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Der Computer und die Unsterblichen

Der Computer und die Unsterblichen

Titel: Der Computer und die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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mir den Lageplan ein. Ich hatte eine halbe Stunde Zeit, ehe die Wirkung einsetzen würde. Als ich den Plan auswendig kannte, schenkte ich meinen besorgten Gefährten ein Lächeln von Zuversicht, die ich nicht verspürte, bedeutete Hic, mir zu folgen, und ging.
    Es gelang mir, Hic zum vorgesehenen Kanalisationsschacht zu bringen, bevor die Wirkung der Droge einsetzte. Wir stiegen hinunter und arbeiteten uns durch den nach Chemikalien stinkenden Kanalisationstunnel unter das Union-Carbide-Areal vor, als mich das Codein-Curarin bombte.
    Das Zeug zersplittert die Psyche. Auf einmal war ich fünfzehn, zwanzig, fünfzig Leute, alle mit ihren Erinnerungen und Gefühlen: verträumt, zornig, ängstlich, aggressiv. Ich war eine Bevölkerung. Wenn der Extro sich meiner Anwesenheit bewußt war, würde er mich und mein Vorhaben genauso undurchschaubar finden, wie er Hic-Haec-Hoc undurchschaubar finden mußte. Codein-Curarin ist tödlich, aber nicht für einen Molemann. Es wird von vielen Lebensmüden geschätzt, die es schießen, um vor dem Ende noch diesen letzten Spaß zu haben.
    Das eine Prozent Realitätsbewußtsein führte uns durch die Kanalisation und zählte die Schritte ab, bis wir an die richtige Stelle kamen. Raus mit dem Brenner und Öffnung in die Decke geschnitten. Nicht übel. Plastikrohr in der Nähe. Brausender Luftstrom. Entlüftung von Klimaanlage Extrokomplex. Loch hineingebrannt. Durchgekrochen. La mia mamma mi vuol bene. Einen zum Ritter schlagen. L'enlevement des Sabines. Schto na stolyeh? Una historia insipida. Merde. Dies ist die Konsequenz von schlechtberatener Kühnheit. Was? Gorilla? Sieht bekannt aus, der cabrón. Ist doch dein Bruder, Mann. Wie? Ich und so einen Bruder? Corpo di Cristo! Das eine Prozent Ich wird jetzt zehn Prozent. Glockenläuten, ich sterbe. Nein, kann einen Bruder nicht umbringen. Einen was? Na, dann eben einen anderen. Den Extro. Si. Oui. Hic, bring den Extro um. Nimm, was du findest, oder tu's mit den bloßen Händen. Hic, töte den Extro. Das ist er, dort drüben, in der Mitte.
    Und Sequoia kam hinter dem Extro zum Vorschein. Plötzlich war ich ganz ich.
    »Hallo, Guig«, sagte er freundlich. Die drei Kryos kamen zum Vorschein und ließen ihre Radarmusik hören. Sie trugen schlechtsitzende hausgemachte Overalls.
    »Hallo, Geronimo«, sagte ich in einem Versuch, seine heitere Ungezwungenheit zu imitieren. »Wußtest du, daß ich kommen würde?«
    »Keinen Augenblick! Wir fingen etwas auf, aber es klang wie zwanzig Leute. Das warst du?«
    »Ja. Dann kannst du tatsächlich unsere Gedanken lesen?«
    Er nickte. »Und wie hast du dich in eine Menge verwandelt?«
    »Mit Codein-Curarin.«
    »Großartig! Hör zu, Guig, seit ich an die Oberfläche gekommen bin, plagt mich der Extro mit Verrücktheiten. Steckst du dahinter?«
    »Nein.«
    »Wer ist der bei dir?«
    »Das älteste Mitglied der Gruppe. Hic-Haec-Hoc.«
    »Ah, ja. Der Neandertaler.«
    In diesem Augenblick begannen die Ausstrahlungen des täglichen Werbekarussells, und der Computerkomplex füllte sich mit Männern, Frauen, Mädchen, Kindern, Ärzten, Rechtsanwälten und Trickfilmgestalten, die alle etwas verkaufen wollten. Es war wie ein Tollhaus, und Hic bekam es mit der Angst. Ich zeigte ihm, daß es nur dreidimensionale Illusionen waren, und versuchte ihn zu beruhigen, aber sie blieben ihm unheimlich.
    »Ich habe seit Ewigkeiten auf dich gewartet, Guig.«
    »Wußtest du nicht, wo ich war?«
    »Nicht nach Mexiko City.« Er zögerte. »Wie geht es ihr?«
    »Gut. Immer noch zornig auf unseren unartigen Bruder.«
    »Die hat Temperament!«
    »Warum hast du hier auf mich gewartet, Sequoia?«
    »Ich hatte die letzten Wochen eine Menge Arbeit mit der Vorbereitung eines Programms für die Erzeugung von Hermaphroditen hier auf der Erde. Und ich dachte mir, daß du früher oder später aufkreuzen würdest.«
    »Dachtest du dir auch, warum ich kommen würde?«
    »Um mit mir und dem Extro ein Abkommen zu schließen.«
    »Auch mit dem Radschah?«
    »Wem?«
    »Ah! Dann weißt du noch nichts von ihm. Er ist der Renegat, der Mörder, der sich mit dem Extro zusammengetan hat, dich als Werkzeug zu gebrauchen. Er hat Poulos ermordet. Beinahe hätte er Hillel umgebracht. Ich bin wahrscheinlich der nächste.« Ich wandte mich zu Hic um und machte gewalttätige Zeichen und Grunzlaute. Er verstand und ging auf den Extro los. Die Rothaut war perplex.
    »Was soll das bedeuten, Guig?«
    »Wir schaffen dir das Ungeheuer vom Hals. Wir werden den Extro

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