Der Computer-Satelit
sicherlich reichen.
Die Beleuchtung ging an und überflutete die gesamte Szene plötzlich mit grellweißem Licht.
Kim riß den Kopf herum. Die beiden Soldaten auf dem Steg waren aufgestanden und zielten beide mit ihren Waffen genau auf sie. Ein dritter, den sie bisher nicht bemerkt hatte, stand einige Meter näher auf und begann, ihr mit unmißverständlichen Handbewegungen zu befehlen, sie solle aufstehen. Zweifellos brüllten sie sie auch an und waren, nach den Bewegungen des dritten zu urteilen, wütend, aber Kim hatte das Funkgerät ihres Raumanzugs abgeschaltet. Sie machte keine Anstalten, es anzuschalten, sondern sah sich hastig um. Weiter hinten auf dem Steg standen drei weitere Gestalten in Raumanzügen vor einer weiteren Tür, durch die sie anscheinend gerade gekommen waren. Sie sahen nicht auf Kim, sondern auf die drei Soldaten, die die
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Beobachtungspunkte bemannt hatten. Kim konnte nicht erkennen, was vor sich ging. Die drei neuen Gestalten wedelten mit den Armen und schienen gegen etwas zu protestieren, während die zwei Soldaten, die Kim vorher gesehen hatte, weiter regungslos dastanden und ihre Gewehre auf sie richteten. Sie kümmerten sich anscheinend nicht um das, was die anderen zu ihnen sagten. Der dritte Soldat stand zwischen den beiden Gruppen und sah ständig von der einen zur anderen, als könne er über irgend etwas zu keinem Entschluß kommen.
Eine langsame, pochende Vibration baute sich im Boden unter ihr auf. Sie konnte durch den Raumanzug spüren, wie die Platten pulsierten, als werde die gesamte Anlage von Janus von einer unsichtbaren mächtigen Hand geschüttelt. Es wurde ihr klar, daß die Kupplung sich verklemmt hatte. Die ersten Schockwellen trafen ein, nachdem sie sich entlang der Spindel übertragen hatten. Und dann erstarben die Vibrationen wieder, und das Zittern hörte auf.
Kim lag auf der Seite und starrte in die Mündungen der beiden Gewehre. Sie stellte überrascht fest, daß sie sich ruhig und auf eine seltsame Art weit entfernt fühlte. Selbst aus dieser Entfernung begegnete sie dem stahlharten Blick der beiden Soldaten durch ihre Gesichtsplatte und spürte, wie ihr Blick kalt und hart wurde. Die beiden bewegungslosen Gewehre kümmerten sie nicht. Zur gleichen Zeit stieg tief aus ihrem Innern Heiterkeit und Fassung auf. All die Angst und Hilflosigkeit, mit der sie so lange gelebt hatte, war weggewischt. Nur noch einen Schuß brauchte sie, und dann war sie wieder vollständig. Das würde sie sich jetzt von niemandem mehr nehmen lassen.
Mit dem merkwürdigen Gefühl, daß ihr Körper von einem äußeren Einfluß gelenkt wurde, den sie nicht kontrollieren konnte, drehte sie sich um und zog sich das Visiergerät an die Wange. Der Kupplungsring bewegte sich über das Fadenkreuz und blieb genau in seinem Mittelpunkt hängen. Metallsplitter prasselten von außen gegen ihren Helm, als eine Kugel nur Zentimeter von ihrem Kopf entfernt in die Aufbauten einschlug. Der flüchtige Gedanke durchzuckte ihren Kopf, daß ein ausgebildeter Soldat auf diese Entfernung eigentlich unmöglich danebenschießen könnte. Dann drückte sie auf den Auslösungsknopf.
Die Kobold traf mitten ins Ziel.
Keine Explosion folgte.
Blindgänger!
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Irgend etwas in ihr zerbrach, und sie ließ das Visiergerät aus ihren Händen gleiten und stand wie betäubt auf. Sie drehte sich um und sah den Steg hinauf, aber ihr Gehirn war nicht in der Lage, das Bild aufzunehmen, wie einer der beiden Soldaten an das Geländer sank und ein anderer herumfuhr, um mit seinem Gewehr nach unten auf ihn zu zielen, während der dritte versuchte, sein Gleichgewicht wiederzufinden und seine Waffe auf Kim zu richten. Und dann schoß eine neue Gestalt wie eine Kanonenkugel von irgendwo über dem Steg herab.
Kim aber sank bereits langsam zu Boden. Ihr Bewußtsein hatte den Kampf aufgegeben und seine Funktion eingestellt.
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Auf dem Podest in der Kommandozentrale hatte sich das Gesicht von Krantz aschgrau verfärbt, während Eric Jassic seine Geschichte aus sich heraussprudeln ließ. Hinter ihnen stand Danny Cordelle, äußerlich so ruhig wie immer, und beobachtete mit in die Hüften gestützten Händen, wie die Invasionsstreitmacht von Spartakus sich gegen Northport zusammenzog.
Die erste Welle kam um die nördliche Rundung der Nabe, während die zweite nach außen flog, um die Umrundung des inneren Reflektorenrings einzuleiten.
„Wie lange ist das her?" flüsterte Krantz.
„Ray ist ungefähr vor einer Viertelstunde
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