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Der Computer und die Unsterblichen

Der Computer und die Unsterblichen

Titel: Der Computer und die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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Herausgeber
     
    An dreckigen Herausgeber. Nicht MSS. KMG. Steht für »Kämpfer für militantere Gesellschaft«. Wir übernehmen Ihr Büro. Wir schmeißen Sie 'raus. Wir bleiben drin sitzen. Bringen Marmeladestullen und schlafen auf dem Boden.
    Fee 5
     
    Sehr geehrter Mr. Fee:
    Könnten Sie uns vielleicht mitteilen, wann Ihre militante Organisation unsere Büros übernehmen wird? Wir hätten gern die Möglichkeit, sie im voraus zu räumen. Mit freundlichen Grüßen
    Der Herausgeber
     
    Sie glauben, KMG wird Sie im voraus warnen, damit Gerichtsbefehle und Polizeischweine faschistische Brutalität begehen können? Wir übernehmen Büros, wann KMG entscheidet, und wenn es kein sinnvolles Gespräch gibt, fliegen Sie aus den Fenstern, selbst wenn es im 268. Stock ist.
    Fee 5 (Präs. KMG)
     
    Sehr geehrter Präsident Fee:
    Ist es das, was aus Ihren fehlenden 268 geworden ist? Mit freundlichen Grüßen
    Der Herausgeber
     
    Also gut. Sie verweigern demokratischen Prozeß. Sie zwingen KMG zu militanten Aktionen für militante Gesellschaft. Indianer und Eskimos und Minderheiten werden sich erheben.
    Hütet euch!
     
    Das war alles. Jacy blickte mich so verdutzt an, daß ich lachen mußte. »Sie kam wirklich zu uns«, sagte ich. »Elf Jahre alt, militant wie der Teufel, und wir beruhigten sie mit so vielen Marmeladenbroten, daß ihr übel wurde und ich sie nach Haus bringen mußte. Jetzt kann ich sie nicht mehr loswerden.«
    »Wie lange ist sie schon hier?«
    »Drei Jahre.«
    »Hat sie denn keine Familie?«
    »Ihre Angehörigen waren froh, sie loszuwerden. Es sind biedere, durchschnittliche Chinesen, und dieses Kind brachte sie durcheinander. Sie ist ein Naturtalent, ungewöhnlich begabt und ein feiner Kerl. Sie hat sich Lesen und Schreiben selbst beigebracht. Ihr Potential ist noch gar nicht abzuschätzen.«
    »Und was macht sie hier?«
    »Sich nützlich.«
    »Guig!«
    »Nein, nein. Sie ist reif, aber erst vierzehn. Zu jung für mich. Es ist nicht, was du denkst, Jacy. Schäm dich.«
    »Ich schäme mich nicht, und ich entschuldige mich nicht. Ich kenne deinen Ruf. Du lebst ganz für diese mechanischen Vergnügungen.«
    Das ist das Problem mit diesen engagierten Reformern; sie sind großartige Burschen, aber sie haben keinen Sinn für Humor. Fee 5 kam wieder herein, doch bevor sie uns erreichte, legte sie den Kopf auf die Seite und lauschte angestrengt.
    »Was tut sie da?« fragte Jacy.
    »Jacy, du lebst in den Häusern unserer Gruppenmitglieder und weißt nicht, was in der verrückten Welt draußen vorgeht. Es ist eine von Wanzen und Drogen beherrschte Welt. Neunzig Prozent der Menschen kommen in Kliniken zur Welt und kriegen bei der Gelegenheit Abhörwanzen in die Schädel eingepflanzt. So werden sie ständig überwacht. Die Luft ist in jedem gegebenen Augenblick von Tausenden Sendungen erfüllt. Fee ist einzigartig. Sie kann diese Sendeimpulse ohne Empfänger auffangen und unterscheiden. Frag mich nicht, wie. Das Kind ist ein Genie. Lassen wir es damit bewenden.«
    »Komm her, mein Kind«, sagte Jacy zu Fee.
    Fee sank auf seinen Schoß und küßte ihn verführerisch. Er schob seine Arme unter ihre Knie und Schultern, um es ihr gemütlich zu machen, und augenblicklich verwandelte die Szene sich in Michelangelos Pietà. Das ist Jacys Magie.
    »Nimmst du Drogen, mein Kind?«
    »Nein.« Sie warf mir einen bösen Blick zu. »Er läßt mich nicht.«
    »Willst du denn Drogen nehmen?«
    »Nein. Sie sind spießig. Jeder nimmt sie.«
    »Warum bist du dann auf Guig böse?«
    »Weil ich tun muß, was er will. Ich habe keine Identität.«
    »Warum verläßt du ihn dann nicht?«
    »Weil ...« Sie brach ab, dachte nach und sagte dann: »Weil ich auf den Tag warte, wo er tun muß, was ich will.«
    »Bist du verwanzt, Kind?«
    »Nein«, antwortete ich für sie. »Sie wurde in der Gosse geboren und war nie in einem Krankenhaus. Sie ist sauber.«
    »Ich wurde in der fünften Reihe in Graumans Chinesischem Theater geboren«, sagte Fee mit Würde.
    »Lieber Himmel! Warum?«
    »Weil meine Familie dort lebt«, sagte Fee.
    Jacy blickte mich verwirrt an.
    »Sie ist eingebildet, weil ihre Familie es vom dritten Rang zur fünften Reihe Orchester geschafft hat«, erklärte ich.
    Er gab auf, stellte Fee auf die Füße und machte sich los. Sie hängte sich regelrecht an ihn, bevor sie losließ. Charisma. Er fragte Fee, ob die angekündigte Demonstration auf dem Universitätsgelände schon begonnen habe, und sie sagte ja, aber die Bullen hätten

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