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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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heraus?«
    »Das Gleiche wie Euch.« Kard trat neben Barras. »Ich will sehen, wie die Wesmen ihre Dummheit errichten.« Er nickte zum halb aufgebauten Turm vor Julatsas Südtor.
    Von dort aus, wo Barras stand, schien es ein wackliges Ding zu sein, doch dem war nicht so. Die Wesmen verstanden sich auf die Arbeit mit Holz. Mehrere gekreuzte Balken waren zwischen vier Baumstämmen angebracht worden. Quer liegende Stangen sollten als Achsen dienen. Im Innern des Gebäudes führten Leitern dreißig Fuß hoch bis zu einer Plattform, auf der zahlreiche Wesmen fieberhaft hämmerten, um die nächste Ebene des Turms fertig zu stellen. Jeder Hammerschlag drang wie durch dickes Tuch gedämpft herüber.
    Links neben dem Turm war eine zweite Gruppe von Tischlern damit beschäftigt, die Räder zu bauen. Rechts stieg von Feuern schwarzer Rauch in den wolkenlosen Himmel. Es waren keine Kochfeuer. Mit dicken Fellschürzen geschützte Wesmen arbeiteten mit Hammer und Amboss, während andere Arbeiter Gussformen herstellten.

    »Was machen die dort nur? Noch mehr Waffen?«, fragte Barras.
    »Nein«, sagte Kard. »Wenn ich mich nicht irre, bauen sie eine Verkleidung für den Turm.«
    »Glauben sie denn, wir könnten versuchen, ihn zu verbrennen?«
    »Einmal das, und außerdem werden sie wohl versuchen, den Turm durch die Barriere zu schieben, weil sie hoffen, das Metall werde als Schutz dienen.«
    »Du meine Güte«, sagte Barras. »Vielleicht sollten wir versuchen, mit ihnen zu reden.« Kard sah ihn schräg von der Seite an.
    »Ich sehe keinen Grund, sie davon abzuhalten, Selbstmord zu begehen.«
    »Ich verstehe Euren Hass auf die feindlichen Streitkräfte, aber sie sterben nicht in hinreichender Zahl im Schirm, dass ihre Überzahl merklich dezimiert werden würde«, erklärte Barras. »Außerdem denke ich, Ihr verkennt, was der Tod im Dämonenschirm bedeutet. Ich wünsche niemandem eine Ewigkeit voller Folter und Qual. Keinem Xeteskianer und keinem Wesmen. Niemandem.«
    Kard zuckte mit den Achseln. »Dann redet mit ihnen, wenn Ihr müsst. Ich werde Euch nicht daran hindern, aber ich werde Euch gewiss nicht dabei unterstützen.«
    »Euer Herz hat sich verhärtet.«
    »Sie haben den größten Teil meiner Armee abgeschlachtet, dazu massenhaft Zivilisten in Julatsa und mehr von Euren Magiern, als Ihr zählen könnt«, sagte Kard. Seine Stimme war hart und kalt. »Jeder, dessen Seele in diesem Schirm Höllenqualen erleidet, lindert meinen Schmerz ein wenig. Nur ein wenig.«
    »Es gefällt Euch also, den Tod mit noch mehr Tod zu beantworten?«

    »Ihr seid ungerecht«, gab Kard scharf zurück. »Es ist nur menschlich, auf Rache zu sinnen, und wir haben dies hier nicht begonnen. Die Wesmen haben diesen Weg beschritten, und was mich angeht, so ist es ihr eigenes Problem, wenn sie nicht in der Lage sind, aus ihren Fehlern zu lernen. Ich jedenfalls werde sie darüber nicht aufklären.«
    Barras nickte. »Vielleicht sollte ich doch noch ein wenig mein Gewissen erforschen.«
    »Mein alter Freund, ich bewundere Euch für Euer Gewissen und Eure Fähigkeit zu verzeihen, aber dies ist ein Krieg, in dem wir niemals die Angreifer waren«, sagte Kard. »Eigentlich kann ich immer noch nicht glauben, dass es überhaupt passiert ist, aber die Wesmen dachten offenbar, sie könnten mit den Wytchlords im Rücken die Kollegien zerstören, wie sie es vor dreihundert Jahren schon einmal versucht haben.
    Und jetzt ist es schon so weit gekommen, dass sie sogar glauben, sie könnten ohne die Macht, die ihnen von den Wytchlords geschenkt wurde, am Ende doch noch siegen. Möglicherweise haben sie sogar Recht damit. Wenn Ihr mit ihnen reden wollt, dann tut es, aber bedenkt eines: Je länger sie glauben, sie könnten den Schirm durchbrechen, desto länger werden sie davon abgehalten, etwas anderes zu unternehmen, und desto besser sind unsere Chancen, dass wir tatsächlich Entsatz aus Dordover bekommen. Es könnte auch ihre Gedanken von etwas abhalten, das meiner Ansicht nach ganz offensichtlich ist, das sie aber bisher übersehen haben.« Kards Gesicht war grimmig.
    »Und das wäre?« Doch Kard kam nicht mehr dazu, ihm zu antworten. Am Nordtor war ein Schrei zu hören, und die beiden Männer liefen um den Turm herum. Ein Dutzend Wesmen rannte zum Rand des Schirms. Sie hatten eine weiße und rote Parlamentärsflagge dabei. Rufe hallten den
Turm hinauf, bis dessen Türen geöffnet wurden. Ein Adjutant kam herübergerannt.
    »Kerela bittet dringend um Eure Anwesenheit,

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