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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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sich unwillkürlich gefragt, wo sie wohl die Ingram MP versteckt hatte. Aber sie hatte mit ihr hinter der Tür gestanden, als er eingetreten war, und keine Anstalten gemacht, die Waffe zu senken, bis Dhin ihr sagte, sie solle sich entspannen, während er sich aufgesetzt und sich die Augen gerieben hatte.
    Nachdem sie gestern auf dem Anwesen angelangt waren, hatte der Ork etwas davon gemurmelt, zu der Gasse zurückzukehren und Phelps mit dem beschädigten Eurocar zu helfen. Eines hatte zum anderen geführt und dann weiter und noch weiter.
    Ryan war wütend gewesen, im Grunde nicht auf Dhin, sondern mehr auf sich selbst. Nun, da Phelps wußte, daß er das Land verließ, würde sie den Secret Service alarmieren. Das bedeutete, Strapp würde Carla Brooks in wenigen Stunden die Hölle heiß machen. Aber es ließ sich jetzt nicht mehr ändern.
    Ryan folgte Dhin hinaus und ging zu Axler, die vor dem neu angelegten Eingang zu der unterirdischen Anlage stand.
    Axler trat vor, um sie zu begrüßen. »Ryan, war das dein Emst, als du sagtest, Burnout hätte den Absturz in den Canyon überlebt?«
    »Jane hat ihn auf Trid. Das Material wurde gute hundert Kilometer von hier auf genommen.«
    »Drek«, sagte sie. »Das hätte ich nie für möglich gehalten.«
    »Ich auch nicht, Chummer.«
    »Kennst du die Einzelheiten?«
    »Ein paar«, sagte Ryan. »Aber vorher habe ich noch einige Dinge zu sagen. Wie sieht es hier aus?«
    Sie erstattete Bericht, während sie ins Gebäude zurückgingen. Ihr Tonfall war sehr förmlich. Die Veränderungen, die Ryan angeordnet hatte, waren längst nicht abgeschlossen. Der Bohrtrupp würde noch mindestens eine Woche brauchen, bis der Platz für die Krankenstation aus dem Fels gehauen sein würde. Weitere zwei Tage kamen hinzu, bis alle Ausrüstungsgegenstände eintreffen würden. Der Trupp hatte bis morgen Urlaub und war in Dhins Werkstatt einquartiert.
    Ryan nickte beifällig. Als Dunkelzahn ihm Assets in seinem Testament vermacht hatte, war die Anlage nur eine baufällige Ansammlung von Gebäuden auf einem Felsvorsprung gewesen. Axler hatte für ein paar Verbesserungen gesorgt, doch Ryan hatte beschlossen, noch einen Schritt weiterzugehen.
    Kaum war die Suche nach Burnout in vollem Gange gewesen, als Ryan einer diskreten Bergwerksgesellschaft den Auftrag erteilt hatte, Freiraum in dem Canyon zu schaffen, und zwar mit dem Ziel, die Größe der Anlage zu vervierfachen. Seine Pläne schlossen Einrichtungen für ein cyberchirurgisches Labor, eine magische Bibliothek und ein Übungsgelände ein, um das ihn Knight Errant beneiden würde.
    Im Hinterkopf hatte Ryan wieder zu planen begonnen. Wenn ihn dieser Auftrag nicht umbrachte, mußte er an die Zukunft denken. Er hatte die Absicht, aus Assets die schlagkräftigste, weitreichendste Organisation für Shadowrunner zu machen, die die Welt je gesehen hatte.
    Wenn Dunkelzahn nicht mehr da war, um eine Armee zusammenzustellen, würde Ryan das für ihn tun. Wenigstens zum Teil. Er hörte die Stimme des Geistes wieder, der Dunkelzahns Anweisungen übermittelt hatte. Nachdem Axler und ihr Team ihn aus Roxboroughs Klinik in Panama befreit hatten, war Ryan in Dunkelzahns Höhle in Lake Louise in den Kanadischen Rocky Mountains des ehemaligen British Columbia mit Nadja zusammengetroffen.
    Nadja hatte Ryan in eine versiegelte Kammer tief im Innern der Höhle geführt, wo er vor allen Attentatsversuchen durch rituelle Magie geschützt war. Ein Geist hatte mit Dunkelzahns Stimme zu ihm gesprochen wie der Geist des alten Wurms und Ryan den Auftrag erteilt, das Drachenherz an die metaplanare Stelle zu bringen, wo der Große Geistertanz stattgefunden hatte.
    Diesmal also kein Verstecken, sondern Krieg, hatte der Geist gesagt. Wir müssen uns vorbereiten. Wir müssen die Zeit gewinnen, die wir brauchen, um unsere Technologie zu entwickeln, so daß wir die Fähigkeit besitzen, den Feind zu bekämpfen, wenn er kommt.
    Das Drachenherz würde ihnen diese Zeit verschaffen, aber jetzt wollte Ryan bei den Vorbereitungen für diesen Krieg helfen, indem er Assets zum Arm verdeckter Unternehmen für die Draco Foundation machte. Und bis jetzt lief alles glatt.
    Als sie eintraten, strich er sich das Haar aus der Stirn und dankte im stillen den Geistern, daß wenigstens etwas störungsfrei verlief. Er wandte sich an Axler. »Gibt es schon Strom in der Kommandozentrale?«
    Axler nickte. »Die Stromversorgung steht, und wir haben Verbindung mit Jane. Grind und ich haben letzte Nacht die

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