Der Computer Satellit
andere versagen sollte.
Außer den fünf Männern, die in dem ovalen Amtsraum versammelt waren, gab es nur eine Handvoll Leute, die darüber informiert waren, dass diese äußerst extreme Sicherheitsmaßnahme getroffen worden war. Drei codierte Schlüssel, die alle von einem nach dem Zufallsprinzip vorgehenden Computer stammten, waren in Kombination nötig, um die Bombe vor ihrer Detonation öffnen zu können. Nash allein kannte einen von ihnen; nur Schroder kannte den zweiten, und Belford den dritten.
Schließlich sah Nash auf und musterte die Gesichter um ihn herum.
»Ich weiß, das ist ekelhaft«, sagte er mit einer ruhigen, aber festen Stimme. »Aber das muss es auch sein. Die Menschen auf Janus wissen um was es geht.«
»Wir können leicht so reden«, erinnerte ihn Schroder. »Melvin und Mark aber sind die einzigen von uns, die tatsächlich dort sein werden. Sie werden die einzigen Menschen auf Janus sein, die darüber Bescheid wissen. Das ist eine verdammt einsame Lage.« Er machte die Bemerkung eigentlich mehr aus Respekt für die beiden, die trotz ihres Wissens teilnahmen, und nicht, um etwas zu sagen, was alle in dem Raum bereits wussten. Auch Krantz und Linsay hatten natürlich eine Wahl. Nash sah sie an, als wolle er sie bitten, die Ansichten zu bestätigen, die zum ersten Mal vor Monaten geäußert worden waren, als die Frage von Omega zur Diskussion gestellt worden war.
»Das ist für einen Soldaten sein Beruf«, sagte Linsay steif. »Man kann sich die Sache nicht aussuchen. Man akzeptiert das, was der Auftrag mit sich bringt.«
Eisenhower, Bradley, Patton – Cassino, die Normandie, die Ardennen … Linsay hatte sie alle studiert und in der privaten Welt seiner Fantasie immer wieder die Tage noch einmal erlebt, in denen Generäle riesige Armeen befehligten und ihre Kräfte mit würdigen Gegnern maßen. Was gab es denn heute noch, womit ein Krieger seinen Wert unter Beweis stellen konnte?
Aber einem Gegner gegenüberzustehen, wie er noch keinem General in der Weltgeschichte gegenübergestanden hatte – einem echten Gegner, für den es keine Regeln gab. Das war die Schlacht, für die das Schicksal Mark Linsay vorgesehen hatte.
Nash nickte und wandte seinen Blick Krantz zu. Krantz zuckte die Achseln und lächelte verächtlich.
»Sie alle wissen, wie ich darüber denke«, sagte er. »Es existiert nicht einmal die entfernteste Möglichkeit, dass die Lage bis zu dem Punkt eskaliert, Omega auch nur in Erwägung gezogen werden muss. Das einzige, was von ihr übrigbleiben wird, ist ein schlechter Geschmack in unserem Mund. Mehr habe ich nicht zu sagen.«
Dritter Teil
Gefecht
21
Dyer stand auf der felsigen Spitze eines grasbewachsenen Hügels. Der Hügel fiel auf der einen Seite steil ab und wurde zur Seitenwand einer tiefen Schlucht, durch die ein Bach zu einem tiefer gelegenen See floss. Über ihm wurden die Hügel schnell steiler und verschmolzen mit den gezackten Zinnen aus grauem Fels, die sich gegen einen merkwürdig violett gefärbten Himmel abhoben. Der Himmel über ihnen veränderte langsam seine Farbe von einem normalen Blau direkt über ihnen bis zu dem dunkleren Violett, wo er sich hinter den gegenüberliegenden Talhorizont senkte.
Die Landschaft weiter unten ähnelte mehr einem Park als die zerklüfteten, natürlich aussehenden Hänge und Kämme, die die Talwände bildeten. Die Wände des Tals stiegen in seiner ganzen Länge ständig an, um schließlich hinter den beiden riesigen, halbkreisförmigen Bögen des Himmels zu verschwinden. Eine frische, kühle Brise stieg vom Boden des Tals auf und trug von dem Gebüsch weiter unten das Gezwitscher von Vögeln mit sich.
An einem Punkt gegenüber, nicht weit hinter ihm, erhob sich ein glatter Turm von sechzig Metern Durchmesser aus einer Gruppe von Gebäuden, die von den Bäumen am Talboden halb versteckt wurden, und reichte hoch über den Himmel, der das Tal auf beiden Seiten begrenzte. Lebenslange Gewohnheit brachte seine Augen dazu, den Himmel als ununterbrochen über die Spitze des Turms hinauszusehen, aber er wusste, dass dies eine Illusion war; die Speiche traf kaum mehr als zweihundertfünfzig Meter über dem Zentrum von Rocky Valley auf das Dach.
Weiter entfernt konnte er in entgegengesetzter Richtung, fast am Rand seines Gesichtsfelds, das durch den dazwischen liegenden Bogen des Himmels begrenzt wurde, die Basis der zweiten Speiche ausmachen, und zwar derjenigen, die in Downtown endete. Als er dem Talboden mit den Augen
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