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Der bunte Hund von Schreckenstein

Der bunte Hund von Schreckenstein

Titel: Der bunte Hund von Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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wichtigste!“
    Die Mädchen am Tisch der Leiterin bissen sich auf die Lippen, während sie das wollige Fell streichelte und wieder in ihre alberne Sprache verfiel: „Dleich nach dem Frühtück fahren wir nach Wampoldsreute und taufen feines Hundefutter für unser Spätzchen.“
    „Deine Mumsi kannst du abschreiben!“ flüsterte Martina der sichtlich betroffenen Isabella ins Ohr. „Das ist jetzt ihr Spätzchen!“
    Sophie starrte vor sich hin. „Man erlebt immer wieder Überraschungen. Da wird ja demnächst einiges hier los sein!“
    „O ja!“ pflichtete Beatrix ihr bei. „Wir werden Besuch bekommen. Nicht nur wegen Amanda.“
    Spätzchen gähnte, FDH schaute verzückt. „Er versteht jedes Wort!“
     
    Der erste Besuch kam nach dem Mittagessen. Die Mädchen strömten gerade aus dem Eßsaal, da kam ihnen Andi entgegen. Ein kurzes Stutzen: Sie wußten, daß er wußte… und lenkten ab.
    „Nanu?“ tat Esther erstaunt. „Du schon wieder?“
    „Und mit Rucksack! Ist da ein Geschenk für Amanda drin?“ frotzelte Eva.
    „Dummes Ding!“ gab der Ritter zurück. „Natürlich ein Faß Whisky für die Horn!“
    „Sie ist noch im Eßsaal. Geh nur rein!“ empfahl Bandwurm.
    „Hühner!“ brummte Andi und ruderte durch die herausdrängenden Mädchen.
    Kairo! hätte er fast gesagt, bei dem Anblick, der sich ihm bot. Vor dem Mitteltisch verfolgten Amanda, Sophie, Beatrix, Ingrid, Bettina, die Leiterin und Isabella mit sichtlichem Wohlgefallen die Wollwurst, die sich, laut schmatzend, den Rest der roten Grütze aus ihrem neuen Napf einverleibte.
    Amanda bemerkte ihn als erste. Ihre großen blauen Augen schauten verwundert, dann lächelte sie. Andi war leicht verwirrt. Er wollte etwas sagen, konnte aber gerade noch ihr Lächeln erwidern, bevor die Stimme von Fräulein Doktor Horn es ersterben ließ.
    „Andi!“ rief sie freudig wie selten. „Du bringst mir sicher das Buch zurück. Sehr pünktlich — das lob ich mir! Jetzt braucht ihr’s ja nicht mehr, wie du siehst!“ Und sie erzählte ihm die Geschichte von der gescheiten Kreatur, die weggelaufen war wegen des bösen Hasso und aus Angst vor dem Gewitter in Rosenfels Zuflucht genommen hatte.
    Auf einmal schaltete ihr mildes Auge auf Vogelblick. Er galt dem Rucksack. „Was willst du denn damit?“ fragte sie.
    „Das… das… Ihr Buch ist so groß, und auf dem Rennrad…“, stotterte Andi, ärgerlich über sich selbst.
    Breit grinsten die Mädchen. Mit Ausnahme von Amanda, wie er feststellte. Beatrix mußte sich sogar abwenden.
    „Ihr baut das Podium auf, für das Konzert heute abend!“ ordnete FDH an. „Du begleitest mich auf mein Zimmer!“ forderte sie den Ritter auf. „Und du tommst auch mit, Spätzchen!“
    Andis Gesichtsausdruck war wohl nicht der intelligenteste. Er schaute die Mädchen an, zuletzt Amanda, und es schien ihm, als blinzelte sie ihm zu.
    Unterwegs hielt FDH ein Seminar über den wundersamen Instinkt von Hunden. Bonzo-Spätzchen watschelte nebenher mit einem Ausdruck, als wolle er sagen, wenn er sprechen könnte: Gar nicht hinhören! Das erzählt sie jedem!
    Andi versuchte seine Gedanken zu ordnen. Wie sollte er jetzt vorgehen? Für seine Begleiterin genügte es, wenn er ab und zu ja sagte.
    Im Blümchenparadies angekommen, kroch Bonzo-Spätzchen auf eine am Boden liegende Decke und rollte sich zusammen, als sei er ausgerechnet hier zu Hause.
    Mit ungeschickten Fingern öffnete der Ritter den Rucksack, gab das Buch mit Dank zurück, holte noch einmal Luft und sagte, was er sich überlegt hatte: „Trifft sich gut, daß ich den Rucksack dabeihabe. Da kann ich den Hund gleich wieder mitnehmen.“
    Ein besonders starrer Vogelblick traf ihn. „Mitnehmen? Wieso?“
    „Er ist uns zugelaufen, und wir pflegen ihn. Er hat sich nur verirrt bei dem Gewitter!“ antwortete er fest.
    „Bei euch ist er gebissen worden!“ erwiderte sie vorwurfsvoll. „Deshalb ist er weg!“
    „Das kommt nicht mehr vor!“ erklärte Andi höflich. „Graf Schreckenstein nimmt Hasso jetzt immer an die Leine.“
    „Hasso an der Leine? Dieses Rassetier!“ Es klang wie ein Kapitalverbrechen. „Hunde brauchen ihre Freiheit!“
    „Hunde brauchen auch Spielgefährten!“ fiel Andi ein. „Die beiden werden bestimmt noch Freunde! Außerdem hat Bürgermeister Kress entschieden, daß wir für ihn sorgen sollen, bis die Besitzer sich wieder melden.“
    Fräulein Doktor Horn schüttelte Vogelkopf und Zeigefinger gleichzeitig. „Ich habe heute morgen mit Herrn Kress
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