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Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
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Diktiergerät zum Vorschein - eines dieser Dinger, in das Geschäftsleute hineinsprechen, während sie hinter ihrem Schreibtisch hocken und versuchen einen wichtigen Eindruck zu machen, damit sie ihren Job behalten. Agent Wade stellt das Gerät auf den Couchtisch, drückt auf »Aufnahme« und schaut zu mir herüber. »Ich tippe es später ab.«
    »Was tippen Sie ab?«
    »Dein Geständnis.«
    Ich bin mir nicht ganz sicher, dass ich ihn richtig verstanden habe. Agent Wade merkt das und macht es mir klar, indem er die Wörter langsam und deutlich wiederholt. Sie treffen mich so hart, als würde er sie mir direkt in die Brust rammen.
    »Ich will alles hören. Jedes Detail. Lass nichts
aus. Erzähl mir einfach in aller Ruhe, wie und warum aus dir der Kentucky Killer wurde.«
    Ich habe in den letzten vier Jahren eine Menge verrückter Leute kennengelernt, aber Agent Wade stellt sie alle bei weitem in den Schatten.
    »Was!?« Ich muss fast lachen, so albern ist das.
    »Lass dir Zeit, Dougie.«
    Allmählich kriege ich einen klaren Kopf, und plötzlich liegt alles völlig deutlich vor mir. »Oh... Jetzt kapier ich. Das ist ein Ablenkungsmanöver. Sie wollen mir die ganze Sache anhängen, um sich eine Verschnaufpause zu verschaffen. Tja, von mir hören Sie kein Wort.«
    Er hebt die Pistole und spannt den Hahn. »Dougie...«
    »M-mh.« Ich schüttle den Kopf, lasse mich nicht beirren. »M-mh.«
    »Ich schieß dir die Eier weg. Erst eins, dann das andere.«
    Augenblicklich höre ich auf, den Kopf zu schütteln. »Was soll ich sagen?«
    »Fang einfach mit dem Anfang an.«
    »Dann sollten Sie mir besser sagen, wann das war.«
    Agent Wade greift herüber, fischt verärgert das Diktiergerät vom Couchtisch, schaltet es aus und fängt noch mal ganz von vorne an. »Meine Güte, Dougie!«
    »Was?«
    »Erzähl einfach deine verdammte Geschichte!«
    »Ich soll mir was ausdenken, ist es das?«
    »Ich möchte, dass du mir erzählst, was passiert
ist. Wie alles begann, und warum, wie es kommt, dass du so lange unentdeckt geblieben bist. Typen wie du können sich doch kaum die Schnürsenkel zubinden, wie, zum Teufel, hast du es also angestellt, dass ich tatsächlich nicht dahintergekommen bin?«
    Ich glaube, ich kriege irgendwas nicht mit. Ein Teil des Puzzles muss sich in Luft aufgelöst haben, bevor ich überhaupt die Schachtel geöffnet habe. »Sie machen einen großen Fehler. Ich bin nicht der Kentucky Killer.«
    Agent Wades Augen blitzen erbost auf. »Dougie, du hast James Mason getötet und ihm einen Karton über den Kopf gestülpt. Dasselbe hast du mit Myrna Loy und Cuck Norris getan. Und mit den zwei Mexikanern. Du hast Anzeigen in der Zeitung geschaltet und bist an dem Abend im Club aufgekreuzt, für den der Kentucky Killer sein Erscheinen angekündigt hat. Nur wusste keiner, dass du es bist. Ich hätte drauf kommen müssen, als du dich so aufgeregt hast, weil ich den Kentucky Killer kontaktieren wollte. Ich hätte wissen müssen, dass das zu viel des Guten war. Du spielst diesen verblödeten Schwachkopf, doch mich täuschst du nicht. Es hat eine Weile gedauert, bis ich deine jämmerliche Persönlichkeit durchschaut habe, aber schließlich hab ich’s doch geschafft. Also, komm schon, Dougie, erzähl’s mir, ja?«
    »Sie haben den falschen Mann.«
    »Warum bringst du die Mitglieder um? Damit du der Einzige im Club bist? Oder haben sie deine Pläne über den Haufen geworfen, dich von deinem
ruhmreichen Kreuzzug abgehalten? Vielleicht waren sie auch einfach nur dumm und haben dich genervt - ein brillanter Killer, der sich mit solchem Abschaum rumschlagen muss.«
    Ich bin zwar kein Psychiater, aber es ist offensichtlich, was mit Agent Wade nicht stimmt. »Sie haben eine gespaltene Persönlichkeit, richtig?«
    »Hä?« Für einen Moment ist Agent Wade nicht bei der Sache.
    »Schizophrenie. Das ist es. Sie sind schizophren.«
    Agent Wade wirft mir einen absolut finsteren Blick zu. »Wir reden hier über dich, nicht über mich.«
    »Tun wir das, ja?«, sage ich im Tonfall eines Psychiaters, so gut ich kann.
    »Dougie, diese Pistole ist geladen.« Agent Wade hat genug gehört und zielt direkt auf meinen Schritt, aber ich bin nicht mehr aufzuhalten.
    »Vielleicht liegt es an den Hühnchen, vielleicht enthält das Geheimrezept etwas, wogegen Sie allergisch sind. Sie sollten sich mal testen lassen.«
    Erschöpft greift Agent Wade nach dem Diktiergerät, spult das Band zurück und drückt erneut auf Aufnahme. Mit einem lauten Knall stellt er

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