Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
Vom Netzwerk:
fehlende Ausrüstung installiert, weil der Sturm eine weitere Erkundung des Canyons unmöglich gemacht hat.«
    »Wie ist die neue Magierin?«
    Axler schnaubte. »Miranda hat noch zu viele Angewohnheiten aus ihrer Zeit bei Fuchi. Aber ansonsten ist sie cool und kennt sich aus.«
    Dhin kam herein und brachte Staub und Wind mit sich. Er ließ Ryans Tasche auf den Boden fallen. »Was liegt an?« fragte er.
    Ryan schaute von Dhin zu Axler. »In fünf Minuten soll sich das ganze Team in der Kommandozentrale versammeln. Die Zeit drängt.«
    Axler wandte sich ab. »Geht klar.«
    Dhin nickte und steuerte die Kommandozentrale an.
    Ryan nahm seine Tasche und drang tiefer in den Tunnel ein. Die Leute vom Bohrtrupp hatten primitive Lampen aufgehängt, aber als er sein Privatquartier betrat, wurde er angenehm überrascht.
    Der große Raum war mit einem Einzelbett, einer Naßzelle, einem Schreibtisch mit einem Fuchi Cyber-6 und einem Telekom eher spartanisch eingerichtet. Ryan streifte nie selbst durch die Matrix, aber er spielte taktische Simulationen durch und setzte von Zeit zu Zeit das eine oder andere von Janes Smartframes ein.
    Nachdem er sich das Gesicht mit kaltem Wasser abgewaschen hatte, trat er wieder hinaus in den Tunnel und wandte sich nach links, noch tiefer in den Felsen hinein. Er erreichte eine massive Doppeltür. Sie war hitzerestistent und bestand aus zwanzig Zentimetern Plastibeton und weiteren zwanzig Zentimetern Plexan. Die Tür konnte Treffer von allem unterhalb einer Panzerabwehrrakete überstehen, ohne auch nur einen Kratzer davonzutragen.
    Ryan legte seine Hand auf den Abdruckscanner, und die Türen glitten lautlos beiseite.
    Die Kommandozentrale war ein kreisförmiger Raum, der von einem großen ovalen Tisch beherrscht wurde. Der Tisch selbst enthielt einen leistungsfähigen holografischen Generator, der entweder eine Präsentation auf den Tisch projizieren oder als Heads-up-Display für jeden einzelnen Platz dienen konnte.
    Der Umstand, daß der Tisch mühelos fünfzig Personen Platz bot, war ein Beweis für Ryans weitreichende Pläne.
    Die Runner hatten sich in dem großen Raum verteilt, und Ryan zog seine Schlüsse daraus, wie sie saßen. Sie haben die langweilige Suche satt.
    Axler und der Zwerg Grind saßen in der Nähe der Tür nebeneinander. Sie schauten auf, als Ryan eintrat, unterhielten sich aber weiterhin in gedämpftem Tonfall. Dhin saß ihnen gegenüber, und er grinste und zuckte die Achseln.
    Die neue Magierin, Miranda, saß allein am anderen Ende des Tisches. Sie war ein kleiner Mensch mit einem breiten ovalen Gesicht und einem Schopf pechschwarzer Haare, die ihr auf den Rücken fielen. Sie hielt eine dampfende Tasse Soykaf in den Händen und sah aus, als sei sie nicht richtig wach.
    Ryan betrat den Raum. »Miranda?«
    Sie schaute auf und erschrak sichtlich. »Travis? Travis, bist du es wirklich?«
    Ryan lächelte. »Du siehst gut aus, Miranda«, sagte er. »Aber ich heiße nicht Travis, sondern Quecksilber oder Ryan. Und ich führe dieses Team von Shadowrunnern an.«
    »Und bei Fuchi...«
    »Habe ich undercover gearbeitet.«
    Miranda verzog das Gesicht. »Du warst plötzlich verschwunden. Man sagte mir, du seist nach Kyoto versetzt worden, aber ich konnte dich nicht erreichen.«
    »Nein«, sagte Ryan. »Es war nur eine vorübergehende Anstellung, so daß ich eine solide Identität hatte, als Aztechnology mich extrahierte. Es ist nicht leicht, die Azzies zu infiltrieren.«
    Miranda seufzte und trank einen Schluck von ihrem Soykaf. »Du bist zu Aztechnology gegangen? Das ist echt massiver Drek.« Dann fügte sie mit einem strahlenden, intimen Lächeln hinzu. »Ich bin froh, daß du ihnen lebend entkommen bist.«
    Ryan erinnerte sich, in den Labors bei Fuchi mit ihr zusammengearbeitet zu haben. Dem äußeren Anschein nach war sie ganz Profi gewesen und hatte die Konzernrichtlinien befolgt. Aber er hatte etwas darunter gesehen, das in den wenigen Augenblicken durchgekommen war, in denen sie Gelegenheit gehabt hatten, sich näherzukommen. Eine verborgene wilde Unterströmung.
    Ryan hatte nie zugelassen, mit ihr intim zu werden. Er war schon damals in Nadja verliebt gewesen. Außerdem hätte er sich nie gestattet, jemandem zu nahe zu kommen, während er undercover war. Er und Miranda waren Freunde geworden. Freunde am Rand von mehr.
    Ihr Leben - das Konzernleben - hatte etwas Verlockendes: Sicherheit und Einfachheit im Schutze des riesigen Konzerns. Ein Leben sorgenfreien Glücks.
    Ryan hatte

Weitere Kostenlose Bücher