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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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Kopf. »Das sagst du mir jetzt?«
    »Ich bitte aufrichtig um Entschuldigung.«
    »Darüber reden wir noch«, sagte Ryan. »Aber jetzt ist nicht der rechte Zeitpunkt.«
    Alice nickte. »Einverstanden.«
    Dann war sie verschwunden, und Ryan nahm sich einen Augenblick Zeit, um sich zu sammeln. Er erinnerte sich an das Verhör mit Quentin Strapp. Der Ermittler hatte ihn gegrillt, hatte es so aussehen lassen, als könne Ryan Dunkelzahn getötet haben, und Ryan hatte dasselbe mit Knight getan.
    Ich nehme an, der Anschein eines Schuldgefühls ist nicht dasselbe wie Schuld.
    Ryan holte tief Luft und verdrängte alle derartigen Gedanken. Dafür blieb noch genug Zeit, wenn Nadja in Sicherheit war. Er wählte Janes Nummer, und auf dem Bildschirm nahm ihr vertrautes Icon Gestalt an.
    »Ryan, das wurde aber auch Zeit.«
    Ryan antwortete mit ruhiger Stimme. »Gib mir den Situationsbericht.«
    Die blonde Karikatur zuckte die Achseln. »Er hält sie im Arboretum fest. Sie liegt gefesselt in der Südost- Ecke unter dem letzten Pflanzentisch. Fast so, als wolle er sie aus allem heraushalten.«
    Ryan nickte. »Was ist mit Dhin und Grind?«
    »Von Nadjas Auftauchen abgesehen, ist alles so gelaufen, wie du es dir vorgestellt hast. Dhin ist in dem Secret-Service-Lieferwagen und riggt Überwachungsund Gefechtsdrohnen. Grind ist hoch oben im Geäst eines der großen Rotholzbäume, die an das Grundstück angrenzen. Bis jetzt hat er Burnout noch nicht ins Visier bekommen.«
    Ryan holte tief Luft. Er dachte daran, wie Nadja bei ihrem Anruf ausgesehen hatte, an die unterschwellige Angst, die er dort gesehen hatte. Er würde sie retten, es gab keine andere Möglichkeit, aber mit dieser Erkenntnis kam eine zweite. Er würde heute das Drachenherz bekommen oder bei dem Versuch sterben. Zum erstenmal seit dem Verlust des Herzens hatte Ryan keinerlei Zweifel hinsichtlich seines Auftrags.
    Seine Unentschlossenheit und Unsicherheit waren verschwunden.
    Diesmal würde es keinen strategischen Rückzug geben, kein Unentschieden. Er wußte jetzt, wo er zuschlagen mußte, und war gewillt, sich nötigenfalls zu opfern.
    »Ryan, deine Ausrüstung befindet sich am Haupteingang. Fang an, dann wechseln wir auf dein Zeichen auf das Tacticom.«
    Ryan nickte und unterbrach die Verbindung. Er überquerte die Straße, und jeder einzelne Nerv in ihm war angespannt. Seine hyperaktiven Sinne waren in höchster Alarmbereitschaft. Er fand seine Ausrüstung neben der Vordertreppe unter einem Rosenstrauch.
    Rasch und mit knappen Bewegungen packte er die Ausrüstung aus. Sie bestand aus einem leichten Körperpanzer, einer kleinen Tacticom-Einheit, einer Vindicator-Minikanone und einem Schulterhalfter mit einem Colt Manhunter.
    Ryan legte sogleich die Ausrüstung an und überprüfte das Magazin der Waffen. Alles war bereit. Er zog sich den Gurt der Vindicator über den Kopf, ließ den Munitionsgurt folgen und entsicherte die Waffe.
    Dann steckte er sich den kleinen Ohrhörer ins linke Ohr und befestigte das winzige Mikrofon an seiner Kehle. »System bereit«, sagte er in das Mikro.
    »Check«, sagte Jane in Ryans Ohr.
    »Check«, ertönte Grinds Stimme.
    »Check«, sagte Dhin, und in der Stimme des Orks lag ein Anflug von Humor. »Boß, ich dachte schon, wir hätten dich verloren.«
    »Nicht ganz. Wie ist deine Position?«
    »Du bist an mir vorbeigefahren. Ich bin in dem schwarzen Lieferwagen. Ich habe eine Condor II in der Luft, um unseren Chummer zu verfolgen, falls er das Haus verläßt, und dazu eine Rotodrohne mit Schwerstbewaffnung, die auf dein Zeichen losballern kann.«
    »Gut. Grind?«
    »Ich spiele den Vogel in diesem verdammten Baum. Ich und mein Barrett eins-zwo-eins. Ich kriege ihn nicht ins Visier, wenn du ihn nicht in die Mitte des Raums manövrierst.«
    Ryan hielt inne, um die Stellung seiner Schachfiguren für sich abzuspeichern.
    »Jane?«
    »Ich höre.«
    »Du hast die Kontrolle über die Systeme des Hauses?«
    »Dumme Frage, Ryan, aber ich nehme an, du mußt sie stellen.«
    »Dann kläre mich bitte auf.«
    »Quecksilber, der Bursche ist schlau. Er hält sich in der Deckung des dritten Steinbaums vom Hinterausgang gezählt. So hat er Daviar zwischen sich und dem Ausgang und die anderen beiden gut im Visier.«
    Grind meldete sich. »Ich hätte ihn fast erwischt, als er Daviar unter den Tisch gelegt hat, aber trotz dieses Wunderwerks von einem Zielfernrohr hat mir die Infrastruktur des Gebäudes einen Streich gespielt. Ich komme nicht zu einem sicheren

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