Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
Vom Netzwerk:
Zuflucht, die mit Balaia verbunden war. Dort würden die Drachenmagier ihnen dienen und sie heilen, damit sie am nächsten Kampf teilnehmen konnten.
    Er selbst hatte keinen Drachenmagier. Nach dem Diebstahl von Septerns Amulett und nach dem Tod seines
Drachenmagiers Seran kurz vor seiner ersten Begegnung mit Hirad Coldheart und dem Raben hatte Sha-Kaan noch nicht die Zeit gefunden, einen neuen Magier zu wählen.
    Der Große Kaan flog mit seiner Brut den kurzen Weg zum Choul, wo alle bis auf ihn in die kühlen, dunklen Tiefen eintauchten, um zu ruhen. Dort konnten sie sich, dicht an dicht, in der Gemeinschaft mit den anderen erholen und die Kampfeshitze nach dem Sieg abklingen lassen. Er aber hatte noch viel zu tun und brach sofort wieder auf, um sich einen Eindruck vom Zustand des Gebiets der Kaan zu verschaffen.
    Von den verdorrten Gebieten in Keol, über die trockenen Einöden und die verbrannten Berge von Beshara zu den sanften Hügeln und Ebenen von Dormar und weiter bis zu den dampfend heißen Wäldern von Teras, über denen er bald darauf flog, so weit reichte das Land der Kaan. Die Größe entsprach der Bedeutung und der Zahl der Brut, doch all dies war verloren, wenn sie nicht bald einen Weg fanden, um das Tor nach Balaia zu schließen.
    Der Anspruch der Kaan auf die Ländereien war größtenteils unstrittig, doch dem war nicht immer so gewesen. Als junger Erwachsener hatte er vor drei oder mehr Generationen die meiste Zeit gegen die Brut Skar gekämpft, um das einst fruchtbare Land Keol zu erobern.
    Er konnte sich noch gut an die steilen Klippen mit den spektakulären Wasserfällen inmitten von wundervollen verschwiegenen Wäldern erinnern. An das lange Gras in den Feuchtgebieten am Fuß der alten Vulkane und die vom Eis ausgeschürften Täler. An das üppige Waldland, wo das Flammengras unter dem Blätterdach aus der fruchtbaren Erde spross; das strahlende Blau und Rot leuchtete dem, der es suchte, wie ein Leuchtturm. Und an die Feinde, die es für sich selbst erobern wollten. Die Skar.

    Die Kaan waren in der lange andauernden Schlacht geschwächt worden. Ihre Zahl war geschrumpft, denn sie verfügten nicht über die geistige Unterstützung einer parallelen Dimension, mit der die Psyche der Brut verschmelzen konnte.
    Die Skar und die Kaan hatten am Himmel, auf dem Boden und in den Seen und Flüssen gekämpft; und sie hatten das Leben von jedem Flecken Erde und aus jedem Gewässer vertrieben. Wer nicht ins Ödland und noch weiter floh, wurde abgeschlachtet. Flussläufe wurden durch Barrieren aus herabgestürzten Felsen und durch Verwerfungen der verbrannten Erde verändert, und weil die Höhlen unter der Oberfläche zusammenbrachen, während ein Choul nach dem anderen entdeckt und zerstört wurde.
    Am Boden wurde die Vegetation bis auf die Wurzeln und noch tiefer verbrannt. Das gute, fruchtbare Erdreich wurde ausgezehrt und ausgedörrt und geschwärzt durch endlose Flammenstöße aus den Mäulern derjenigen, die es zum Überleben brauchten.
    Das Land starb, und die Kaan wären mit ihm untergegangen, wäre nicht Septern, der einzige große Mensch, am Rande des rissigen, verwüsteten Landes aufgetaucht, das einst Keol gewesen war, die am meisten geschätzte von allen Regionen.
    Sha-Kaan hatte ihn gefunden. Es hätte ebenso gut ein Skar sein können, der ihn fand, und dann wäre die Geschichte ganz anders verlaufen. Septern war direkt unter dem niedrig fliegenden Sha-Kaan ein wenig ziellos herumgelaufen und hatte zum Himmel gestarrt, an dem die Drachen gegeneinander kämpften. Als Sha-Kaan auf ihn herabstürzte, blieb er stehen und starrte.
    Septern hatte keine Angst gezeigt, nur stille Ergebenheit, ganz ähnlich wie Hirad Coldheart auf der Burg Taranspike.
Er hatte sein Schicksal akzeptiert. Genau aus diesem Grund hatte Sha-Kaan den großen Menschen nicht getötet. Er war neugierig, weil Septern offensichtlich nicht zu den Vestaren gehörte, die den Kaan so treu dienten. Er gehörte überhaupt keinem Volk an, das den Drachen diente, so viel verriet schon sein Gesichtsausdruck.
    Trotz der über ihm am Himmel tobenden Schlacht war Sha-Kaan gelandet. Seine Neugierde ließ ihn das Risiko vergessen. Drachen waren zwar die Herren der Lüfte, doch am Boden bewegten sie sich vergleichsweise ungeschickt und langsam.
    Seine Entscheidung hatte Ereignisse in Gang gesetzt, die die Brut Kaan retteten und es ihr erlaubten, die Schlacht gegen die Skar zu gewinnen. Sie bekamen endlich die Paralleldimension, die sie brauchten,

Weitere Kostenlose Bücher