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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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dachte immer, du brauchtest niemanden.«
    »Das tue ich auch nicht.«
    Ryan lachte lauter und wischte ihr die Tränen von den Wangen. »Ihr Geister, ich liebe dich.«
    Ihr Lächeln wurde verführerischer. »Wie lange noch, bis du gehst?«
    Ryan sah auf die Zeitanzeige auf seinem Armbandtelekom. »Weniger als eine Stunde.«
    Nadja trat zurück und ließ ihr Laken auf den Boden gleiten. Ihre vollen Brüste bebten, und die braunen Warzen versteiften sich in der kühlen Brise. Sie wandte sich zur Tür, und Ryan bewunderte die eleganten Kurven ihres nackten Körpers, als sie wieder hineinging. »Das ist nicht viel Zeit. Ich schätze, wir müssen einfach das Beste daraus machen.«
    Er grinste und folgte ihr hinein.

12
     
    Blut und Musik auf den Metaebenen.
    Musik und das liebliche, schmerzende Licht, das trüber wurde.
    Blut und die feuchte, flüsternde Dunkelheit, die sich rasch ausbreitete.
    Lucero stand in ihrer Astralform am Rand des dunklen Kreises aus schwarzem Blut, wo sie in der schmerzhaften Schönheit der Musik und des Lichts badete.
    Allein.
    Sie sehnte sich danach, den letzten Schritt zu tun. Das endgültige Eintauchen in die Helligkeit. Reinheit.
    Sie tastete sich weiter vor. Noch weiter. Bis ...
    Ohne Vorwarnung tauchte Señor Oscuro neben ihr auf. Er sank auf ein Knie, als lege sich eine gewaltige Last auf seine Schultern. Schweiß glänzte ihm auf der Stirn, und seine Gesichtsmuskeln spannten sich vor Schmerzen.
    Er biß auf die Zähne und erhob sich. Es schien all seine Kraft zu erfordern, sie zu berühren, doch als er es tat, war die Berührung sanft. Er zog sie in die Mitte des dunklen Kreises zurück.
    Wo das Blut am tiefsten war.
    »Du ... du hältst dich ... gut«, sagte er.
    Lucero hätte beim Klang seiner Stimme fast aufgeschrien, aber sie zwang sich, ruhig zu bleiben. »Wenn es dir gefällt, Gebieter.«
    »Es ... gefällt mir.«
    Der Geruch nach Blut dräng ihr in die Nase, und die Musik und das Licht von außen wurden schwächer. Lucero spürte das Verlangen wieder in sich wachsen, doch sie widerstand ihm. Sie konzentrierte sich auf das blendende Licht, auf die makellose Reinheit des wunderbaren Lieds.
    Das jetzt so dumpf klang. So weit entfernt.
    Ein Junge tauchte neben Oscuro auf - ein kleiner Junge, nicht älter als dreizehn, mit Akne auf den Wangen. Der leere Blick schien den Jungen für einen Augenblick zu verlassen, als Oscuro ihn auf einen Altar legte, den er aus den Leichen der ersten zehn Opfer errichtet hatte.
    Oscuro packte den Jungen bei den Haaren und zog heftig, so daß seine Kehle entblößt wurde.
    Dieses Opfer fand tatsächlich noch die Zeit, einen kurzen schrillen Schrei auszustoßen, bevor Oscuros Hand vorzuckte. Das blutverschmierte Messer schnitt den Schrei ab und ließ ihn in einem grellen Pfeifen enden, das aus der klaffenden Luftröhre drang.
    Oscuro legte eine Hand auf die Wunde, so daß sich der Blutfluß verlangsamte, und packte den Jungen im Nacken. Er ignorierte dessen Zucken und trug ihn zum Rand des Außenkreises.
    Die Anstrengung zeigte sich ganz deutlich in den verkrampften Muskeln von Oscuros blutverschmierten Armen. Alles, was er tat, schien jetzt mit gewaltiger Mühe verbunden zu sein, als müsse er gegen die Musik ankämpfen, um auch nur in Bewegung zu bleiben. Als Oscuro den Rand des Außenkreises erreichte, nahm er die Hand vom Hals des Jungen und ließ das Blut ungehindert fließen. Er zog die letzten Meter des Kreises mit dem sprudelnden Leben des Jungen. Als der Kreis geschlossen war, wurde die Musik noch leiser.
    Lucero wußte nicht, wieviel Zeit verstrich, während Oscuro immer mehr Opfer an den Rändern des größer werdenden Kreises aufeinanderlegte. Sie wußte nur, daß sie sich tief im Herzen danach sehnte, diesen Ort zu verlassen. Sie wünschte sich die Kraft, sich aus dem Blutkreis zu entfernen. Durch die Mauer der Dunkelheit zu springen, die sich am Rand des Kreises erstreckte. Sie sehnte sich danach, sich ins Licht zu stürzen.
    Schließlich kam Oscuro zu ihr, da sie inmitten der Leichen hockte. Sie war benommen und dem Wahnsinn nahe durch den Schock der vielen Tode, aber als sie den düsteren Mann ansah, wußte sie, daß es ihm noch schlimmer gehen mußte.
    Oscuro litt furchtbare Schmerzen, sein Gesicht war vor Anstrengung verzerrt. Während sich ihr dunkler Teil aufhellte, wurde sein Kampf immer schwerer. »In der Teocalli wird die Gestalt wieder schwächer«, sagte er. »Zu große... Anstrengung wird sie alle töten. Sie müssen sich...

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