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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Unbekannte, Sol, ging zu den Männern,
die frei waren, solange sie in der Dimension der Drachen blieben, und umarmte sie nacheinander. Er sah Cil tief in die Augen und fand die Hoffnung aller Protektoren, die sich dort spiegelte.
    »Eines Tages werden wir alle frei sein, und ihr könnt ohne Masken, wie ihr jetzt seid, zurückkehren. Unsere Bruderschaft wird nie vergessen werden, und auch wenn wir eines Tages wieder unsere Seelen besitzen, werden wir nie getrennt sein. Glaubt mir, ich kann euch immer noch fühlen.«
    Cil nickte. »Du solltest jetzt gehen. Wir schließen uns den Vestaren der zweiten Verteidigungswelle am Boden an.«
    »Viel Glück«, sagte der Unbekannte.
    »Viel Glück auch dem Raben.«
    Der Unbekannte trabte zu den Rabenkriegern zurück, die sich bereits mit den Drachen besprachen, die sie in den Riss tragen sollten. Jeder stand im Schatten eines gewaltigen Körpers und schaute am Hals entlang zum Kopf, der hoch und stolz gehalten wurde. Ilkar und Hirad sollten am Ansatz von Sha-Kaans Hals sitzen, der Krieger hinten, um den Magier festzuhalten, wenn dieser sich ganz und gar auf den Spruch konzentrieren musste. Der Unbekannte und Denser sollten auf Nos-Kaan reiten, und Erienne und Thraun auf Hyn-Kaan.
    »Bereit?«, fragte Hirad.
    »Ja«, antwortete der Unbekannte. Er schaute noch einmal zu den nun freien Protektoren zurück. »In Balaia gibt es noch viel Arbeit. Lasst uns aufbrechen.«
    Es hatte eine aufgeregte Diskussion darüber gegeben, wie man sich am besten auf einem Drachen festbinden konnte. Sha-Kaan und Jatha hatten sich eingeschaltet, und am Ende war eine relativ einfache Lösung herausgekommen. Jeder Rabenkrieger sollte sich ein Seil um die Hüfte knoten, damit Arme und Beine zum Greifen und zum Balancieren
frei blieben. Das andere Ende des Seils wurde dann fest um den unteren Halsbereich des jeweiligen Drachen geschlungen.
    Die Seile sollten sie nicht etwa festhalten, sondern einfach nur als Sicherung dienen, falls sie abstürzten. Der untere Bereich des Halses bewegte sich kaum und war trotzdem breit genug, dass man rittlings darauf sitzen konnte. Der riesige Körper dahinter bot einen Halt, wenn sie zurückrutschten, und falls der Drache in den Sturzflug übergehen sollte …
    »… dann müssen wir uns einfach festhalten«, sagte Hirad. »Also gut, wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass die Verständigung schwierig wird. Sha-Kaan übernimmt die Führung und hält die Drachen im Flug so dicht wie möglich zusammen. Wir bekommen so viel Schutz, wie sie am Riss entbehren können. Denser, ich glaube, du solltest beim Spruch die Führung übernehmen. Thraun, Unbekannter, ihr wisst, was ihr zu tun habt. Lasst eure Magier nicht fallen.«
    »Was passiert, wenn wir gezwungen sind, die Formation aufzulösen?«, fragte Erienne.
    »Ich werde es über Ilkar erfahren, wenn seine Konzentration beim Spruch gestört wird. Wir müssten dann noch einmal von vorn beginnen. Sha-Kaan weiß, wie er die Formation wieder zusammenbringen kann. Wir müssen einfach darauf vertrauen, dass sie einigermaßen defensiv fliegen. Was soll ich sonst noch sagen? Fallt nicht runter.«
    Sie klopften sich gegenseitig auf den Rücken, gaben einander die Hände, Erienne und Denser küssten sich lange und innig, und schließlich konnten sich die drei Paare auf ihre jeweiligen Drachen verteilen. Einige Vestare passten die Seile an. Als sie auf die Drachen gestiegen waren, die flach auf dem Boden lagen, konnte Hirad spüren, wie die Kaan zornig wurden.

    »Es ist höchst unbequem«, grollte Sha-Kaan.
    »Allerdings«, sagte Hirad. »Und nicht nur für dich.« Er setzte sich hinter Ilkar zurecht, spürte die rauen Schuppen unter der Hose und spannte die Beine um den dicken Hals. Es war wie ein Ritt auf einem Bullen. »Ich werde wohl keine Kinder mehr zeugen können.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Sha-Kaan.
    »Schon gut«, antwortete Hirad. Ilkar sah sich kopfschüttelnd zu ihm um.
    »Du bist unglaublich«, sagte er.
    »Ich habe Angst, Ilks. Große Angst.«
    Die Vestare banden die Seile unter den Hälsen zusammen. Vorsprünge der Knochen und Schuppen dienten ihnen als Verankerung. Hirad stellte fest, dass er sich bewegen konnte, aber das Seil war nicht so locker, dass es abrutschen konnte. Vor ihm wurde eine zweite Schlinge gelegt, die ihm etwas mehr Halt gab.
    Als er jetzt rittlings auf Sha-Kaan saß, staunte er abermals über die gewaltige Kraft des Drachen. Der Atem vibrierte im Hals und füllte die Lungen, überall

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