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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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allein. Allein und verloren.
    Die Luft ringsum war leer. Keine Sterne schimmerten, obwohl es dunkel war. Keine Wolken zogen über den Himmel. Das einzige Licht flackerte weit unten. Und da unten war alles tot. Er wusste nicht mehr wohin.
    Oben zu bleiben bedeutete zu sterben. Also hinunter.
    Er stürzte.
    »Träumst du wieder, Hirad?«, fragte Ilkar ganz aus der Nähe. Es war eine warme und ruhige Nacht.
    Hirad nickte und richtete sich auf. »Eine leere Welt«, erklärte er. »Als flöge ich, aber es gibt nichts Lebendiges mehr.«
    »Wir wollen hoffen, dass das kein prophetischer Traum war«, sagte der Elf. »Wir machen uns alle Sorgen, Hirad. Du bist nicht der Einzige, der nicht schlafen kann.« Ilkar deutete auf sich selbst. »Das Beste ist wahrscheinlich, du träumst überhaupt nicht.«
    Hirad nickte noch einmal. »Das ist leichter gesagt als getan. Wie auch immer, ich glaube, es ist nicht einmal mein eigener Traum. Ich glaube, es ist Sha-Kaans Traum.«
    Er legte sich wieder hin und lächelte innerlich, als Ilkar die Augenbrauen hochzog. Dieses Mal half ihm der Große Kaan, in einen tiefen, traumlosen Schlaf zu sinken.
     
    »Verdammt, ich hätte nicht gedacht, dass er uns durchschaut. Jedenfalls nicht so schnell«, sagte Darrick.
    Blackthorne lächelte und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Ich sagte Euch ja, dass er nicht dumm ist«, meinte er.

    Das Kommandozelt hob sich im dunklen Lager wie ein Leuchtturm ab, nachdem Darrick angeordnet hatte, alle bis auf die unbedingt notwendigen Feuer zu löschen, um den Wesmen so wenig Einblick wie möglich zu geben. Die Dämmerung war gekommen, die Balaianer hatten sich ungestört zurückziehen können, und eine unbehagliche Ruhe hatte sich über das Lager gesenkt.
    Die Wesmen hatten in respektvoller Distanz vor dem Lager starke Kräfte stationiert, hatten aber offenbar nicht die Absicht, das Lager anzugreifen. Ohne ihren Lord im Rücken fürchteten sie sich anscheinend.
    Darrick hatte Magier ausgesandt, um die gegnerischen Kräfte einzuschätzen. Die Wesmen hatten den Hauptweg, den Wald und die Felsen mit Patrouillen und Spähern besetzt, aber darauf verzichtet, die Balaianer einzukreisen. Ihre Aufgabenstellung war klar.
    Die einzige gute Nachricht war, dass Izack nicht anhalten wollte, bis er nahe genug an Senedais Streitkräften war, um sie anzugreifen. Allerdings musste er, um Tessaya auszuweichen, einen anderen als den vorgesehenen Weg einschlagen.
    »Wie viele Krieger nimmt Tessaya wohl mit?«, überlegte Darrick.
    »Nun«, erklärte Blackthorne, »nach Euren Berichten hat er seine Leute nach Stämmen aufgeteilt. Die Paleon-Stämme sind zahlreich, auch wenn sie in der Schlacht um Understone und heute Verluste hinnehmen mussten. Trotzdem, wenn er sie alle mitnimmt, könnten es etwa viertausend sein.«
    Darrick starrte ihn an, ihm wurde heiß. »Sie werden Izack abschlachten.«
    »Vorausgesetzt, Tessaya findet ihn überhaupt«, wandte Gresse ein.

    »Izack wird nicht schwer zu finden sein, sobald er sich in die Kämpfe einschaltet«, sagte Darrick grimmig. Er strich sich mit einer Hand übers Gesicht. Sein Plan war gescheitert. »Was für ein Durcheinander. Wir dürfen keine Zeit mehr damit verschwenden, die Truppen hier anzugreifen, das wäre sinnlos. Hört mal … wie dicht steht der Feind zwischen den Felsen?« Er sah sich zu zwei Magier-Heckenschützen um, die in der Nähe auf seine Befehle warteten.
    »Nicht so dicht wie im Wald, Sir«, sagte einer. Er kratzte seine zwei Tage alten Bartstoppeln. »Wir könnten da ein bisschen aufräumen.« Er lächelte leicht.
    »Ihr müsstet sogar sehr gründlich aufräumen, damit wir diesen Weg benutzen können«, sagte Darrick, da der Mann offenbar seinen Gedankengang erfasst hatte.
    »Wir sind acht«, bestätigte der Heckenschütze. »Alles ist möglich. Sie erstatten nicht regelmäßig Bericht, sie sollen einfach nur schreien, wenn sie etwas sehen.«
    »Dann sorgt bitte dafür, dass sie nicht schreien können«, befahl Darrick.
    Der Heckenschütze nickte. »Wir werden sofort anfangen.« Er winkte seinem Kollegen, mit ihm das Zelt zu verlassen.
    Darrick drehte sich wieder um. Die Barone und seine verbliebenen Kompanieführer sahen ihn mit großen Augen an. Er zuckte mit den Achseln.
    »Was bleibt uns sonst übrig?« Er breitete die Arme weit aus und zuckte noch einmal mit den Achseln.
    »Sie werden uns sehen und uns verfolgen«, sagte Gresse. »Das kann nicht gut gehen.«
    Darrick schüttelte den Kopf. »Wenn wir alle

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