Der Computer-Satelit
war ebenfalls in Washington erörtert, jedoch als völlig unpraktikabel fallengelassen worden.
„Warum überhaupt darauf warten, daß es seine eigenen Wege geht?" fragte Ron. "Warum ihm nicht einfach ein paar Instinkte von vornherein einpflanzen, die es genau das tun lassen, was in unserer Absicht liegt .. . so wie Kim es tut. Warum in dieser Hinsicht nichts unternehmen?"
„Was für Instinkte denn?" fragte Dyer, obwohl er dachte, die Antwort bereits zu kennen.
„Man soll ihm erzählen, daß es die Menschen zu lieben hat", sagte Ron.
"Und wenn es nicht weiß, was Menschen sind?"
„Dann muß man es ihm beibringen."
"Wie?"
„Zum Teufel, wenn das so offensichtlich wäre, wären wir arbeitslos", sagte Ron trotzig. „Wenn FISE denkt, er sei Hektor, warum kann ein Super-FISE dann nicht glauben, er wäre die Menschheit?"
„Ach, hör doch auf damit, Ron", unterbrach ihn Chris. "So einfach ist es doch nun wirklich nicht, und das wissen Sie ganz genau. FISE kann etwas mit Hektor gedanklich verbinden, weil Hektor lediglich ein Codeprogramm ist, das in FISE gespeichert ist. Daß sich uns die ganze Geschichte visuell darstellt, ist nichts weiter als ein angenehmer Nebeneffekt. Was schlagen Sie denn vor, wie wir die gesamte Bevölkerung in Form eines Programms kodieren?"
"Wenn sich Super-FISE etwas vorstellen kann, dann nur etwas, das
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in ihm gespeichert ist", fügte Dyer hinzu und verdeutlichte den Aspekt noch weitgehender. „Und Menschen sind draußen, nicht drinnen."
"Also, sogar wenn man ihm ein paar Instinkte über Menschen eingäbe, würde es vermutlich eigene, neue entwickeln, die sie überlagern würden", strich Chris heraus.
„Und dann marschiert es auf eigenen Pfaden", vervollständigte ihn Dyer. „Und das bringt uns wiederum zu meiner Ausgangsfragestellung. Wenn es das täte, wie könnten wir dann darüber Bescheid wissen, bevor es soweit wäre?"
Ron knurrte etwas in den Bart und starrte in den Tank, der plötzlich wieder zum Leben erwacht war. Er stützte das Kinn auf die Faust und lugte über die Schaltkonsole hinweg.
"Ray, warum müssen Sie mir immer direkt vor Beginn des Wochenendes mit solchen Sachen kommen? Diese hübsche Idee, die Sie über einen neuen Algorithmus hegten, kostete mich den ganzen letzten Sonntag und dazu noch den halben Samstag. Ich werde keinen einzigen Gedanken an diesen ganzen Kram verschwenden, bis wir nächste Woche zurückkommen." Mit diesen Worten widmete er sich wieder voll und ganz der Schlacht von Kursk aus dem Jahre 1943, überflog flink die neuesten Ereignisse und begann eine Antwortsequenz in das Pult einzuhammern.
„Unsere Patrouille nähert sich dem Scheitelpunkt des Höhenzuges", teilte Chris in gleichgültigem Ton mit. "Sind Sie in der Stimmung, Wetten einzugehen, Ron?" Dann wurde er erneut in den Bann seiner Gedanken gezogen und blickte zurück zu Dyer. "Wieso sehen Sie das Ganze überhaupt in einem so trüben Licht, Boß? Warum muß TITAN den falschen Weg einschlagen? Es könnte doch auch den anderen nehmen. Stellen Sie sich mal vor, eine Horde gemeiner grüner Männchen in UFOs beschließt eines Tages, hier zu landen und zu bleiben. Es könnte sich herausstellen, daß TITAN die beste Versicherung war, die wir jemals eingehen konnten . . . Es könnte sich als ein verdammt guter Feldherr erweisen. Soweit ich es beurteilen kann, besteht die Möglichkeit, daß sich die ganze Geschichte sowohl zum Guten als auch zum Bösen hin entwickeln kann."
Während Dyer über diese Behauptung nachdachte, erreichte das kleine rote Rechteck den Scheitelpunkt des Höhenzuges. Sofort erschienen eine Menge enggedrängter blauer Symbole auf dem jenseitigen Gelände, das bislang leer gewesen war.
„Zum Teufel auch!" schrie Chris. "Was hab' ich Ihnen gesagt! Die
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haben dort eine ganze Armee! Wir benötigen einen neuen Gefechtsplan — und das schnell!" Ron begann mit fieberhafter Arbeit an der Konsole. Chris studierte die Lage noch einige weitere Sekunden, dann wechselte er, ohne aufzuschauen, erneut das Thema. „Die Chancen stehen fifty-fifty, nicht wahr, Ray?" sagte er.
„Vermutlich", stimmte ihm Dyer zu. „Aber der Einsatz ist um eine ganze Ecke höher als wenn man darüber eine Wette abschließt, was sich auf der anderen Seite des Höhenzuges befindet, oder?" Er hielt inne. Chris fiel sein Tonfall auf, und neugierig schaute er auf. „Sehen Sie's mal folgendermaßen", schlug Dyer vor. „Sie haben ein Haus voll kleiner Kinder, und irgendwer hat ihnen gerade
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