Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
ein pensionierter Theologe, dachte Ponder. »Nur zu, Nutt.«
    »Darf ich mit dem Tropfen weitermachen?«
    »Was? Möchtest du das denn?«
    »Ja, vielen Dank. Es macht mir Spaß, und ich brauche nicht lange dafür.«
    Ponder sah Trev an, der die Schultern zuckte, das Gesicht verzog und nickte.
    »Aber ich muss Sie um einen Gefallen bitten«, fuhr Nutt fort.
    »Das habe ich erwartet«, sagte Ponder, »aber leider muss ich dir sagen, dass die Gelder für dieses Semester bereits …«
    »Aber nein, ich möchte kein Geld«, sagte Nutt. »Ich gebe es sowieso nicht aus. Ich möchte nur Meister Trev mit dabeihaben.
    Er ist sehr bescheiden, aber Sie sollten wissen, dass er mit seinen Füßen der reinste Zauberer ist. Ich wüsste nicht, wie man mit ihm in der Mannschaft verlieren kann.«
    »Aber nein«, sagte Trev, wedelte abwehrend mit den Händen und wich zurück. »Nein! Ich doch nicht! Ich bin kein Fußballer! Ich kicke bloß ab und zu gegen ein paar Blechdosen!«
    »Aber da liegen doch die Wurzeln des Fußballs, dachte ich«, sagte Ponder, der nie auf der Straße hatte spielen dürfen.
    »Ich dachte, das war eher der Kopf eines toten Feindes, den die Burschen früher hin und her gekickt haben«, meldete sich Brüller Nobbs (weder verwandt noch verschwägert) zu Wort.
    Jemand räusperte sich. »Meiner Meinung nach sehr unwahrscheinlich«, sagte Hix. »Es sei denn, er befand sich in einem Sack oder war mit einer Metallfassung versehen, und auch dann hätte man Probleme mit dem Gewicht gehabt, denn so ein menschlicher Kopf wiegt an die zehn Pfund, was ganz schön schmerzhaft für den Fuß ist, würde ich meinen. Eine Zeitlang würde es wohl gehen, wenn man ihn aushöhlt, aber dann muss man auf alle Fälle den Unterkiefer mit Draht festbinden, schließlich will niemand in den Fuß gebissen werden. Ich habe ein paar Köpfe auf Eis liegen, falls jemand damit experimentieren möchte. Es ist erstaunlich, aber es gibt immer noch Zeitgenossen, die ihre sterblichen Überreste der Nekromantie überlassen. Da draußen gibt es echt ein paar schräge Leute.«
    An dieser Stelle wurde dem Leiter des Instituts für Postmortale Kommunikation klar, dass ihm seine Zuhörer nicht mehr folgten.
    »Kein Grund, mich deshalb so anzusehen«, grummelte er. »Totenkopfring, schon vergessen? Ich muss derlei elende Einzelheiten wissen.«
    Ponder hüstelte höflich. »Trev, äh, Likely, ja? Dein Kollege spricht sehr wohlwollend von dir. Möchtest du dich uns anschließen?«
    »Tut mir leid, Chef, aber ich hab meiner alten Mutter versprochen, dass ich nie im Leben Fußball spielen werde, da kriegt man nur allzu leicht den Kopf eingeschlagen!«
    »Trev Likely?«, brüllte Brüller Nobbs (weder verwandt noch verschwägert) da los. »Bist du Dave Likelys Junge? Er …«
    »Er hat vier Tore erzielt, ja, ja, ja«, sagte Trev. »Dann ist er auf der Straße verreckt, und der Regen hat sein Blut in die Gosse gespült und jemand hat seinen ranzigen Mantel über ihn gelegt. Das soll der Fußballprinz gewesen sein?«
    »Sollen wir uns kurz unterhalten, Meister Trev?«, sagte Nutt drängend.
    »Nein. Nein. Alles in Ordnung. Kapiert?«
    »Es geht nicht um diese Art von Fußball, Trev«, sagte Nutt beschwichtigend.
    »Ja, ich weiß. Aber ich hab’s meiner alten Mama nun mal versprochen.«
    »Dann bringen Sie ihnen wenigstens Ihre Tricks bei, Meister Trev«, flehte ihn Nutt an. Er wandte sich an die Spieler. »Die müssten Sie wirklich mal sehen!«
    Trev seufzte, aber Nutt ließ nicht locker. »Also gut, wenn du dann die Klappe hältst«, sagte er und zog unter allgemeinem Gelächter eine Blechdose aus der Tasche.
    »Siehst du?«, beschwerte er sich bei Nutt. »Sie halten es immer noch für einen Witz.«
    Nutt verschränkte die Arme. »Zeigen Sie’s ihnen.«
    Trev ließ sich die Dose auf den Fuß fallen und schnickte sie ohne große Mühe auf die eine Schulter, ließ sie über den Nacken zu seiner anderen Schulter rollen, wo sie sich, nach einer winzigen Pause, aufstellte. Er beförderte sie mit einem Schulterzucken auf seinen anderen Fuß, kickte sie kreiselnd in die Luft, dann ließ er sie unter leisem Scheppern auf einer seiner Stiefelspitzen hüpfen und kreiseln.
    Trev zwinkerte Ponder Stibbons zu. »Nicht bewegen, Chef.«
    Die Dose sprang vom Stiefel hoch in die Luft, und dann, als sie sich wieder in Richtung Boden bewegte, erwischte er sie mit einem Volley und trieb sie in Richtung Ponder. Die Leute hinter Ponder sprangen zur Seite, als sie an seinem Gesicht

Weitere Kostenlose Bücher