Der Computer-Satelit
weggegangen", sagte Jassic. „Niemand weiß genau, wie lange es her ist, seit Kim weg ist. Sie hat eine falsche Spur gelegt, auf die alle eine Weile hereingefallen sind."
Krantz schluckte schwer und schüttelte ungläubig den Kopf.
„Eine Kobold? Das ist doch lächerlich . . . Wo soll sie denn so etwas herbekommen?"
„Sie täten besser daran, es zu glauben", warf Cordelle über Krantz' Schulter ein. "Sehen Sie nur."
Auf dem Schirm leuchtete kurz, aber sehr hell im Schatten zwischen der Nabe und Detroit genau an dem Punkt ein stecknadelkopfgroßer Lichtfleck auf, wo sich die Rotationsauskupplung befinden mußte.
„Mein Gott!" stöhnte Krantz. Neben ihm schnappte Jassic hörbar nach Luft. Sie starrten sprachlos auf den Schirm und warteten auf das
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erste Anzeichen der Schwenkbewegung, die ihnen verraten würde, das Janus in zwei Stücke zerbrach. Endlose Sekunden verstrichen langsam, aber nichts geschah.
„Sie ist da!" zischte Krantz. „Sie hat es geschafft. Angeblich soll die halbe Armee die Nabe bewachen. Wie in Gottes Namen hat sie es geschafft, da durchzukommen?"
„Wie viele von diesen Dingern hat sie?" fragte Cordelle. „Ich weiß es nicht", sagte Jassic.
"Da muß jemand hin, um sie aufzuhalten, bevor sie es weiter versucht", sagte Krantz. Er begann, sich von der halben Betäubung zu erholen, die ihn gepackt hatte. Er drehte sich auf seinem Stuhl um und rief zum Kommunikationsoffizier hinüber, der ein paar Fuß weit entfernt von ihm auf dem Podest saß: „Verbinden Sie mich mit der Einsatzzentrale in der Nabe . . . mit Linsay, wenn er da ist." Er sah wieder zu Jassic und Cordelle. „Die Kupplung kann sich jeden Augenblick festfressen. Ich ordne eine Randevakuierung an."
Er bezog sich auf die Vorbeugungsmaßnahme für den Katastrophenfall, die als Teil der Modifikationen eingebaut worden war, um sicherzustellen, daß auch dann noch ein Ausweg aus Janus blieb, wenn der Weg durch die Nabe versperrt war. Viele Teile der untersten Ebenen des Rades waren als ablösbare, unabhängige Überlebenskapseln konstruiert worden, die in den Weltraum hinausgeschickt werden konnten, nachdem der untere Schild aufgelöst worden war, indem man sie einfach durch den Fußboden fallen ließ. Es gab nicht genug von ihnen, um die gesamte Bevölkerung aufzunehmen, aber wenn es nötig werden sollte, konnten auch die Taxis und Fahrstühle zusätzlich eingesetzt werden. Außerdem hatten sie noch die Standard-Überlebenszelte, die für den Gebrauch auf dem Mond und in anderen nichtirdischen Umgebungen ausgegeben wurden. Im Idealfall konnten sie nacheinander synchron mit der Rotationsgeschwindigkeit des Rades losgeschickt werden, um es den Wachhund-Schiffen zu erleichtern, sie zu finden und zu bergen.
„Lassen Sie die Kapseln beladen und für einen sofortigen Abschuß vorbereiten", sagte Krantz zu Cordelle. In seinem Innern hoffte er, daß der Befehl nie gegeben werden müßte. Sie hatten nur noch zwei Schiffe, und denen würde es schwerfallen, alle Kapseln zu bergen, bevor sie hoffnungslos über Tausende von Meilen im Weltraum verteilt wurden. Wenn auf der anderen Seite die Kupplung brach oder Linsays Vermutung Wahrheit werden sollte, daß Spartakus den
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gesamten Rand in eine gigantische Röntgenröhre verwandeln werde, blieb sowieso kaum noch Hoffnung.
Der Kommunikationsoffizier unterbrach ihn von hinten.
„General Linsay ist noch nicht im Operationsgebiet eingetroffen, Sir. Ich habe Major Seymour auf Kanal vier." Krantz sah herab und aktivierte Schirm vier auf seiner Konsole. Der Major sah aus der offenen Gesichtsplatte seines Raumanzugs heraus. Seine Augenbrauen hoben sich fragend, als er Krantz' Gesicht erkannte.
"Keine Zeit für Erklärungen", schnappte Krantz. „In Sektion 17D ist eine Frau mit einer Kobold — in der W&E-Einheit. Schicken Sie eine Gruppe hin und greifen Sie sie, aber schnell. Melden Sie mir es, sobald Sie sie haben. Sie heißt Sinclair." Der Major gab den Befehl weiter. Einige Sekunden später sah er Krantz wieder an und meldete: „Wir haben uns mit der Kommandozentrale in 17D in Verbindung gesetzt. Sie sind schon dabei." Hinter ihm waren auf dem Schirm aufgeregte Gestalten zu erkennen, die in verschiedene Richtungen davonrannten. Entfernte Geräusche von Gebrüll und gebellten Befehlen kamen über den Lautsprecher.
„Diese Spartakus-Schiffe kommen jetzt ganz schön nahe", kommentierte Cordelle. „Wo zum Teufel bleiben die Raketen?" Das Wand-Display zeigte, daß die ersten beiden
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