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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Darrick wird uns helfen, vielleicht mit einem fingierten Angriff
einer Wesmen-Patrouille oder sonst etwas, um den Lärm zu vertuschen.
    Bis dahin müssen wir mit Styliann sprechen und ihn zu überzeugen versuchen, dass er die richtigen Entscheidungen trifft, doch wir dürfen ihn keinesfalls mit der Nase darauf stoßen, dass wir etwas ganz anderes im Sinn haben. Wenn wir höflich sind und Respekt zeigen, wird er doch nicht misstrauisch werden, oder, Denser?«
    Der Magier richtete sich auf, trank einen Schluck Kaffee und zuckte mit den Achseln. »Was die Ablenkung angeht, so bin ich nicht sicher, aber auf Stylianns Ego zu setzen, ist gewiss eine gute Idee. Mir machen allerdings die Protektoren Kopfzerbrechen.«
    »Darum kann ich mich kümmern«, sagte der Unbekannte. »Es gibt Möglichkeiten des Behinderns, ohne Befehle zu missachten.«
    »Wie meinst du das?« Hirad rieb sich nachdenklich das Kinn.
    »Das würdest du nicht verstehen«, erwiderte der Unbekannte, und Hirad kannte ihn gut genug, um auf weitere Nachfragen zu verzichten.
    »Wann sollen wir mit Darrick reden?«, fragte Will.
    »Am besten sofort«, sagte der Unbekannte.
    »Seine Magier sind noch in der Kommunion«, wandte Ilkar ein. »Es könnte sinnvoll sein, noch etwas zu warten.«
    Der große Krieger nickte. »Wie lange werden sie noch brauchen?«
    »Etwa eine Stunde. Es kommt darauf an, wie schnell sie ihre Kontaktpersonen finden.«
    »Also gut«, entschied der Unbekannte, »dann warten wir.«
    Später zog Erienne den widerstrebenden Denser ein Stück vom Feuer weg.

    »Willst du mir nicht sagen, was mit dir los ist?«
    »Nichts ist los«, gab Denser zurück. »Ich bin nur müde, und ich kann nicht glauben, dass wir in dieser Lage sind, nachdem Dawnthief gewirkt wurde.«
    »Aber dir macht doch niemand einen Vorwurf, Denser.« Sie sah ihm tief in die Augen und streichelte sein Haar.
    »Es ist nicht eine Frage der Vorwürfe«, sagte Denser. »Es ist hier, in mir drinnen. Ich kann es nicht erklären. Es ist einfach …« Er brachte den Satz nicht zu Ende und wedelte hilflos mit den Händen.
    »Ich kann dir helfen, aber du darfst dich nicht vor mir verschließen.«
    »Das mache ich doch nicht«, gab er scharf zurück.
    »Nein? Du bist still und in dich gekehrt. Nicht nur mir, sondern auch allen anderen gegenüber.«
    »Ich kapsle mich nicht ab«, fauchte er abrupt, und seine Stimme war lauter, als er es beabsichtigt hatte. Erienne fuhr erschrocken zurück. Denser versuchte zu lächeln. »Ich will einfach nicht darüber reden.«
    »Wenn das kein Abkapseln ist, dann weiß ich es auch nicht.« Ihr Herz pochte heftig, und sie nahm die Hand von seinem Kopf. »Ich brauche dich, Denser. Lass mich nicht allein.«
    »Ich bin doch hier, oder?«
    »Bei den Göttern, im Augenblick bist du wie ein Kind. Das meinte ich doch nicht, und du weißt es auch.«
    »Tja, was meinst du denn dann?«, fragte er. Sein Gesicht war mürrisch, und seine Stimme klang verärgert.
    »Ich meine, dass dein Körper hier ist. Aber wo ist dein Herz?«
    »Es ist hier, wie immer.« Er tippte sich auf die Brust.
    »Verdammt, Denser, warum bist du nur so?«
    »Gar nichts bin ich. Warum bist du denn, wie du bist?«

    »Weil ich mir Sorgen um dich mache«, entfuhr es ihr. Ihre Wangen röteten sich. Er verstand einfach nicht, was er ihr antat. »Um uns.«
    »Mir geht es gut. Lass mich einfach in Ruhe.«
    »Na gut.« Sie stand auf und lief ins Lager zurück. Sie biss sich auf die Lippen, ehe sie noch etwas Unbedachtes sagte. Er rief sie nicht zurück.
     
    Darricks dordovanische Magier waren nicht die Einzigen, die eine Kommunion hielten. Von einem engen Kordon aus Protektoren umgeben, griff auch der Herr vom Berge mit seinem Geist über die Blackthorne-Berge hinaus und nahm Verbindung mit einem der wenigen Helfer auf, denen er noch trauen konnte. Die Kommunion war kurz, die Botschaft ließ ihn erschrocken die Luft anhalten, und als er die Augen öffnete, zitterte er.
     
    Julatsa war ruhig. In der Nacht und am Morgen hatten die rings um die Kollegmauern lagernden Wesmen versucht, den Dämonenschirm zu durchbrechen. Die Seelen jener, die ihn berührten, nährten einfach nur den unersättlichen Appetit der Dämonen, die diesen schrecklichen Zauber kontrollierten.
    Es war ebenso bedauernswert wie schmerzlich gewesen. Barras hatte von seinen Gemächern aus gelauscht, als die Wesmen durch den Graben waten wollten. Dann hatten sie versucht, ihn mit Holz und Metall zu überbrücken, und schließlich hatten

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