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Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
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Tony von mir, so fest ich kann.
    »Hey!
    Mit seinen ausgelatschten Schuhen schliddert er über den blitzeblanken Boden, und als er mit dem Rücken gegen die Friteuse prallt, lässt er von meinem Kopf ab. Seine Hände schlagen und grapschen nach allem in Reichweite, Küchengeräte fliegen durch die Luft, krachen zu Boden, ich löse meine Hände von seinem Rücken, greife mit den
Fingern nach oben, bis ich seine riesigen Unterkiefer erwische, und packe so fest zu, dass meine Fingernägel sich in seine Haut bohren.
    Dann versetze ich Tony einen letzten kräftigen Stoß. Fast lande ich mit ihm in der Friteuse, doch im letzten Moment lasse ich ihn los und sehe dabei zu, wie sein massiger Körper mit einem Salto rückwärts ins siedende Öl kippt; er taucht mit dem Kopf zuerst ein, seine Schreie verstummen und gehen augenblicklich in ein Gurgeln und blubberndes Zischeln über.
    Ich lasse ihn, wo er ist; die untere Hälfte seines riesigen Körpers ragt aus der Friteuse, seine Beine schlagen weiter heftig zuckend um sich, während die Pommes Frites um ihn herum allmählich schwarz werden. Ich habe von dem Betäubungsmittel immer noch schwere Glieder, und ich muss all meine verbliebenen Kräfte aufbringen, um meine Klamotten einzusammeln und mich anzuziehen. Nachdem ich beinahe auf die neugierige Maus getreten wäre, wanke ich in den warmen Tag hinaus. Wenn das Diner seine Pforten öffnet, sollte Tony in etwa durch sein.

STEG OHNE BETTY
    In etwas über dreißig Minuten schaffe ich es zu der Bibliothek, in der Betty arbeitet. Die ganze Fahrt über habe ich gebetet, dass Agent Wade sie noch nicht aufgesucht hat. Ich setze all meine Hoffnung darauf, dass Betty vorhatte, sich mit mir auf Burts Hausboot zu treffen, nachdem sie ihre Vormittagsschicht beendet hat; schließlich ist sie eine gewissenhafte Person, die nach strikten Moralvorstellungen lebt. Ich habe keine Ahnung, wie Agent Wade es fertiggebracht hat, letzte Nacht das Haus zu verlassen, in seinem alkoholisierten Zustand Chuck und Myrna zu töten und zurückzukehren, ohne dass ich ihn gehört habe. Der Typ ist beängstigend professionell. Und ich will erst gar nicht wissen, wie er von meinem Plan erfahren hat, mit Betty auf Burts Boot abzuhauen - so wie ich ihn kenne, hat er wahrscheinlich einfach meine Gedanken gelesen oder eine ähnlich gruselige FBI-Taktik angewandt.

    Auf der Treppe zur Bibliothek nehme ich gleich zwei Stufen auf einmal, renne in ein altes Paar hinein, stoße sie Richtung Drehtür und drücke so
kräftig dagegen, dass ich auf der anderen Seite fast in eine Bibliothekarin mit einem Stapel Bücher geschleudert werde. Ich werfe ihr einen wütenden Blick zu.
    »Betty! Wo ist Betty?«
    »Wer?«
    Ich verzichte darauf, der Frau das näher zu erklären, und renne durch die ganze Bibliothek, auf der Suche nach Betty. Ich spähe in die Gänge, schubse Besucher zur Seite und mache einfach so viel Lärm wie möglich, in der Hoffnung, ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
    »Betty! Wo, zum Teufel, steckst du? Betty - verdammt nochmal!!«
    Ich ernte ein paar strenge Blicke von einer Gruppe friedlicher Besucher an einem Lesetisch, doch ich beachte sie gar nicht, während ich durch die Gänge stürze und jeden Zentimeter dieses Bücherlabyrinths abgrase.
    »Betty!! Betty!!«
    Jemand bedeutet mir mit einem Zischen zu schweigen und deutet auf das Schild mit der Aufschrift RUHE, BITTE. Am liebsten würde ich es herunterreißen und es ihm ins Maul stopfen.
    Als ich um die nächste Ecke biege, stoße ich beinahe mit einem Bibliothekar und seinem bücherbepackten Rollwagen zusammen. Ich schiebe das Wägelchen zur Seite, schnappe mir den Bibliothekar und schubse ihn kräftig gegen ein Regal mit Liebesromanen.
    »Wo ist sie? Betty! Wo ist sie?«
    Der Bibliothekar stammelt leise: »W-wer ist Betty?«

    »Na - Betty eben.«
    »Ich kenne keine Betty.«
    Aus dem Augenwinkel beobachte ich, wie ein stämmiger Sicherheitsmann am Gang mit den Liebesromanen vorbeimarschiert, stehen bleibt, kehrtmacht und auf mich zuläuft.
    Ich werfe dem Bibliothekar einen finsteren Blick zu, als mir plötzlich klar wird, dass er tatsächlich nicht wissen kann, wer Betty ist - er wird sie nur unter ihrem richtigen Namen kennen. »Sie trägt eine Brille mit rosa Gestell. Wasserblaue Augen, schmale Lippen... steht auf Typen mit Humor. Glatte Haare.«
    »Meinen Sie die Aushilfe?«
    »Die was?«
    »Die Aushilfe... Hab ihren Namen vergessen. Ich, äh, ihr Vertrag mit uns ist ausgelaufen.«
    Der stämmige

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