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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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ist immer gut, wenn Forscher Anerkennung bekommen.«
    Ridcully kam sich vor wie ein Moskito, der versucht, durch einen Brustharnisch aus Stahl zu stechen. »Ha, die Zauberei hat sich seit meinen Tagen eindeutig verändert«, sagte er.
    »Allerdings, Erzkanzler«, erwiderte Ponder nichtssagend.
    »Übrigens, Stibbons«, sagte Ridcully, als er die Tür aufmachte, »meine Tage sind noch nicht vorüber.« Aus der Ferne ertönte ein Schrei. Dann ein lautes Scheppern. Ridcully lächelte. Der Tag hatte sich plötzlich aufgehellt. Als er und Ponder den Großen Saal erreicht hatten, stand fast die ganze Mannschaft um einen Spieler herum, der auf dem Boden lag. Nutt kniete über ihm.
    »Was ist passiert?«, wollte Ridcully sofort wissen.
    »Schwere Quetschung, Erzkanzler. Ich lege gleich eine Kompresse an.«
    »Aha.« Sein Blick fiel auf eine große, messingbeschlagene Kiste. Zuerst sah sie aus wie eine ganz gewöhnliche Kiste, bis man sah, dass kleine Zehen darunter hervorlugten.
    »Rincewinds Truhe«, knurrte er. »Und wo die ist, kann Rincewind nicht weit sein. Rincewind!«
    »Eigentlich war es überhaupt nicht meine Schuld«, sagte Rincewind.
    »Er hat recht«, sagte Nutt. »Ich muss mich für die Tatsache entschuldigen, dass sich das gesamte Team in dieser Sache geirrt hat. Nach allem, was ich gehört habe, handelt es sich hier um eine bemerkenswert magische Kiste mit Hunderten von kleinen Beinen, und ich fürchte, die Gentlemen hier glaubten, dass sie wie nichts Gutes, wie sie es ausdrückten, Fußball spielen würde. Eine Annahme, die sich, wie ich leider sagen muss, als falsch herausgestellt hat.«
    »Ich habe versucht, es ihnen zu erklären«, sagte der ehemalige Dekan vom Rande der Menge. »Guten Morgen, Mustrum. Eine hervorragende Mannschaft haben Sie da beisammen.«
    »Ihre Füße tun nichts anderes, als sich gegenseitig im Weg zu stehen«, sagte Bengo Macarona. »Und wenn sie über den Ball kommt, dreht sie völlig durch und im Kreis herum, und jetzt ist sie leider auf unserem Herrn Matschwert gelandet.«
    »Na schön, wir lernen aus unseren Fehlern«, sagte Ridcully. »Können Sie mir vielleicht auch etwas Positives zeigen?«
    »Ich glaube, so etwas hätte ich zu bieten, Erzkanzler«, sagte eine fröhliche, aber näselnde Stimme hinter ihm.
    Ridcully drehte sich um und erblickte das Gesicht eines Mannes von der Gestalt und der Dringlichkeit eines Pikkolo. Er schien auf der Stelle zu vibrieren.
    »Professor Ritornello, Meister der Musik«, flüsterte Ponder in Ridcullys Ohr.
    »Ah, Professor«, sagte Ridcully sanft, »und wie ich sehe, haben Sie den Chor dabei.«
    »Allerdings, Erzkanzler, und ich muss Ihnen sagen, dass ich sehr aufgewühlt und von einem inneren Licht erfüllt bin durch das, was ich heute Morgen hier mitangesehen habe! Ich habe kurzerhand einen Begleitgesang zum Fußballspiel niedergeschrieben, ganz wie von Ihnen verlangt!«
    »Habe ich das wirklich?«, sagte Ridcully aus dem Mundwinkel heraus.
    »Sie erinnern sich bestimmt daran, dass wir über Gesänge geredet haben, deshalb hielt ich es für das Beste, den Professor sofort darauf anzusetzen«, flüsterte Ponder.
    »Wieder mal mit pp., was? Na, von mir aus.«
    »Ich habe es mit großer Freude auf der traditionellen gregorianischen oder auch Sto-Lat-Form fußen lassen, wobei es sich um eine Valedicta oder Lobpreisung des Gewinners handelt. Darf ich?«, sagte Professor Ritornello. »Selbstverständlich ist es a cappella.«
    »Jetzt legen Sie schon los, um Himmels willen«, sagte Ridcully.
    Der Meister der Musik zog einen kurzen Stock aus dem Ärmel. »Ich habe den Namen Bengo Macarona vorerst sozusagen als Platzhalter eingesetzt, weil er offensichtlich zwei schöne Tore, wie es ja wohl heißt, erzielt hat«, sagte er, wobei er so vorsichtig mit dem Wort umging wie mit einer Spinne in der Badewanne. Dann wechselte sein Blick zu seiner kleinen Herde hinüber, er nickte kurz und:
     
    Heil dem einzigartigen Können von Magister Bengo Macarona! Dem einzigartigen Können von Macarona ein Heil! Heil dir! Heil dir! Du einzigartiges Talent, du wie sonst keiner! Hurra! Hurra! Heil den freigiebigen Göttern! Die dem, die den – SINGULA SINGULAR SINGULA!
     
    Nach ungefähr anderthalb Minuten davon hustete Ridcully laut und der Meister brachte seinen Chor mit einer Handbewegung zum zögerlichen Verstummen.
    »Ist etwas nicht in Ordnung, Erzkanzler?«
    »Nicht in diesem Sinne, Meister, aber, äh, haben Sie nicht den Eindruck, dass es ein bisschen zu, äh, na

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