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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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den großen Computer abschaltete. Es war ein magerer Sieg; wenn die Maschine durch ein Netz von der Größe von TITAN und nicht durch einen einzelnen Computer, der isoliert auf einer Laborbank stand, kontrolliert worden wäre, hätte der Kontrollprozessor einer von Tausenden sein und irgendwo stehen können. Mit seiner Deaktivierung wäre nichts erreicht gewesen, weil das Netz ihn einfach durch einen anderen hätte ersetzen können.
    Als die Demonstration vorüber war, richtete sich Dyer an die Gesichter um ihn herum, die sehr still geworden waren.
    »Sie fragen sich jetzt vielleicht zum Teil, warum wir uns die Mühe machen sollten, dem System derartige Mittel zu seiner Verteidigung in die Hand zu geben, da dies ja unsere Aufgabe nur schwerer macht. Warum sollten wir die Produktion von Drohnen nicht von vornherein unterlassen?« Einige verwirrte Köpfe nickten. »Mit ihnen soll nur eine Situation dargestellt werden, in der das System eine weitreichendere Kontrolle über seine Hilfsmittel und über sich selbst hat, als wir das von TITAN kennen. Sonst ist an den Drohnen nichts besonders bedeutungsvoll«, sagte er ihnen. »In den kommenden Jahren wird es noch weit effektivere Neuentwicklungen als die Drohnen geben. Die Frage ist folgende: Wenn wir je einem System eine dem Vorgeführten vergleichbare Autonomie geben, und zwar auf globaler Ebene, wie weit könnte es dann gehen und sie auf eine Art und Weise benutzen, wie sie von uns nie vorgesehen war? Das wollen wir herausbekommen.«
    »Gibt es eine Möglichkeit, dass diese Dinger als Waffen benutzt werden könnten, wenn das System bösartig wird?« fragte einer der Leute von KIM.
    »Das ist eine Möglichkeit, auf die wir vorbereitet sein müssen«, antwortete Dyer. »Fred und sein Team haben mit den Japanern bei der Entwicklung von einigen speziell modifizierten Versionen zusammengearbeitet, die eine Anzahl von Methoden einsetzen, um andere Drohnen zu deaktivieren oder zu zerstören. Wenn es sein muss, können sie unabhängig vom System in Betrieb genommen werden, zum Beispiel über Laser oder Drähte oder Funk. Wenn das System also bösartig werden sollte, können wir unsere eigenen Anti-Drohnen-Drohnen gegen seine Truppen losschicken, die sie überallhin verfolgen. Ich denke, wenn Sie erst einmal die Möglichkeit hatten, das zu sehen, was wir haben, und damit zu spielen, werden Sie herausfinden, dass wir eigentlich ganz gut dastehen.
    Sie alle wissen, dass das Janus-System eine Stufe höher als TITAN stehen wird, was die Verwaltung eines ganzen Planeten betrifft. Es wird das lebenstragende System, die Energieverteilung, den Transport und derartiges mehr kontrollieren und kann daher eine ganze Menge unfreundlicher Tricks gegen uns zur Anwendung bringen, wenn es uns je als Gegner erkennen und unsere Schwächen entdecken sollte. Also, wir haben eine Menge Arbeit auf die Analyse der Dinge verwandt, die es uns möglicherweise antun könnte, und wir haben jede Menge Sicherheitsüberbrückungen eingebaut, um ganz sicherzugehen, dass letzten Endes wir es sind, die die Kontrolle darüber in der Hand haben. Sie werden sie im Verlauf der nächsten Wochen noch besser kennenlernen, und bis dahin machen Sie sich nicht allzu viele Gedanken darüber. Janus wird voller Dinge stecken, über die wir Bescheid wissen, weil wir sie hineingesteckt haben, aber für das System gilt das nicht.«
    Ein Chor von gemischtem Gemurmel brach auf allen Seiten aus, als er zu Ende gesprochen hatte. Aus seiner Mitte rief Frank:
    »Sie sagen uns, dass der dumme Hund uns nicht überlisten wird, stimmt’s?«
    »Stimmt!« antwortete Dyer und grinste. Alles lachte, und die Atmosphäre wurde sofort freundlicher.
    Später, als einige von ihnen in der Offiziersmesse einen Schlummertrunk zu sich nahmen, wandte sich Ron an Chris. »Was ist, wenn Freds Anti-Drohnen-Brigade es nicht schafft? Meinen Sie, ein M25 könnte eines von diesen Dingern aufhalten?«
    »Kein Problem«, sagte ihm Chris. »Eine von diesen Blechbüchsen würde davon glatt durchbohrt.« Irgendwie fehlte seinem Tonfall die Sicherheit, die aus seinen Worten klang. Er lehnte sich zurück, rieb sich nachdenklich das Kinn und sagte noch: »Obwohl ich ehrlich gesagt auch nichts dagegen hätte, wenn auch noch eine Kobold in Reichweite wäre … nur für alle Fälle.«
     

17
     
    Oben in Janus waren die Arbeiten in voller Geschwindigkeit weitergeführt worden, seitdem der IRB die offizielle Genehmigung erteilt worden war, mit ihrem eigenen Programm von

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