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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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meine Herren.« Der junge Mann strich sich das lange rote Haar, in dem der Wind spielte, aus dem Gesicht.
    »Das Nordtor?«, fragte Barras.
    »Ja, mein Herr.«
    »Sage Kerela, dass wir gleich kommen.« Der Adjutant nickte und rannte dorthin zurück, wo er hergekommen war.
    Barras holte tief Luft und wandte sich mit hochgezogenen Augenbrauen an Kard, als er dessen finsteren und furchtsamen Gesichtsausdruck bemerkte.
    »Kard?«
    »Ich glaube, der offensichtliche Schachzug ist ihnen gerade eben eingefallen.«
    »Was ist es denn?«
    »Hört es von ihnen selbst, Barras, falls sie bereit sind, es Euch näher zu erklären.« Kard ging zur Tür des Turms. »Ich bete dennoch, dass ich mich irre.«

7
    Es wurde ruhig im Lager. Der kalte Wind zerrte an den Kleidern der Männer und lähmte die Gespräche, als die Sterne am nachtschwarzen Himmel auftauchten. Auf Bitten Hirads und nach erneuter Nachfrage des Unbekannten Kriegers hatte Darrick schließlich das Lagerfeuer des Raben aufgesucht. In sorgfältig ausgerichteten Reihen standen die Zelte der Kavallerie mit flatternden Planen am Hügel und auf der Hochfläche. In einigen brannten Lampen und warfen von innen riesige Schatten gegen die Zeltbahnen.
    Der General hatte sich das lockige Haar straff zurückgekämmt, und seine von den Reisen fleckige Lederrüstung war unter einem schweren Mantel verborgen. Er setzte sich zwischen Hirad und Denser und nickte Will zu, als der drahtige Mann ihm zum Willkommen einen Becher Kaffee anbot.
    »Ich muss mich entschuldigen, dass ich Eurer Einladung erst mit solcher Verspätung Folge leisten konnte«, sagte Darrick, und in seinem wie immer enthusiastischem Gesicht leuchteten die Augen. »Ich war in ein Gespräch mit
Magiern und Kundschaftern vertieft, und was ich erfahren habe, dürfte Euch sehr interessieren. Aber zuerst einmal will ich anhören, was Ihr zu sagen habt.«
    Hirad lächelte in sich hinein. Darricks Benehmen und seine Art zu reden, da er nun seine Kavallerie durch Feindesland führte, verriet auch in der Runde, in der er jetzt saß, den Offizier, der das Befehlen gewohnt war. Es war leicht zu erkennen, warum er von Soldaten und Zivilisten gleichermaßen so geachtet wurde. Er strahlte Sicherheit, Selbstvertrauen und Autorität aus.
    »Ja, wir haben etwas zu sagen«, erklärte der Unbekannte Krieger. »Es könnte allerdings durch das beeinflusst werden, was Eure Magier über die Bedingungen im Osten herausgefunden haben.«
    Darrick kratzte sich an der Nase. »Sagt mir, was Ihr denkt, und ich werde ergänzen, was ich erfahren habe.«
    Der Unbekannte Krieger unterrichtete ihn über die Bedenken und Absichten des Raben, während Hirad den Soldaten genau beobachtete. Er hätte sich keine Sorgen machen sollen, denn während der große Krieger sprach, zeigte der General keinerlei Regung. Gelegentlich nickte er, nahm ansonsten aber alles kühl und gelassen auf. Als der Unbekannte geendet hatte, gab es eine Pause, die Darrick nutzte, um seinen Kaffee auszutrinken und den Bodensatz wegzuschütten. Dann gab er Will die Tasse, um sie nachfüllen zu lassen. Der Dieb kam dem Wunsch nach.
    »Danke, Will«, sagte Darrick, als er den vollen Becher annahm. »Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich mir vieles von dem, was Ihr erzählt habt, auch selbst schon überlegt habe. Ich danke Euch, dass Ihr meine Gedanken bestätigt. Ich hatte bereits geplant, dass wir uns oberhalb von Terenetsa trennen. Ihr solltet nach Norden reiten, während ich mit meinen Männern zur Bucht von Gyernath vorstoße.
Die Berichte der Kommunionsmagier, die heute Abend gekommen sind, haben mir gezeigt, dass ich richtig gelegen habe.« Er trank einen Schluck Kaffee.
    »Die Lage rings um die Kollegien und in Understone ist ernst. Wir konnten mit keinem Magier der Armee der vier Kollegien bei Understone Kontakt aufnehmen, daher müssen wir annehmen, dass die Stadt an die Wesmen gefallen ist. Fünfzehntausend Wesmen haben die Bucht von Triverne überquert und sind nach Julatsa marschiert.« Ilkar fuhr hoch, als der Name seines Kollegs fiel. Hirad sah, wie sich trotz der kühlen Nacht Schweißtropfen auf seiner Stirn bildeten. »Obwohl ihnen durch Euer Eingreifen die Magie der Wytchlords genommen wurde, hat die Invasionsstreitmacht ihren Vorstoß nicht unterbrochen.« Wieder trank er einen Schluck.
    »Das Kolleg«, quetschte Ilkar heraus. Es war kaum mehr als ein Flüstern. »Ist es gefallen?«
    »Ilkar, Ihr müsst verstehen, dass die Berichte über Dordover gekommen und im

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