirst es niemals sein.«
    »Ich wollte dich nicht beleidigen«, lenkte Styliann ein. »Aber die Zeit drängt, und …«
    »Ich muss mich vorbereiten. Geh jetzt.«
    »… und es besteht die Möglichkeit, dass der Spruch nicht gewirkt wird«, fuhr Styliann unbeeindruckt fort.
    Sie blieben wie angewurzelt stehen. Sha-Kaan zog den Kopf abrupt zurück, blinzelte langsam und zog zischend
den Atem in die riesigen Lungen. Hirad drehte sich um und warf Denser und Ilkar einen Blick zu. Die beiden zuckten die Achseln und wussten nichts weiter zu sagen, während Erienne die Stirn in tiefe Falten legte und lautlose Worte formte. Sha-Kaan wandte sich mit einem scharfen Gedanken an Hirad.
    »Wie ist das möglich?«, fragte er.
    »Großer Kaan, ich habe keine Ahnung. Es ist jedenfalls kein Problem, das von den Rabenmagiern aufgeworfen wurde«, sagte Hirad.
    »Ich wusste bisher nur, dass ein bestimmter Spruch gewirkt werden müsse, dass es aber nicht sicher sei, wie es ausgehen werde.« Sha-Kaans Stimme war kalt und tonlos. Er war offenbar sehr zornig.
    Styliann ergriff als Erster wieder das Wort.
    »Dies trifft auch zu. Allerdings erwarte ich, von dir eine

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