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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Erklärung dafür, so dachte Dyer, war, dass Spartakus nicht ausreichend das Fehlen von Druckwellen im luftlosen Raum einkalkuliert hatte, den er erst langsam zu erfassen begann. Wenn das der Fall war, so sagte er sich grimmig, dann waren die Chancen äußerst gering, dass sich seine Berechnungen beim nächsten Mal auch als falsch erweisen würden.
    »Wo hat er gelernt, Raketen zu bauen?« fragte Ron ungläubig. »Doch sicher nicht von der einen, die wir auf das Flusspferd abgefeuert haben. Das ist verrückt.«
    »Seitdem haben wir eine Menge Zeit verloren«, erinnerte ihn Dyer. »Er hat für die Entwicklung von Drohnen für den luftleeren Raum auch nicht lange gebraucht, oder? Ich schätze, wir müssen noch immer lernen, dass er Dinge schneller als Menschen erledigen kann.«
    Kratz und Lindsay waren aus dem Konferenzraum herausgekommen, sobald sich die Unruhe erhoben hatte, und wussten inzwischen Bescheid, was passiert war.
    »Wir müssen die Evakuierung aufgeben«, erklärte Krantz. »Wir kommen nicht weg, und die IRB-Schiffe können nicht anlegen.«
    »Diese Rakete war praktisch ein Blindgänger«, argumentierte Linsay. »Wir müssen jetzt energisch weitermachen. Warum sollten wir warten, bis Spartakus bessere baut?«
    »Zuerst müssen wir Spartakus erledigen.«
    »Wie? Wir haben es ja versucht. Sie haben doch gesehen, was passiert ist.«
    »Spartakus läuft Amok. Sie wissen, was das heißt.« Schweißtropfen begannen Krantz auf die Stirn zu treten. »Wir müssen ihn aufhalten. Die IRB-Schiffe könnten eine große Rakete mitten auf Detroit abfeuern … vielleicht wird so das Fusionskraftwerk ausgeschaltet.«
    »Sie sind verrückt«, protestierte Linsay. »Wenn Detroit in seine Einzelteile zerlegt würde, könnte die Radiatorenanlage den gesamten Radkranz durchschlagen. Dabei könnten wir alle umkommen … und zwar verdammt viel schneller, als Spartakus das je schaffen würde.«
    »Das Risiko müssen wir eingehen. Wir haben keine andere Chance.«
    Dyer hörte nur mit halbem Ohr zu. Er überlegte sich gerade, was Linsay denn wissen musste, als er bemerkte, dass Laura ihm vom Rand der Gruppe aus zuwinkte, zu der auch Chris und Ron gehörten. Er ging schnell zu ihr hin und hob als Reaktion auf ihren bedrängten Gesichtsausdruck fragend die Augenbrauen an. »Kim ist weg«, sagte sie.
    »Wie meinst du das – ›weg‹?«
    »Sie ist verschwunden. Es war vorgesehen, dass sie zur Nabe hochgebracht wird, sobald die erste Fähre abgeflogen ist. Als die Sanitäter in ihr Zimmer hochgegangen sind, um sie zu holen, war sie verschwunden.«
    »Ach du großer Gott!« Dyer breitete seine Hände in einer Geste der Hilflosigkeit aus und zeigte auf das Chaos in der gesamten Kommandozentrale. »Doch nicht jetzt … ausgerechnet jetzt. Was zum Teufel soll man denn jetzt anfangen? Es ist sowieso schon die Hölle los.«
    »Du musst sie finden«, flehte Laura ihn an. »Sie gehört zu deinem Team. Du hast sie hier hochgebracht, und sie ist krank. Ihr könnte alles mögliche passieren.« Chris und Ron hatten etwas mitbekommen und kamen näher, um zuzuhören.
    »Versuchen Sie es doch mit ihrem Schirm-Code«, schlug Chris vor, »Sie hat den Schirm wahrscheinlich noch in der Tasche.« Dyer drehte sich abrupt auf dem Absatz herum und ging zu Eric Jassic hinüber, der die Operationen an einer der Master-Kommunikationskonsolen überwachte. Als die anderen ihn einholten, erklärte er bereits, was er wollte.
    »Das ist eine Verletzung der Intimsphäre«, sagte Jassic skeptisch. »Das muss Krantz erst genehmigen.«
    »Eric, glauben Sie mir, ich breche Ihnen den Hals«, knirschte Dyer. »Machen Sie es einfach!« Jassic sah auf, bemerkte Dyers Blick und begann ohne weitere Einwände, in rasender Geschwindigkeit auf seine Konsole einzuhämmern.
    »Sie ist in einem Taxi«, sagte er ihnen einige Sekunden später. »Es bewegt sich in westlicher Richtung zwischen Downtown und Paris. Als Ziel ist die Fermentierungsanlage in Vine County einprogrammiert.«
    »Was zum Teufel will sie denn da anfangen?« fragte Ron erstaunt. Niemand konnte es ihm sagen.
    Dyer rief den obersten Marshal an, und der wies seinerseits seine Leute in Vine County an, das Taxi bei seiner Ankunft abzufangen. Viele Minuten vergingen, in denen die Gruppe den Weg des Wagens verfolgte. Er fuhr unendlich langsam. Aus irgendeinem verrückten Grund brachte Kim ihn praktisch an jeder Haltestelle zwischen den beiden Städten zum Stehen, stieg aber nicht aus. Endlich konnten sie den Daten auf dem

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