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Der Computer-Satelit

Der Computer-Satelit

Titel: Der Computer-Satelit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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    hergeholt sei, um eine eingehende Prüfung zu verdienen. Ein gemur- melter Chor der Zustimmung von der akademischen Bruderschaft begrüßte seine Worte. Richter neben ihm begann, leichter zu atmen.
    An diesem Punkt setzte sich Schroder nach vorne, um seine Interpretation von Dyers Ausführungen zusammenzufassen. „Darf ich das also so verstehen, Dr. Dyer, daß Sie die vorher gehörten Empfehlungen unterstützen? Wir sollten energisch an FISE weiterarbeiten, damit wir das Netz so früh wie möglich aufwerten können? Die Risiken, die es mit sich bringen könnte, daß wir bis dahin mit HESPER leben, würden in keinem Vergleich zu den Kosten stehen, die eine Rückkehr zu WELTKÖM nach sich ziehen würde."
    "Wir haben sie", flüsterte Richter jubelnd. „Sie schwenken um."
    „Ja und nein, Herr Vorsitzender", antwortete Dyer. „Die Forschung an FISE muß energisch weiterbetrieben werden, daran kann kein Zweifel bestehen. Meiner Ansicht nach sollte die Frage der Aufwertung des Netzes in unseren Gedanken in eine unbestimmte Zukunft verbannt werden . . . falls es dazu überhaupt jemals kommen sollte."
    Überraschtes Gemurmel brach überall im Raum aus. Richter hob seine Hände und bedeckte sein Gesicht.
    "Sagen Sie nichts mehr", sagte er aus einem Mundwinkel. "Sie verderben uns alles. Bringen Sie sie nur dazu, daß jetzt die Genehmigung für FISE erteilt wird. Die Diskussionen darüber, ob er an das Netz angeschlossen werden soll, können wir für einen späteren Zeitpunkt zurückstellen." Es war jedoch zu spät; Schroder wollte die Sache weiterführen.
    „Ich dachte, das Problem mit HESPER sei es, daß es nur halb schlau ist", sagte Schroder mit überraschtem Gesicht. „Wenn FISE damit fertig wird und es unwahrscheinlich ist, daß er die Weltherrschaft übernehmen will, warum sollten wir ihn dann nicht benutzen?"
    „Ich habe Ihnen nur darin zugestimmt, daß er nicht wie ein Mensch denken würde", antwortete Dyer. „Ich habe nicht gesagt, daß er nicht wie ein Mensch handeln könnte."
    Jan van der Vaarde von der Universität Cape Town schüttelte perplex den Kopf. „Das verstehe ich nicht. Wo liegt da der Unterschied? Warum sollte er ein Verhalten an den Tag legen, das mit seinem Denken nicht übereinstimmt?"
    „Das Problem liegt darin, daß eine völlig fremdartige, aber rationale Intelligenz bestimmte menschliche Verhaltensmuster nachahmen
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    könnte, aber aus gänzlich anderen Gründen", antwortete Dyer. „Sie könnte ein Verhalten an den Tag legen, das in unseren Augen auf eine Rivalität mit dem Menschen hinausläuft, aber nicht den gleichen Motiven wie bei einem Menschen entspringt. Es läßt sich sogar mit einiger Sicherheit sagen, daß die Konzepte Mensch und Rivalität selbst für sie keine Bedeutung hätten."
    „Sie meinen, sie könnte sich eines Tages gegen uns wenden, und sie weiß es nicht einmal." Paul Fierney, ein technischer Berater bei KIM, machte ein skeptisches Gesicht. „Wie würde sie das tun?"
    "Sie sind doch wohl auch der Meinung, daß es uns Gedanken machen würde, wenn die Maschine je anfinge, Tendenzen zu zeigen, die wir mit menschlichen Ausdrücken als Ärger, Unwille, Aggression, Überlegenheitsgefühl oder ähnliches mehr bezeichnen würden", sagte Dyer.
    „Sicher", stimmte ihm Fierney zu. „Aber ich dachte, wir seien alle der Meinung, daß eine Maschine derartige Gefühle nicht entwickeln könne?"
    "Da haben Sie recht", sagte Dyer und nickte. „Wenn Sie aber sagen, daß eine Person so empfindet, woher wissen Sie das? Woher wissen Sie, was sie in ihrem eigenen Kopf fühlt?" Er ließ ihnen ein paar Sekunden Zeit, um darüber nachzudenken, und lieferte ihnen dann selbst die Antwort. „Es ist offensichtlich, daß Sie dazu nicht in der Lage sind. Sie können nur das wissen, was Sie sie tun sehen und sagen hören — mit anderen Worten ihr observierbares Verhalten. Was ich sage ist, daß verschiedene Gründe identische Wirkungen zur Folge haben können. Wenn ein anderer auslösender Faktor zu einem Verhalten führen könnte, das sonst von den genannten Emotionen begleitet ist, würde das für uns keinen Unterschied machen. Wenn jemand Sie mit der Axt in der Hand angreift, ist es völlig gleich, ob er das tut, weil er Sie haßt, oder ob er zwar völlig rational ist, Sie aber für ein Monster von der Venus hält. Das Resultat ist das gleiche."
    „Meiner Ansicht nach schweifen wir vom Thema ab." Der Sprecher war Emilio Gerosa, der zu Fritz Mullers Abteilung gehörte. „Ist

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