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Der Cop und die Lady

Der Cop und die Lady

Titel: Der Cop und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Sanders
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greifen, bekam es aber nicht rechtzeitig zu fassen und wurde über Bord gespült. Julien versuchte im letzten Augenblick die Kassette, die auf dem schlüpfrigen Dollbord lag, abzufangen, doch es gelang ihm nicht mehr. Mit einem schrillen Schrei stürzte er sich kopfüber über die Reling, und Nina war sich nicht sicher, ob er der Kassette nachsprang oder seiner Schwester.
    Mike lag auf dem Bretterboden des Decks; um seinen Kopf herum hatte sich eine große Lache aus Blut und Wasser gebildet. Aber er lebte; seine Augen waren offen, und er umklammerte seine rechte Schulter. Nina kniete sich neben ihn hin.
    Er grinste matt und sagte: „Meine Heldin.”
    „Oh, Mike. Ich hatte solche Angst. Ich habe schon geglaubt, ich würde dich nie wiedersehen.” Sie warf einen besorgten Blick auf seine Schulter. „Ist es schlimm?”
    „Nicht lebensgefährlich. Du hast mir das Leben gerettet. Marta hätte mir ohne mit der Wimper zu zucken das Hirn aus dem Schädel gepustet, da bin ich mir sicher. Ich habe ein Heidenglück, mit so einer hübschen kleinen Schusswunde davonzukommen, und das habe ich allein dir zu verdanken. Komm, schau doch nicht so traurig.”
    Sie schaffte ein zittriges Lächeln.
    .
    „Das gefällt mir schon besser.” Er warf einen Blick auf Irons, der noch immer bewusstlos war. „Besser, wir machen ihn unschädlich, bevor er wieder zu sich kommt.”
    Auf Mikes Anweisung hin hob sie die Handschellen, die Irons bei dem Ringkampf aus der Manteltasche geglitten waren, auf und fesselte damit seine Handgelenke aneinander. Dann sah sie Mike wieder an, der noch immer am Boden lag. Die Leichenblasse seines Gesichts versetzte sie in Alarmbereitschaft.
    Er hatte eine Menge Blut verloren. „Der Funk “, brachte er nun mühsam heraus.
    „Schau nach, das Schiff muss irgendwo ein Funkgerät haben; Wir müssen Hilfe holen.”
    Es dauerte keine Minute, da hatte Nina das Funkgerät entdeckt.
    „Kennst du dich damit aus?” Sie schüttelte den Kopf, und er erklärte ihr, was sie tun sollte. Nachdem sie den Kanal geöffnet hatte, sprach sie ins Mikrofon:
    „Mayday, mayday, hier ist das Segelboot Diamantina, ausgelaufen vom Haven Marina, Long Beach Island. Wir haben einen Notfall. Ich wiederhole - einen Notfall. Zwei Leute sind über Bord gegangen, ein dritter Mann hat eine Schussverletzung, die dringend ärztlicher Hilfe bedarf. Wir befinden uns auf einer Position etwa drei Meilen vom Strand entfernt. Bitte schicken Sie Hilfe.”
    Nina wiederholte die Meldung dreimal, dann suchte sie eilig nach einem Verbandskasten.
    Nachdem sie ihn gefunden hatte, zog sie Mike das Hemd aus und versuchte, das Blut zu stillen, so gut es ging. Die Kugel war tief in die Schulter eingedrungen und hatte ein kreisrundes, schwarzes Loch hinterlassen. Als sie es sah, zuckte sie zusammen. Am liebsten hätte sie laut aufgeschrien. Er merkte, wie erschrocken sie war. „Mach dir keine Sorgen, es ist nur eine Fleischwunde”, versuchte er sie zu beruhigen.
    Nachdem sie die Wunde desinfiziert und einen Verband angelegt hatte, bat er sie, sich neben ihn auf den Boden zu setzen. „Damit ich meinen Kopf in deinen Schoß legen kann.”
    Sie ließ sich neben ihm nieder und hob vorsichtig seinen Kopf an und legte ihn in ihren Schoß. Mike entspannte sich mit einem tiefen Seufzer und schloss die Augen.
    Und dann begann er zu reden. Er redete sich alles, was ihm die Jahre über fast das Herz abgedrückt und die Luft zum Atmen geraubt hatte, von der Seele. Nichts blieb ungesagt; er wollte, er musste seine Schuld, sein Versagen, seine Besessenheit und seine Gutgläubigkeit zur Sprache bringen, hier und jetzt und in der Hoffnung, dann endlich Ruhe finden zu können. Trotz seiner Schmerzen fühlte sich Mike so klar im Kopf wie seit Jahren nicht mehr. Er stellte sich einem Schmerz, der viel älter war als der gegenwärtige, und er spürte, dass er diesmal als Sieger aus diesem Kampf hervorgehe n und nicht wie bisher als der Geschlagene zurückbleiben würde.
    Als er mit seiner Erzählung bei der Stelle angelangt war, wo Jack, von Kugeln zerfetzt, den Kopf in seinem, Mikes, Schoß, verblutete, wurde er von einem rauen Schluchzen geschüttelt, dem Einhalt zu gebieten ihm lange Zeit nicht gelang.
    Nina drückte tröstlich seine Hand, und er spürte die Stärke, die von ihr ausging.
    Eine Stärke, die ihm, wenn er Glück hatte, helfen konnte, sich von seinem zerstörerischen Selbsthass zu befreien und noch einmal einen Neuanfang zu wagen.
    Als er stockend am Ende

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