Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
Irgendwelche Fragen?«
    Malloy wartete einige Momente lang und musterte das Publikum.
    »Nein? Sehr gut. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. Wir machen jetzt eine Pause für eine Mahlzeit. Zur Waffenausbildung abkommandiertes Personal soll sich genau um dreizehn Uhr in der Waffenkammer melden. Für alle anderen gilt der ausgehängte Dienstplan. Wir treffen uns hier wieder um neunzehn Uhr heute Abend zu einer Einführung in die Konstruktion der Sekundärreflektoren und das Innere der Nabe. Das ist alles.«
    Die Sonne brannte heiß, als sie sich alle aus Block C heraus ergossen und sich in kleine Grüppchen aufteilten, die den von Gras flankierten Pfad zur Kantine entlanggingen. Auf einer Seite des Pfads wurde eine Gruppe von Marineoffizieren in den Gebrauch des taktischen Kampfcomputers Mark IV eingewiesen, während weiter weg auf der anderen Seite die letzte Gruppe von Neuankömmlingen Ausrüstungsgegenstände aus den hinteren Türen eines Armeetransporters von mittlerer Reichweite auslud. Die Geräusche von stampfenden Füßen und gebrüllten Befehlen erklangen von dem außer Sichtweite gelegenen Exerzierplatz.
    »Also, ich denke, das sieht verdammt gut aus.« Chris kam an Dyers Seite, dicht von Ron gefolgt.
    »Was, Janus?« antwortete Dyer. »Sie sind also zufrieden damit?«
    »Es ist weit besser, als ich erwartet hatte, und das ist noch untertrieben. Wissen Sie was, Chef, ich habe nachgedacht … Die Natur hat das falsch herum angefangen.«
    »Was falsch herum angefangen?«
    »Planeten«, antwortete Chris. »Die Natur baut die Planeten ganz falsch. Sie sollten so wie Janus angelegt sein.«
    »Wie meinen Sie das – das Äußere nach innen?«
    »Genau. Wenn man einmal darüber nachdenkt, so ist das eine weit bessere Methode, einen Planeten zu bauen. Ich meine, nehmen Sie zum Beispiel einmal die Erde. Eine Felsenkugel von achttausend Meilen Durchmesser, und das ist eine ganze Menge Masse, und was tut diese Masse für uns … ich meine, was tut sie, das uns nützt?«
    »Verraten Sie es mir«, forderte ihn Dyer auf.
    Chris warf seine leeren Hände vor das Gesicht. »Sie produziert Schwerkraft«, sagte er einfach. »Und all die Schwerkraft ist gut dafür, dass Luft und Leute am Boden bleiben. Aber das ist doch wirklich eine verdammt ineffiziente Methode! Janus erreicht das Gleiche mit weit weniger Masse, weil er eingeschlossen ist und sich schneller dreht … Eine weit bessere Methode, das Problem anzugehen.«
    »Eine originelle Art, das zu betrachten«, stimmte Ron ihm zu. »So hatte ich das noch nie gesehen.«
    »Und noch etwas«, teilte Chris ihnen mit. »All die Masse stellt sich als Problem dar, wenn man weg von ihr woanders hingehen will. Bei Janus aber ist die Schwerkraft innerlich; außen ist sie praktisch kaum noch vorhanden. Damit wird der Verkehr zwischen verschiedenen Janussen einfach. Natürliche Planeten sind verrückt. Warum sollte man all die Energie verbrauchen, um aus einer Gravitationsfalle herauszukommen, nur um sich schnurstracks in die nächste zu stürzen? Das ist so, als würde jedermann ganz unten in einem Kohlebergwerk wohnen. Ergibt einfach keinen Sinn.«
    Sie holten Kim ein, die sich gerade mit Fred Hayes, einem der Spezialisten, die Dyer für das Computerteam ausgewählt hatte, unterhielt. Hayes kam vom Beil-Labor und war ein Experte für symbolische Logik und die Analyse komplexer Austauschmatrixen. Er war ein großer, hagerer Mann mit grau werdendem Haar in den späten vierziger Jahren und ging mit lockeren, lässigen Schritten, die einen scharfen Kontrast zu Kims charakteristischem, energischem und zielbewusstem Gang bildeten.
    »Wie geht’s, Fred?« rief Dyer mit erhobener Stimme, um Hayes Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Hat der Captain Sie davon überzeugt, dass das, worauf Sie sich eingelassen haben, doch nicht gar so schlimm zu werden braucht?«
    Hayes drehte sich halb um und ließ über seine Schulter ein trockenes Grinsen sehen. »Weil ich Sie kenne, war ich auf alles vorbereitet.« Die beiden hatten in den sieben Jahren, die seit Dyers Beschäftigung beim M.I.T. vergangen waren, eine lockere Bekanntschaft gepflegt. Hayes war damals an der Universität von Maryland beschäftigt gewesen und hatte mit Dyer bei der Ausarbeitung der grundsätzlichen Logik der HESPER-Prototypen zusammengearbeitet.
    »Und wann bekommen wir etwas über diese komischen Maschinen zu hören, an denen Sie gearbeitet haben, Fred?« fragte Ron. »Ich warte immer noch darauf, herausbekommen zu

Weitere Kostenlose Bücher