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Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
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das Gerät ab und funkelt mich mit zusammengebissenen Zähnen an. »Letzte Chance, Dougie. Du kannst es mit oder ohne Eier tun. Es ist deine Entscheidung.«
    Ich gebe mein Bestes, mich für einen Moment an die Stelle des Kentucky Killers zu versetzen. Ich zermartere mir das Gehirn und versuche zusammenzukriegen, was ich über ihn weiß, um es
herunterzuleiern und die Sache hier beenden zu können. Von der Packung grinst mich Oberst Sanders spöttisch an. Ich starre unverwandt auf sein Gesicht - bis er sich in den Weihnachtsmann verwandelt und ich den dumpfen Aufschlag seines Körpers höre, als er in den Kamin springt und unsanft auf dem Gitterrost landet.
    »Es war Mom. Es ist ihre Schuld.«
    Die Stimme kommt nicht von mir. Denn ich bin keine Frau, und diese ausgesprochen boshafte Stimme stammt von einer Person des anderen Geschlechts.
    »Mommy, Mommy, Mommy...«, feixt die Stimme verächtlich.
    Ich drehe mich um.
    Im Rahmen der Schlafzimmertür steht Betty, noch hübscher als sonst. Eine Vision.
    Ich grinse übers ganze Gesicht, denn das vor mir muss ein Engel sein. Also gibt es ein Leben nach dem Tod-bei so vielen Toten muss der Himmel ja vor Leben aus allen Nähten platzen.
    »Betty...«
    »Hi, Dougie.«
    Sie schwebt auf mich zu, anmutig und elegant, tänzelt an Agent Wades ausgestrecktem Körper vorbei, der am Boden in einer Blutlache liegt, die sich wie die tiefroten Flügel eines gefallenen Engels um ihn herum ausbreitet. Betty zieht den funkelnden Silberstab der Wahrheit aus seinem Rücken, hebt ihn in die Höhe und wischt den Schmutz der Lüge ab.
    »Eine Packung und zwei Köpfe. Das haut nicht hin.«

    Selbst im Tod verströmt sie diesen intensiven Hundegeruch; er hüllt mich ein, benebelt all meine Sinne.
    »Ich habe versucht dich zu retten, Betty. Wirklich, ich schwör’s.«
    »Und ich habe dich gerettet. Bis zuletzt.«
    Ich hebe den Blick und sehe, dass Bettys Augen jetzt haselnussbraun sind, dass ihr Haar viel kürzer ist und sie kaum Makeup trägt. Sie wirkt, als hätte sie zu lange auf der Sonnenbank gelegen, sie ist braun wie eine Tasse Milchkaffee. Ich finde das ganz einleuchtend, denn das Paradies liegt schließlich näher an der Sonne.
    »Du hast mir alle Ehre gemacht, Dougie. Du bist durch diesen ganzen Dreck gewatet wie ein unschuldiger Holzfäller durch den Regenwald.« Betty steckt sich eine Zigarette an, nimmt einen tiefen Zug. »Übrigens, hat dir gefallen, was ich mit deinem Schlafzimmer angestellt habe?«
    Ich bin fasziniert, denn Betty hat sich sogar Watte in den Mund gestopft, damit ihre Backen fülliger wirken. Vielleicht hat sie von den Wolken genascht.
    »Ich hab durch Tony vom Club erfahren. Er hat ihm wahnsinnig viel bedeutet, und er hat sich ganz schön ins Zeug gelegt, um mir klarzumachen, wie toll er ist. Ich müsse unbedingt Mitglied werden. Aber es gab da diese seltsamen Vorbehalte gegen den Kentucky Killer. Kein Kentucky Killer, vielen Dank. Ich hab ihn immer wieder gefragt, warum er sich uns nicht anschließen darf, aber er meinte nur, dass das einfach nicht funktionieren würde. Ich schätze, er hatte Angst, dass er neben ihm
wie ein Leichtgewicht gewirkt und der Kentucky Killer womöglich den Vorsitz übernommen hätte. Also habe ich diese neue Killerin erfunden - die kleine, gewissenhafte Betty.«
    Agent Wade stöhnt auf, versucht seinen Kopf zu heben. Betty betrachtet ihn kurz und schnalzt verächtlich mit der Zunge. »Damit hatte ich nicht gerechnet. Ausgerechnet ein Bundesagent. Du hast mir nie von ihm erzählt, Dougie.«
    »Das war mir zu peinlich. Stell dir vor, was die anderen gesagt hätten.«
    »Dieser beschissene Club. Was fällt denen ein, mich nicht einzuladen! Da hockt ihr also und amüsiert euch, und da bin ich, so verdammt einsam, und wünsche mir emanden, mit dem ich reden kann., emand, der mich versteht und meine Bemühungen zu schätzen weiß. Ich wollte doch nur dazugehören.«
    Der Qualm von Bettys Zigarette wabert um mich herum und schläfert mich ein, während kleine Spiralen aus Rauch wie Schlangen durch die Luft wirbeln.
    »Aber dann dachte ich mir, wenn der Club mich nicht will, dann will ich ihn auch nicht. Und, oh ja, sie sollten dafür bezahlen. Natürlich kam ich bald dahinter, was du so treibst, und ich dachte mir, verdammt, soll doch der blöde Zwerg das für mich erledigen.« Bettys Stimme klingt ziemlich verbittert, was mir früher nie aufgefallen ist. »Ich habe mein Bestes getan, um dich aus dem ganzen Scheiß rauszuhalten. Jede

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