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Der Computer-Satelit

Der Computer-Satelit

Titel: Der Computer-Satelit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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ihn wieder in seine Tasche. Sie bauten das Sichtgerät wieder in sein Gehäuse ein und verstauten es hinten in einem Schrank in dem Apartment.
    „Wie wär's, wenn Sie uns auf unserem Ausflug in die Nabe hinauf begleiten würden?" sagte Ron zu Kim, als sie fertig waren. „Machen Sie einmal eine Pause, und sehen Sie sich etwas anderes an. Am Schwimmbecken machen wir Rast, und wir kaufen Ihnen ein Eis.
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    Außerdem gibt es von Mats Arbeitsplatz aus eine hervorragende Aussicht auf die Spindel."
    Kim zuckte die Achseln und breitete ihre Hände aus.
    "Warum nicht? Okay, angenommen. Wenn ich mich sowieso schon mit Gaunern einlasse, kann ich wohl auch meinen Spaß dabei haben."
    „So ist es richtig", sagte Chris, während er die Schranktür verschloß. „Wie heißt es doch in dem alten Sprichwort — das Leben ist schön, wenn man erst einmal schwach geworden ist."
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    Sie stiegen unter den Apartments in die U-Bahn, die sie bis zu der unterirdischen Ebene der Speiche von Berlin brachte. Dort schaltete der Wagen auf Vertikalantrieb um und wurde zu einem Fahrstuhl. Ein paar Minuten nachdem sie aufgebrochen waren stiegen sie aus und traten auf die ,Berlin-Promenade` an der Nabe hinaus. Hier hatte die Schwerkraft nur vier Prozent ihrer Normalstärke, und so sahen ihre Bewegungen wie ein Ballett in Zeitlupe aus. Sie nahmen den südlichen Ausgang und stiegen in einem Gang auf die Spindel zu, dessen Fußboden in einer Reihe von niedrigen Stufen in einem Bogen nach oben führte. Die Stufen wurden immer kürzer, bis der Gang sich in eine breite Treppe verwandelt hatte. Mit dem Geschick, das sich alle Bewohner von Janus schnell angeeignet hatten, stiegen sie mit sanft gleitenden Bewegungen die Treppe hinauf. Es waren nur dann und wann kurze Tritte und Berührungen des Geländers zur Kurskorrektur nötig, um in Bewegung zu bleiben.
    Die Sektion 17D lag mit dem Blick nach Süden in der äußeren Schicht der Nabe in einiger Entfernung von einem Teil des Kreises, der durch den Schnitt der Naben-Kugel mit dem Zylinder von hundert Metern Durchmesser, der die Spindel bildete, geformt wurde. Sie fanden Solinsky in einem unordentlichen Raum am Ende des Miniaturlabyrinths aus abgetrennten Diensträumen und Lagerhallen, aus denen sich die Wartungs- und Ersatzteileinheit zusammensetzte. Obwohl Janus erst Monate in Betrieb war, sah es hier schon aus, wie es in Ersatzteillagern und Lagerbüros immer aussehen sollte. Die Konsolen trugen ölige Fingerabdrücke, unordentliche Stapel von Zetteln und Anforderungsformularen bedeckten unter magnetischen Briefbe-
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    schwerem Schreibtische voller Zigarettenlöcher, und fleckige Wandtafeln wetteiferten mit bunten Pin-up-Fotos um die Ehre, als Tapete dienen zu dürfen.
    Solinsky steckte Chris die K56-Einheit zu, und der steckte sie in die Tasche, ohne daß einer der beiden ein Wort darüber verlor.
    „Sagen Sie mal, wer ist denn Ihre Freundin?" begrüßte Solinsky sie mit einem breiten Lächeln. „Ist das auch jemand aus dem Eierkopf-Block, den ich noch nie gesehen habe?"
    „Ganz richtig", sagte Chris. „Das ist Kim. Sie kommt auch von CUNY. Kim, das ist Mat. Er ist eine fast zivilisierte Mutation der amerikanischen Spezies."
    „Hallo", grinste Solinsky und gab Kim die Hand. „Mensch! Das ist vielleicht ein Eierkopf. Wie schaffe ich es, zu den Computern versetzt zu werden?"
    Kim erwiderte sein Lächeln. „Das würde ich Ihnen nicht empfehlen, Mat. Dort muß man sich mit zu vielen unerträglichen Engländern abfinden. Sie bleiben besser in der Armee, da kommen die nicht rein."
    „Ach, da bin ich mir nicht so sicher", antwortete Solinsky. „Ich schätze, das könnte ich schon aushalten." Er richtete seinen Blick auf Ron, der verstohlen einige von den Pin-ups bewunderte. „Wie läuft es bei Ihnen, Ron? Ziehen Sie immer noch mit dieser Schickse aus Vine County herum?"
    Ron verzog sein Gesicht und schüttelte den Kopf. „Nein. Irgendein Held mit Bürstenschnitt hat mich ausgestochen. Sie wissen ja, so geht es eben . . . Aber ihre Wohnungskameradin sollten Sie mal sehen —Radarbedienung in E5. Also, die würde ich als richtig nett bezeichnen."
    „Ist das die, die gestern abend in der Bar bei Ihnen gesessen hat?" fragte Kim. „Sie hat sich mit Ihnen und Ray unterhalten . . . dunkles Haar und grüne Hosen?"
    „Das ist sie", antwortete Ron. „Nicht schlecht, was?"
    „Sie sollten sich vorsehen", warnte Chris. „Sie könnten wieder ausgestochen werden. Sie wissen ja, was das für Folgen hat,

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