Der Cyberzombie
einfachen Ausweg, bei dem wir beide diesen Ort lebend verlassen können. Du brauchst nur das Drachenherz auf den Boden zu legen und zu gehen.«
Burnout neigte den Kopf, als lausche er einer Stimme in seinem Schädel. Dann kehrte sein Lächeln zurück. »Sieh mich an, Mercury. Du hast mir nichts gelassen. Und wofür? Für das Herz. Glaubst du, ich würde das einzige aufgeben, das alles aufwiegt? Trotzdem, es gibt eine Möglichkeit, das alles problemlos zu beenden.«
»Ich höre.«
»Warum legst du dich nicht einfach dort auf den Boden und läßt dich schnell von mir töten? Auf diese Weise ersparst du dir die Schande einer Niederlage, bevor du stirbst. Du könntest damit eine Menge unangenehmer Gefühle vermeiden.« Dann ertönte wieder sein unheimliches Gelächter.
Ryan schüttelte den Kopf. »Das war's dann also. Keiner von uns gibt nach.«
Burnout nahm eine geduckte Kampfhaltung ein. »Das war's, Mercury. Laß uns tanzen, ja?«
Seine Bewegungen verschwammen, das Schnellste, was Ryan je gesehen hatte. Burnout überwand die Entfernung zwischen ihnen im Bruchteil einer Sekunde, und Ryan blieb gerade noch genug Zeit, sich zur Seite zu werfen, während Burnout auf ihn zuraste wie ein außer Kontrolle geratener Lastzug.
Nur, daß Burnout keineswegs außer Kontrolle geraten war. Als Ryan nach links sprang, schlug Burnout mit der rechten Hand zu und erwischte Ryan auf der Brust.
Der Schlag traf ihn mit der Gewalt eines Vorschlaghammers, und er wurde hoch in die Luft geschleudert. Instinktiv rollte er sich ab, als er auf dem Boden aufschlug.
Ryan kam wieder auf die Beine, volle drei Meter von seiner alten Position entfernt. Seine Brust schien in Flammen zu stehen, und er verdrängte den Schmerz mit seiner Magie. Als er wieder atmen konnte, spürte er seine Rippen, und ihm wurde klar, daß sein Körperpanzer durchtrennt worden war. Burnout war nirgendwo zu sehen.
»Was ist da gerade passiert, verdammt?« Grind klang völlig verwirrt. »Soeben hatte ich ihn noch im Visier, und einen Augenblick später war er einfach weg. Der Wichser ist verdammt schnell!«
»Position?« fragte Ryan.
»Augenblick. Warte, ich habe ihn! Ryan, er ist...«
»Glaubst du immer noch, daß du mir ebenbürtig bist, Mercury?«
Ryan fuhr zu der Stimme in seinem Rücken herum und konnte gerade noch den gegen seinen Kopf gerichteten Tritt ablenken. Der Tritt traf seinen Arm.
Ryans linker Unterarm wurde taub, und er rollte sich wieder ab, wobei er die Energie des Tritts benutzte, um sich aus der unmittelbaren Gefahrenzone zu katapultieren. Er kam schwankend auf die Beine und sammelte sich.
Burnout lehnte lässig an einem Baumstamm auf der anderen Seite des breiten Mittelgangs.
Ryan wich langsam zurück, bis er einen Baumstamm hinter sich hatte. Er konnte die kühlen Efeublätter im Nacken spüren.
»Gefällt dir das, Mercury? Mit dem Rücken zur sprichwörtlichen Wand zu stehen?«
Ryan spannte den linken Arm, als das Gefühl mit einem schmerzhaften Kribbeln zurückkehrte. Er lächelte. »Nicht so sehr. Der große Unterschied ist, daß ich dich gegen keine Wand gedrängt habe. Du hast es selbst getan. Du hast dich in Dinge eingemischt, die dich nichts angehen, und du hast gedacht, du könntest damit durchkommen.«
»Wenn er sich noch einen halben Meter weiter bewegt, habe ich ihn, Quecksilber.« Grinds Stimme klang konzentriert.
Jane mischte sich ein. »Du hast noch neunzig Sekunden bis zum Punkt X. Falls du immer noch an deiner gegenwärtigen Position stehst, wenn der Laden hochgeht, wirst nicht einmal du das überstehen.«
Das Gefühl in Ryans Arm war wieder da, und er lächelte Burnout an. »Ich bin hergekommen, um die Dinge friedlich zu regeln, so daß niemand verletzt wird, besonders nicht die unschuldige Frau, die du als Geisel genommen hast. Aber ich schätze, das war einmal.« Ryan zwang sich zur Gelassenheit und spürte, wie die Kraft durch seine Arme in die Hände strömte.
»Also gut, Burnout. Du willst tanzen, ich tanze mit dir.« Mit diesen Worten schleuderte Ryan die Hände nach vorn und jagte dem Cyberzombie einen vernichtenden Kraftstoß entgegen.
Burnout versuchte auszuweichen, doch trotz seiner überlegenen Reflexe kam seine Bewegung viel zu spät. Der telekinetische Stoß traf ihn auf der Brust und schleuderte ihn zurück. Der Marmorbaum, an den er sich gelehnt hatte, splitterte an einer Stelle mit einem Geräusch wie ein Donnerschlag und neigte sich ein wenig zur Seite.
Der Cyberzombie rollte sich zusammen und
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