Der bunte Hund von Schreckenstein
alle!“
„Ein Wirt denkt immer in Genüssen“, flachste Klaus.
„Bravo!“ rief Ingrid und klatschte in die Hände, bis alle mitklatschten, nachdem Mauersäge sich angeschlossen hatte, auch Fräulein Doktor Horn.
Verlegen standen die Waldfrevler in der Mitte. Schließlich griff Bonzo-Erwin in die Tasche und reichte Bürgermeister Kress einen Schein.
„Nu is aber jenuch!“ schimpfte die erste Frau. „Kommt!“
Grußlos verließen die vier das Nebenzimmer. Allein Bonzo riß das Maul auf und gab zum Abschied einen hellen Laut von sich: „Es war sehr schön. Es hat mich sehr gefreut.“
Mauersäge lachte laut. „Wenigstens der Hund hat… ks… Manieren!“
Jetzt hätte es gemütlich werden können. Ohne Fräulein Doktor Horn allerdings. „Was habt ihr mit dem Feuerwerk zu tun?“ fragte sie streng.
Die Mädchen senkten die Köpfe. Bürgermeister Kress ging zur Tür. „Ich kümmere mich um das Eis.“
FDH wiederholte ihre Frage: „Was habt ihr mit dem Feuerwerk zu tun?“
„Das… ks… ist doch längst vorbei“, versuchte Mauersäge sie abzulenken.
„Ich muß das wissen, Graf“, beharrte sie.
„Unsere Schuld“, mischte sich der kleine Kuno in ritterlicher Absicht ein. Munter drauflos begann er zu erzählen, wie zwei Streichvorhaben einander begegnet waren.
„Chicago!“ raunte Stephan ihm zu.
Doch der Mini hörte nicht. „Wir wollten den Touristen einen Denkzettel verpassen, und die Hühner… äh… die Mädchen hatten die Raketen…“
„ Chicago! “ flüsterte Ottokar mit Rippenstoß.
Vergeblich. FDH wollte nun wissen, wer die Raketen gehabt hatte.
„Ein Geschenk von meinem Onkel!“ gestand Isabella schließlich, als wäre sie ein Ritter.
Der Vogelblick wurde zusehends starrer. „Raketen im Wald?“
„Im nassen Wald!“ erklärte der kleine Kuno. „Nach dem Gewitter in der Nacht. Anders ging’s nicht wegen dem Hund.“
„Chicago!“ Ein Tritt von Mückes Knie stoppte ihn kurz. Dann plapperte er weiter. Die Raketen hätten die Touristen abgelenkt, sie seien aus dem Wohnwagen gekommen. Endlich habe man arbeiten können, weil auch der Hund weg war. Und dann die große Überraschung…
„Chicago!“
„Amanda im Silberregen!“ verkündete der Mini strahlend.
„Chicago!“
Noch öfter fiel der Name der Stadt am Michigansee, begleitet von kräftigen Tritten. Es half nichts. Ritterlich gestand Sophie, man habe Amanda den Schreckensteinern vorstellen wollen — auf dem See. FDH drohte zu explodieren.
Da fiel Dampfwalze der rettende Satz ein. „Ohne die Raketen hätten wir den Hund nicht bekommen.“
Fräulein Doktor Horn hielt inne. „Das Spätzchen?“
„Mondamin!“ lobte Mini Herbert den Muskelprotz.
Mauersäge schaltete, noch bevor er zu sprechen begann.
„…Ks… na, sehen Sie! Wenn uns etwas mit der Welt versöhnt… ks…, dann ein Hund!“ Und er tätschelte Hasso.
Unter dem Lächeln des Burgherrn schmolz der Vogelblick zum Augenaufschlag zusammen. „O wie wahr, lieber Graf! Das goldige Spätzchen hat uns viel Freude bereitet.“
Wie eine Kugel Erdbeereis ohne Sahne leuchtete die Glatze von Bürgermeister Kress an der Tür. „Kommt rüber in die Gaststube!“ sagte er.
„New York!“ flüsterte Mücke. Alle drängelten zur Tür, bevor Fräulein Doktor Horn weitere Beanstandungen einfielen.
„SOS Eisberg!“ rief Martina aus der Gaststube. Auf zwei langen Tischen glänzten die üppigsten Eisbecher. Es gab großes Gedränge. Die Minis strebten hinter Amanda her, doch Ottokar und Stephan waren schneller. Sie nahmen das schöne Mädchen in die Mitte und setzten sich neben sie. Dampfwalze und Andi ergatterten die Plätze ihr gegenüber.
Die Eisschlacht begann.
„Laßt es euch schmecken!“ rief Bürgermeister Kress.
„Ihr habt’s euch redlich verdient.“
„Das verdanken wir Ihnen!“ antwortete Klaus, „einen Ehrenlöffel für Bürgermeister Kress.“
Unter lautstarker Zustimmung schoben sich alle eine große Portion in den Mund.
„Einen Ehrenlöffel für Graf Schreckenstein!“ fuhr der Witzbold fort.
„Jaaa!“ Ritter und Mädchen wandten die Blicke zu dem Dompteur von FDH.
Ohne mitzuessen, nickte Mauersäge in die Runde und hob dabei einen gehäuften Löffel aus dem Becher seiner Nachbarin. „Und… ks… für Fräulein Doktor… ks… Horn.“ Galant schob er ihr den Löffel zwischen die schmalen Lippen. Nur ein kleiner Sahneklecks blieb auf ihrer Nase zurück.
„Schaut mal!“ Martina deutete auf Ottokar und Stephan, die,
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