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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Dreckskerlfreund. Sie wissen ... Sie wissen genau, wenn ich jetzt abdrücke, dann würden mehrere Zeugen beeiden, daß Sie mich mit dem Tod bedroht haben. Notwehr!«
    »Was denn für Zeugen?« fragte ihn Betsy.
    »Na, zum Beispiel du. Du selbst hast mir doch erzählt, daß er mich ...«
    »Darauf zähl mal lieber nicht«, sagte sie eisig, »daß ich dir bezeuge, er habe dich umbringen wollen.«
    »Können Sie diese Anklage beweisen?« fragte Roberta mit fahlem Gesicht und fast versagender Stimme.
    »Ich brauche nichts zu beweisen«, sagte Angelo. »Das besorgt schon der Bezirksstaatsanwalt der Centre County von Pennsylvania.«
    »Na, und was für Lügen haben Sie dem erzählt?« giftete Loren lauthals.
    »Ich habe kein einziges Wort mit ihm gesprochen«, erklärte Angelo. »Die Ermittlungen führte die Staatspolizei von Pennsylvania. Die vier jungen Leute werden bezeugen, daß zwei große Fernlaster mit Anhänger ihren Stallion bei hoher Geschwindigkeit von der Straße zu drücken versuchten. Anna saß am Steuer, und zum Glück war sie gewandt und geistesgegenwärtig genug, der Falle zu entkommen. Weil sie den Truck ihrerseits zum Unfall brachte, der dann leider dem Fahrer das Leben kostete.«
    »Na, dann hat sie ihn doch auf dem Gewissen, oder vielleicht nicht? Und außerdem ist es immer noch das Wort dieser Kinder gegen ...«
    »Der andere Trucker«, unterbrach ihn Angelo, »war nicht imstande, eine befriedigende Erklärung zu geben, wieso sein Kennzeichen entfernt war und statt dessen bei ihm in der Kabine lag, und warum seine ICC-Kennziffern mit Papier und Klebeband abgedeckt waren - und zwar auf die gleiche Weise und mit dem exakt gleichen Material wie bei dem anderen, verunglückten. Er sitzt im Gefängnis und weiß, daß er in der Bredouille steckt. Und er hat eine eidliche Aussage gemacht, auf Anraten seines eigenen Anwalts übrigens.«
    »Na schön, dann haben die zwei eben versucht, den Stallion von der Straße zu drücken. Was habe ich damit zu tun?«
    »Beide Fernfahrer«, sagte Angelo, »waren auch Besitzer ihrer Trucks. Beide darüber aber noch hochverschuldet. Und das ganz Seltsame daran ist, daß ihre gesamten Kreditschulden eine Woche vor dem Vorfall beglichen wurden. In bar. Hundertfünfzigtausend Dollar insgesamt. Der Staatsanwalt ist bereits dabei, Ihre Bankauszüge zu überprüfen, Loren. Sie haben nicht aus purem Zufall kürzlich mal zufällige hundertfünfzigtausend Dollar überwiesen, nein?«
    Roberta schrie auf. »Du hast das also wirklich getan? Du wolltest diese vier jungen Leute tatsächlich in den Tod schicken? Ja, bist du denn von allen guten Geistern verlassen, du blödes, versoffenes, krankes -«
    Loren grinste sie an. »Als hätte dir Mord früher mal Gewissensbisse verursacht.«
    Roberta wandte sich an Betsy und Angelo. »Er spricht von Burt Craddock. Der hat versucht, uns zu erpressen.« Und zu Loren sagte sie, mit versteinertem Gesicht: »Leg diesen blöden Revolver weg. Wag es, auf Angelo zu schießen. Nicht einen Zeugen wirst du bekommen, der für dich aussagt. Mich ganz bestimmt nicht, das schwöre ich dir. Und vergiß nicht, wir sind hier in Florida. Die haben hier die Todesstrafe.«
    Loren starrte einen Moment auf die Pistole, als überlege er, ob er sie sich vielleicht selbst in den Mund schieben und abdrücken sollte. Dann jedoch legte er sie resigniert achselzuckend beiseite. Betsy nahm sie an sich.
    »Packen Sie schon mal eine Zahnbürste ein, Loren«, sagte Angelo kalt und mitleidslos. »Eine Jury in Pennsylvania eröffnet das Verfahren gegen Sie. Und daraufhin wird Pennsylvania Ihre Überführung dorthin beantragen.«
    Betsy schenkte ein Wasserglas voll Scotch ein und reichte es ihrem Vater. »Trink was, Väterchen«, sagte sie. »Dann fühlst du dich vielleicht ein bißchen besser.«
    6
    Am Abend des 24. Juni heirateten Anna Perino und Loren van Ludwig. Die Trauung fand unter einem rot-weiß gestreiften Zelt auf dem Rasen hinter dem Haus Perino in Greenwich statt. Ein Streichquartett spielte. Es pausierte nur während der Zeremonie selbst. Die Frauen trugen alle Abendkleider, einige samt weißrandi-gen Hüten. Die Sonne schien noch immer. Amanda Finch bemerkte, alle diese Frauen in ihren vielfarbigen Kleidern sähen aus wie Blumen.
    Anna besaß die weiche und attraktive mediterrane Schönheit ihrer Vorfahren. Ihre dunklen Rehaugen schimmerten verdächtig feucht. Sie war erst zwanzig, aber bereits eine in jeder Beziehung reife Frau. Ihre körperliche Reife war

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