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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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viel drin.«
    »Da ist wohl nie viel drin, was?«, meinte Hirad.
    »Es ist folgendermaßen«, erklärte der Dunkle Magier weiter. »Ich bin immer noch erschöpft, nachdem ich Dawnthief gewirkt habe. Damit meine ich nicht so sehr die körperliche Seite, sondern das Mana. Es fällt mir schwer, genug Mana aufzubauen, um einen Spruch zu wirken. Und ich bin aus einem unerfindlichen Grund sehr niedergeschlagen, auch wenn ich glaube, dass dies vorbeigeht. Entgegen der allgemeinen Überzeugung bin ich jedoch durchaus in der Lage, meine Pfeife selbst anzustecken.« Er schnippte mit dem rechten Daumen und dem Zeigefinger,
und eine dunkelblaue Flamme entstand, mit der er das Kraut im Kolben seiner Pfeife anzündete.
    »Sehr gut«, sagte Erienne und knuffte ihn leicht. »Und jetzt mach mal das Höllenfeuer.«
    »Siehst du? Sie ist niemals zufrieden.« Densers Lächeln wurde breiter, doch es kam nicht von Herzen und war nicht wirklich humorvoll. »Wenn du einer Frau ein Land bietest, will sie gleich die ganze Welt.«
    »Das nicht gerade«, widersprach Erienne. »Aber es ist ein Beweis, dass du immer noch nicht bei Kräften bist.«
    »Das Höllenfeuer – ein schöner Beweis wäre das.«
    »Es war ein Beispiel.« Erienne tippte Denser vor die Brust.
    »Ach, lass mich doch in Ruhe«, knurrte Denser. Er schlug ihre Hand weg. Erienne fuhr erschrocken zurück, ihre Augen wurden feucht. Er sah sie nicht an, sondern starrte ins Feuer.
    »Immer mit der Ruhe.« Auch Hirad war über Densers Ausbruch erschrocken. »Sie wollte dich nur aufziehen. Aber wie wäre es, wenn du die Frage beantwortest? Was genau kannst du im Augenblick nicht tun?«
    »Ich kann so ziemlich gar nichts tun«, gab Denser zu. Er nagte an der Unterlippe und streckte die Hand zu Erienne aus, die sich noch weiter zurückzog. Er seufzte, zog eine Augenbraue hoch und fuhr fort. »Ich bin ausgebrannt. Wenn man berücksichtigt, dass wir reiten und nicht rasten, dann brauche ich noch zwei Tage, bis ich eine Kommunion halten kann, für die Schattenschwingen die gleiche Zeit, und für das Höllenfeuer vier Tage, um einige Beispiele zu nennen. Es tut mir Leid, wenn das für einige von euch nicht gut genug ist.«
    Hirad betrachtete ihn gleichmütig. »Ich glaube, wir könnten uns überwinden, dir zu verzeihen«, sagte er.
    »Das ist aber nett von dir.« Denser deutete im Sitzen eine Verbeugung an.
    »Und jetzt entspanne dich etwas.« Hirad deutete auf Erienne. Denser verkniff sich eine Antwort und nickte nur knapp. Sie schwiegen eine Weile, bis der Unbekannte sich wieder zu Wort meldete.
    »Thraun?« Der Unbekannte hatte Thraun noch nicht in Wolfsgestalt gesehen, doch er hatte dessen körperliche Erschöpfung bereits bemerkt, als er noch Protektor war.
    »Kein Problem, aber …«
    »Schon gut«, sagte der Unbekannte. »Ich wollte nur wissen, wie gut du in Form bist. Wir werden es nie von dir verlangen. Dich zu verwandeln, wird immer deine eigene Entscheidung bleiben.« Thraun nickte.
    »Was ist mit Ilkar?«, fragte Erienne. »Was er heute Abend gehört hat, könnte seine Fähigkeit, sich zu konzentrieren, stark beeinträchtigen.«
    »Vor allem ist er der beste Verteidigungsmagier in Balaia«, sagte Hirad. »Seine Fähigkeit, sich mitten im Kampf zu konzentrieren, ist ein Grund dafür, dass der Rabe so lange überlebt hat. Wenn es darauf ankommt, wird er so gut wie du fähig sein, Sprüche zu wirken.«
    »Ich hoffe, du hast Recht«, sagte Erienne. »Aber wenn du meinen Rat annehmen willst, dann solltest du ihn einstweilen genau im Auge behalten.«
    »Natürlich.« Hirad spreizte die Finger. »Er gehört zum Raben.«
    Der Unbekannte räusperte sich, um die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu ziehen.
    »Ich freue mich, dass ihr alle so zuversichtlich seid, denn was vor uns liegt, wird hart«, sagte er. »Ganz anders als alles, was wir bisher erlebt haben. Wir kämpfen nicht in einer normalen Schlachtformation, sondern wir sind in unserem
eigenen Land völlig auf uns gestellt, weil es dort vor Wesmen wimmelt. Wir dürfen uns keine Fehler erlauben, und wir können es uns nicht leisten, jemanden mitzuschleppen, der uns zur Last fällt. Wenn irgendjemand Zweifel hat, ob er es schafft, dann sollte der Betreffende bei der Kavallerie bleiben.«
    »Dann stehen unsere Chancen also ungefähr so wie zuvor, als wir hergekommen sind, nur dass wir jetzt in die andere Richtung gehen«, sagte Hirad trocken. »Und du fragst uns, ob wir zuversichtlich sind, dass wir es schaffen?«
    Die Mundwinkel

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