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Der Canyon

Der Canyon

Titel: Der Canyon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas - Preston
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– das Labyrinth. In weiter Ferne war die blaue Schleife des Chama River zu erkennen.
    Als der Hubschrauber gemächlich nach Südosten schwenkte, nahm Tom aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr – Masago. Der Mann war aufgesprungen und stürzte zum Cockpit. Tom warf sich auf ihn, doch der Mann riss sich los und landete mit gefesselten Händen einen heftigen, aufwärtsgerichteten Schlag. Dann zog er mit beiden Händen ein Messer aus einem Futteral am Hosenbein, fuhr herum und drängte sich durch die offene Tür ins Cockpit. Die anderen Männer waren aufgesprungen und wollten ihm nach, doch der Hubschrauber geriet plötzlich ins Trudeln und schleuderte alle in die Netze, während aus dem Cockpit ein röchelnder Schrei zu hören war.
    »Er bringt uns zum Absturz!«, brüllte Hitt.
    Der Hubschrauber sackte plötzlich ab, und von den Rotoren war ein tiefes Stöhnen zu hören. Tom rappelte sich auf, hielt sich an den Netzen fest und kämpfte gegen die enormen Kräfte an, während der Hubschrauber langsamer wurde und kreischend abwärtstrudelte. Er erhaschte einen Blick durch die Tür ins Cockpit, wo der Copilot mit Masago rang – und der Pilot tot am Boden lag, blutüberströmt.
    Als der Hubschrauber plötzlich nach vorn kippte, nutzte Tom die Bewegung, um sich ins Cockpit zu schleudern. Er prallte gegen die Konsole, zog sich an einem Sitz hoch, schlug nach Masago und traf ihn am Ohr. Als er zurücktaumelte, packte der Copilot die gefesselten Hände des Mannes, ließ sie auf die Konsole krachen und schlug ihm damit das Messer aus der Hand. Der kreiselnde Hubschrauber warf beide zu Boden, Masago packte den Copiloten und würgte ihn, während die Männer auf dem von Blut glitschigen Boden herumrutschten. Tom knallte Masagos Kopf auf den Boden und zerrte ihn von dem Copiloten herunter.
    »Übernehmen Sie die Steuerung!«, schrie Tom den Copiloten an, dem man das nicht zweimal sagen musste. Der Mann sprang auf und packte das Steuer des wild kreiselnden Hubschraubers. Mit einem plötzlichen Aufbrüllen des Heckrotors und einer Entschleunigung, bei der es einem den Magen umdrehte, bekam er den Hubschrauber unter Kontrolle. Masago schlug immer noch um sich und kämpfte mit beinahe übermenschlicher Kraft, doch nun war Hitt Tom zu Hilfe geeilt, und gemeinsam hielten sie ihn am Boden. Über die kreischenden Turbinen hinweg konnte Tom hören, wie der Copilot einen Notruf absetzte, während er mit dem Steuerknüppel rang.
    Plötzlich raste vor der Scheibe eine Felswand vorbei; es folgten ein markerschütternder Stoß und vielfaches Knallen wie von einem Maschinengewehr, und Stücke der Rotorblätter flogen wie Schrapnells durch die Kabine. Der Copilot wurde von den herumfliegenden Trümmern beiseite geschleudert, sein Blut spritzte an die geborstene Plexiglas-Scheibe. Das Kreischen von Metall auf Stein war zu hören, gefolgt von einem Augenblick schwerelosen, freien Falls und einem gewaltigen Aufprall.
    Stille.
    Tom hatte des Gefühl, aus der Dunkelheit ans Licht zu schwimmen, und er brauchte einen Moment, um sich zu erinnern, wo er war – in einem abgestürzten Hubschrauber. Er versuchte sich zu bewegen und stellte fest, dass er in einer Ecke eingeklemmt und unter Trümmern begraben war. Er hörte wie aus weiter Ferne Schreie, das Tropfen irgendeiner Flüssigkeit (war es vielleicht Blut?), und es stank nach Flugbenzin und verschmorter Elektronik. Nichts regte sich. Er versuchte sich freizukämpfen. Der Hubschrauber war auf einer Seite regelrecht aufgeschlitzt worden, und durch den Riss konnte er sehen, dass sie auf einem Steilhang aus Felsbrocken lagen. Der Hubschrauber ächzte, rutschte ein wenig, Nieten barsten. Rauch erfüllte nun die Luft.
    Tom kletterte über den Schutt hinweg und fand Sally, die sich in einem Haufen Netze und Plastikplanen verfangen hatte. Er zog die Netze beiseite.
    »Sally!«
    Sie bewegte sich, öffnete die Augen.
    »Ich hole dich raus.« Er packte sie an den Schultern und zog sie heraus; zu seiner Erleichterung schien sie nur ein wenig benommen.
    »Tom!«, hörte er die Stimme von Wyman Ford.
    Er drehte sich um. Ford krabbelte gerade den Trümmerhaufen herauf, Blut rann ihm übers Gesicht. »Feuer«, keuchte er. »Wir brennen.« Im selben Moment gab es ein lautes »Wuusch«, und das Heck ging in Flammen auf. Die glühende Hitze schlug ihnen ins Gesicht.
    Tom schlang den Arm um Sally und führte sie zu dem Riss im Rumpf, dem einzigen Ausweg. Er griff nach den Netzen an der Decke, kämpfte sich hinaus,

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