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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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was Laura garantiert zur Weißglut brachte, dann waren das Leute, die geheimnisvoll taten.
    »Also, um eine lange Geschichte abzukürzen, ich habe ihm gesagt, ich sei interessiert. Er ging weg, und einen oder zwei Tage später kamen eine Frau und ein Mann zu mir ins Apartment, um sich weiter mit mir darüber zu unterhalten. Sie gingen soweit, mir zu erzählen, dass jemand verlangt werde, der als Beobachter einer Wissenschaftlergruppe arbeiten solle, und eine derartige Arbeit habe ich ja auch bei Zeegram gemacht. Das war der Grund dafür, dass sie angenommen hatten, ich sei möglicherweise geeignet. Sie wollten zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, wo sich diese Wissenschaftlergruppe aufhalten oder was sie dort tun würde. Das einzige, was sie herausgerückt haben, war, dass ich eine unbestimmte Zeit an einem abgelegenen Ort ohne Kommunikation mit der Außenwelt verbringen würde. Außerdem sei damit vielleicht ein erhebliches persönliches Risiko verbunden. Die Einzelheiten würde ich erst erfahren, nachdem ich die offizielle Geheimhaltungserklärung unterschrieben und mich zur Teilnahme entschlossen hätte. Danach könnte ich nicht mehr zurück. Wenn ich diesen Punkt erreicht hätte und es mir dann noch anders überlegen würde und nicht mitgehen wolle, könnten sie es nicht zulassen, dass ich wieder in die große Welt hinausging, bis alles vorbei war.« Sie seufzte resigniert und schloß: »Hier bin ich also. Nach dieser Einleitung konnte ich unmöglich nein sagen.«
    »Und wer hat sich die Reise nach China ausgedacht? Sie selbst?«
    »Nein. Sie haben sich das alles als wasserdichte Deckung ausgedacht und mit Zeegram vereinbart, dass sie von ihnen gedeckt werden sollte. Ich kam mir vor wie einer von diesen Geheimagenten in alten Filmen.«
    Sie bogen auf einen betonierten Weg ein, der zwischen den beiden Hüttenpaaren durchführte. Kurze hölzerne Treppen führten auf beiden Seiten zu den Eingangstüren der Hütten hinauf, die jeweils von einem zusammengerollten Schlauch und einem grellroten Feuerlöscher flankiert wurden.
    »Danach hat man Ihnen wohl eine ziemlich gute Zusammenfassung davon gegeben, worum es bei Janus geht, was?« sagte Dyer, als sie vor Hütte Drei stehenblieben. »Irgendwann haben Sie einmal gesagt, dass Sie schon immer einmal gern in den Weltraum hinausgegangen wären. Ich wette, Sie hätten nie gedacht, dass das für eine solche Eskapade sein würde, wenn es je passieren sollte.«
    »Ich wette, Sie hätten auch nie gedacht, dass Sie jemals an so etwas teilnehmen würden«, antwortete Laura. »Werden Sie jetzt zugeben, dass Sie unrecht hatten?«
    Dyer sah sie in plötzlicher Überraschung an. Das wurde tatsächlich wieder wie in alten Zeiten.
    »Unrecht womit?« fragte er.
    »Mit Ihren Ansichten über Computer. Sie haben mir unheimlich oft erzählt, es gäbe keinerlei Anlass zu Besorgnis. Wenn das stimmt, was machen dann all die Leute hier?«
    »Sie wollen herausbekommen, ob es einen Anlass zur Besorgnis gibt oder nicht«, antwortete er.
    »Das hört sich bei Ihnen an, als sei es nichts weiter als noch ein Experiment in einem Ihrer Labors«, sagte ihm Laura. Ihr Tonfall verriet, dass sie ihn nicht so leicht mit etwas durchkommen lassen wolle, was er zu leichtfertig abzutun versuchte. Dyer zuckte die Achseln.
    »Das ist es auch. Das Labor ist nur etwas größer als gewöhnlich, das ist alles.«
    »Ach, kommen Sie, Ray!« Ihr gesamtes Verhalten wurde sofort zu einer offenen Herausforderung. »Das Ganze ist praktisch ein Eingeständnis, dass wir kurz vor dem größten Fehler stehen, den die menschliche Rasse in ihrer gesamten Geschichte jemals begangen hat, wenn er nicht schon passiert ist. Warum sonst wird alles derartig verschwiegen? Über Maskelyne haben sie ja auch alles berichtet. Geben Sie es zu. Niemand weiß, ob die Welt von einem Schwachsinnigen übernommen wird oder nicht, und Janus ist ein letzter verzweifelter Versuch, eine Methode zu finden, wie man die Sache wieder ins reine bringen könnte.«
    Sie schaffte es wieder. Dyer spürte, wie sein Emotionsmanometer in den roten Bereich hinein ausschlug.
    »Das ist doch Blödsinn!« sagte er. »Das Ziel von Janus ist die Sammlung von Daten – faktischen Daten. Sicher gibt es Antworten, die wir im Augenblick nicht kennen. Niemand versucht, so zu tun, als wäre das nicht so. Es wird immer Fragen geben, die man nicht sofort beantworten kann. Wenn der Punkt erreicht ist, an dem wir sie wissen müssen, tun wir das einzig Vernünftige – wir

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