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Der bunte Hund von Schreckenstein

Der bunte Hund von Schreckenstein

Titel: Der bunte Hund von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Bangen, ob die Sache mit dem Feuerwerk herauskommen würde, hatte die Nerven aller mitgenommen; das Aufatmen war nur kurz gewesen, denn seit Andis Besuch im Wasser stand fest: Der Hund muß rüber, und zwar heute nacht !
    Was erneut an den Nerven zerrte, war die Frage: Wie? Am weitesten von FDHs Zimmer entfernt, bei der Sportanlage vor der Ostseite des Schlößchens, standen die Verschwörerinnen zusammen und zerbrachen sich die Köpfe.
    „Wenn ich noch dran denke, wie wir den Idiotenrittern die Schuhe geklaut haben!“ schwelgte Bettina in Erinnerung. „Das war viel, viel leichter. Schuhe bellen nicht.“
    Ingrid winkte ab und berichtigte: „Wir haben auch schon Ritter verschwinden lassen!“
    „Da weißt du, daß so einer sofort losbrüllt. Also stülpst du ihm einen Schalldämpfer auf die Klappe!“ verdeutlichte Martina. „Aber so ein bunter Hund ist unberechenbar.“
    „Den überlaßt mal mir! Mit dem komme ich zurecht“, sagte Isabella. „Er kennt mich ja schon. Vom Feuerwerk.“
    „Das ist sicher ein Vorteil“, meinte Sophie. „Nur: Wie kriegen wir ihn aus Martins Zimmer raus?“
    „Der wohnt im Westflügel!“ wußte Doris. „Aber wo da???“
    Ingrid lächelte. „Rufen wir doch mal an.“
    Amanda staunte: „Wahnsinn!“
    Normalerweise wäre sie als Neue bei solchen Besprechungen noch gar nicht dabei gewesen. Doch weil sie beim Feuerwerk eine wichtige Rolle gespielt hatte, gehörte sie automatisch schon dazu.
    Am öffentlichen Fernsprecher im Schloß schaute Beatrix auf die Uhr. Es war Viertel vor neun — gerade die richtige Zeit.
    Ingrid kannte die Nummer auswendig. Sie wählte, fragte, wer am Apparat sei, und sagte: „Entschuldigung, falsch verbunden.“
    Mit lautem Murren legte sie auf. „Ich Riesenrindvieh! Die dürfen doch gar nicht wissen, daß wir wissen, daß sie…“

    „Warum denn nicht?“ fragte Oberfragerin Renate.
    „Weil wir nicht wissen, ob Andi ihnen erzählt hat, daß er bei uns war“, erklärte ihr Beatrix.
    Eva, für ihre Eingebungen bekannt, schüttelte den Kopf. „Der hat nichts gesagt. Der ist wegen Amanda gekommen. Bei einem Hundebiß geht man normalerweise in die Apotheke.“
    „Kann auch eine Falle sein!“ mutmaßte Esther. „Vielleicht hat er nur so getan und in Wirklichkeit etwas ausspioniert, einen Nachschlüssel probiert oder so was… In technischen Dingen sind sie uns nun mal überlegen.“
    Einige zogen lange Gesichter.
    „Ich werd verrückt!“ gestand Amanda mit einem Stoßseufzer. „Ist das immer so schwierig bei euern Streichen?“
    Beatrix nickte mit ihrem Wuschelkopf. „Es wird immer schwieriger. Aber auch immer spannender.“
    Nach Evas Gefühl gab es keinen Zweifel. „Für mich ist der wegen Amanda gekommen.“
    „Das bringt uns auch nicht weiter“, stellte Sophie sehr richtig fest. „Unser Problem lautet: Wo ist der Hund? Und wie kriegen wir ihn raus?“
    Wer eben noch ein langes Gesicht gezogen hatte, nickte jetzt. Leider ist Einsicht noch kein Einfall. An einen solchen tastete sich Ingrid gerade heran.
    „Ich stelle mir meinen Bruder vor. Wie denkt er? In unserem Fall würde er sagen: Da gibt es zwei Möglichkeiten. Leise, daß keiner aufwacht — oder laut, daß es alle aus den Betten haut.“
    „So würde auch Ottokar denken!“ bestätigte Sophie.
    „Und Stephan!“ fügte Beatrix hinzu. „Er würde sagen: Leise geht nicht, weil wir das Zimmer nicht genau wissen und weil man bei einem Hund nicht garantieren kann, daß er nicht bellt, bis Isabella ihn in Empfang nimmt.“
    „Das wissen wir!“ drängte Esther. „Also laut. Aber wie?“
    Ingrid ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Da gibt’s wieder zwei Möglichkeiten: Entweder wir locken sie raus, oder wir lenken sie drinnen ab.“
    „Drinnen ist Selbstmord!“ erregte sich Doris. „Wenn eine von uns gesehen wird, können sie allen den Rückweg abschneiden.“
    „Wissen wir! Beruhige dich!“ dämpfte Sophie. „Wir werden sie rauslocken, mit irgendwas…“
    Esther lachte schrill. „Da gibt’s bestimmt wieder zwei Möglichkeiten…“
    „Sagt mal…“ Mit ihren großen blauen Augen sah Amanda in die Runde. „Was sagen wir denn der Horn, wenn plötzlich der Hund da ist?“
    Teils bewundernd, teils erstaunt betrachteten die Streicherprobten die Neue, wie sie bereits mitdachte, um ja keinen wichtigen Punkt zu übersehen, und sich mit größter Selbstverständlichkeit selbst einbezog.
    „Nicht schlecht, Amanda!“ lobte Bettina. „Was machen wir da

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