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Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Titel: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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L ottes Cremeschnittchenfabrik, einen schönen guten Tag.«
    Der Anrufer schnappte kurz nach Luft, dann sagte er: »Heinz? Was soll der Blödsinn? Hier ist Walter.«
    »Ich weiß.« Heinz nickte, obwohl sein Schwager es am anderen Ende nicht sehen konnte. »Dein Name steht ja im Display.«
    »Ja, dann melde dich doch vernünftig und lass diesen pubertären Quatsch.«
    »Ich brauche mich eigentlich gar nicht zu melden. Ich sehe, wer anruft, und du weißt, welche Nummer du gewählt hast. Also.« Heinz kratzte sich am Rücken. »Oder hast du schon vergessen, mit wem du sprechen wolltest?«
    »Natürlich nicht.« Walter machte eine kurze Pause. »Wie um alles in der Welt kommst du auf Cremeschnittchenfabrik?«
    »Die gibt es heute zum Kaffee. So kleine Dinger mit Creme in der Mitte. Hat Charlotte gebacken. Es gibt genug, ihr könnt auch kommen.«
    »Inge ist in der Sauna. Und ich …«
    Während Walter noch überlegte, ging Heinz mit dem Telefon am Ohr langsam in Richtung Küche. Da standen die beiden Platten mit den Cremeschnittchen. Sahen hervorragend aus. Walter würde es sich kaum entgehen lassen.
    »… ich könnte mich eigentlich aufs Rad setzen und vorbeikommen.«
    Heinz nickte. Walter kam immer, wenn es Kuchen gab. Dabei war sein Cholesterinspiegel viel zu hoch, das schob Walter aber auf die Gene.
    Heinz war cholesterinmäßig topfit, er hatte sogar hervorragende Werte für sein Alter. Er war sich sicher, dass Walter das fuchste. Sechs Jahre jünger, aber schlechtere Werte. Nur vom undisziplinierten Essen. Und dabei wurde Walter erst in einem Jahr siebzig. Heinz hatte inzwischen durch das Küchenfenster den Nachbarn beobachtet, der sich mühte, den Rasenmäher auf den Friesenwall zu bugsieren, deshalb bekam er den Anfang von Walters Satz nicht mit. Nur das Ende: »… auch bekommen?«
    »Was bekommen? Thomsen hat übrigens einen neuen Rasenmäher. Viel zu groß. Typisch für diesen Angeber. Und jetzt bekommt er ihn nicht den Wall hoch.«
    »Diese Fahrt an die Schlei. Bist du da auch ausgewählt?«
    »Wie? Schlei? Was für eine Fahrt?«
    »Du hast mir nicht zugehört.« Walters Stimme klang unwirsch. »Ich erzähle dir etwas Bahnbrechendes und du interessierst dich nur für Thomsens Rasenmäher.«
    Heinz seufzte. Wenn Walter sich nicht ernst genommen fühlte, war er sofort beleidigt. Das war eben seine Finanzbeamtenmentalität, sagte zumindest Charlotte.
    Seit Walter mit Inge vor drei Jahren wieder nach Sylt gezogen war, sahen sie sich alle natürlich öfter als früher, deshalb fielen ihnen ihre jeweiligen Macken leider auch so auf. Wobei es nicht sehr viele waren, Heinz fand sich und Walter durchaus umgänglich. Nur manchmal war Walter anstrengend. Da hatte Charlotte ganz recht. Er müsste ihr noch schnell sagen, dass Walter gleich zum Kaffee kommen würde. In versöhnlichem Ton fuhr er fort: »Nun sei nicht so, Walter. Erzähl, was ist mit der Schlei?«
    »Ich war da mal als Kind. Kurz nach dem Krieg. Dahin wurden blasse, dünne Stadtkinder geschickt, um aufgepäppelt zu werden. Es war sehr schön da. Ich habe zufällig in der letzten Zeit öfter daran gedacht.«
    »Willst du wieder aufgepäppelt werden?« Heinz wusste nicht, worüber Walter redete. »Dann komm doch her. Cremeschnittchen päppeln.«
    Walter blieb ernst. »Du verstehst mich nicht. Du bist so unkonzentriert am Telefon, man kann mit dir nicht über wichtige Dinge sprechen. Ich komme jetzt zu euch und zeig dir was. Du wirst dich wundern. Bis gleich.«
    Umständlich schloss Walter sein Fahrrad an die Gartenlaterne. Heinz sah ihm kopfschüttelnd dabei zu. »Als ob das Rad aus dem Garten geklaut würde. Stell es doch einfach an die Hauswand.«
    »Und dann ist es weg.« Mit zusammengekniffenen Augen gab Walter die Zahlen im Schloss ein. »Die Versicherung zahlt nicht und ich habe dann den Salat. Nein, nein.« Ächzend kam er aus seiner gebückten Stellung wieder hoch. »Das ist ein teures Rad gewesen. Und man weiß doch nicht, wer bei euch so durch den Garten marschiert.«
    »Ausschließlich Schlepperbanden.« Heinz sah zu, wie sein Schwager die Fahrradtasche abschnallte und sie sich unter den Arm klemmte. »Spezialisiert auf Fahrräder und Zigaretten. Aber geraucht wird ja hier nicht. Was hast du denn da alles mit?«
    »Unterlagen. Ist Charlotte nicht da?«
    »Äh, nein, leider.« Heinz zupfte einen unsichtbaren Fussel von seinem Ärmel. »Die Cremeschnittchen waren für den Basar vom Roten Kreuz. Charlotte bringt sie gerade hin. Wir haben aber noch

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