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Der Dämon aus dem grünen See

Der Dämon aus dem grünen See

Titel: Der Dämon aus dem grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Landauer
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ja“, brachte sie hervor.
    „Tut mir leid.“ Linda nahm ihren Arm weg. „Ich hab eben Angst! Was ist das für ein Ding?“
    Cassie atmete tief durch. „Irgendein Tier, was soll es denn sonst sein? Hier brennt ja nicht so oft Licht. Da müssen die halt mal nachschauen, was hier los ist.“
    Wie immer half es ihr, die Dinge von der komischen Seite zu sehen. Linda war allerdings nicht so leicht zu beruhigen.
    „Aber was machen wir denn jetzt?“
    „Wir holen unsere Sachen aus dem Auto und gehen ins Bett. Ich bin ganz schön müde, du nicht?“
    Entsetzt starrte Linda sie an. „Du meinst, wir gehen noch mal da raus?“
    „Wieso denn nicht? Draußen haben wir doch Licht.“
    „Ja, aber … dieses Ding …“
    Immer noch klatschte das unförmige Etwas in unregelmäßigen Abständen gegen das Fenster.
    „Ja, ich hoffe, es tut sich nichts. Wir sollten so schnell wie möglich alle Lichter ausmachen, damit es Ruhe gibt.“
    „Können wir nicht einfach gleich ins Bett gehen?“, fragte Linda.
    Mit jemandem an ihrer Seite, der ihre Vernunft bestärkte, wäre Cassie ohne Zögern noch einmal zum Auto gegangen. Doch Lindas offensichtliche Nervosität übertrug sich langsam auf sie, und es wurde ihr immer unheimlicher, obwohl sie einfach wusste: „Das Ding“ am Fenster konnte nur ein Tier sein. Und wahrscheinlich würde der Spuk von selbst aufhören, wenn sie einfach alle Lichter löschten und ins Bett gingen. Vielleicht war das wirklich die beste Idee.
    „Meinetwegen“, antwortete sie. „Wenn du nichts mehr aus dem Auto brauchst? Im Bad müssten ein paar unbenutzte Zahnbürsten liegen; meine Eltern hatten früher immer welche hier.“
    Linda rannte fast zurück in das erste Schlafzimmer und flüchtete sich, ohne dort Licht zu machen, ins fensterlose Bad. Wahrscheinlich war es wirklich besser, das Deckenlicht im Schlafzimmer nicht mehr einzuschalten, aber Cassie hatte auch keine Lust, im Dunkeln herumzuirren.
    Früher hatte immer eine Taschenlampe in der untersten Küchenschublade gelegen …
    Es kostete sie etwas Überwindung, näher an die Küchenzeile und damit an das Fenster heranzugehen, an das noch immer in unregelmäßigen Abständen der schwarze Schatten klatschte. Was war das bloß für ein seltsames Tier? Von drinnen sah es fast aus wie eine große schwarze Hand …
    Jetzt mach dich bloß nicht auch noch verrückt, rief sich Cassie zur Ordnung. Es reicht ja wohl, wenn Linda fast ausflippt.
    Sie bückte sich und zog die unterste Schublade auf, wo tatsächlich die Taschenlampe lag. Gerade als sie sich wieder aufrichten wollte, hörte sie über sich eine Stimme.
    „Da bist du ja endlich. Ich warte schon so lange auf dich …“
    Erschrocken richtete Cassie sich auf. Dabei stieß sie sich die Schulter an der Arbeitsplatte.
    „Aua, verflixt! Was, zum Teufel …“
    Während sie sich die Schulter rieb, schaute sie in Richtung Bad, doch die Tür war immer noch zu, und nur ein schmaler Lichtstreifen schien darunter hervor. Offenbar fühlte sich Linda dort wohl. Aber wer hatte dann gerade mit ihr geredet?
    Unwillkürlich wandte sie sich zum Fenster um – und schrie auf. Statt des schwarzen Schattens sah sie dort ein Gesicht. Oder was sie dafür hielt – denn bevor sie es richtig erkennen konnte, war Linda neben ihr.
    „Was ist passiert? Was hast du?“, fragte sie und klammerte sich an ihren Arm.
    Die Berührung holte Cassie in die Realität zurück. Gleich fühlte sie sich wieder besser. Wahrscheinlich hatte sie sich das Gesicht nur eingebildet. Eine Lichtreflexion auf den verwischten Abdrücken, die das Tier auf dem Fenster hinterlassen hatte, oder so etwas.
    „Sorry, alles gut“, beruhigte sie Linda. „Ich hab mich gestoßen, als ich nach der Taschenlampe gesucht habe.“ Sie schwenkte das Teil, das so lang und dick wie ihr Unterarm war. „Aber nun habe ich sie. Wir brauchen also nicht im Dunkeln ins Bett zu schleichen. Und wenn das Viech noch mal an unser Fenster flattert und uns stört, kann ich ihm damit auch noch eine drüberziehen.“
    Das brachte sogar Linda zum Lachen. „Das glaubst du ja wohl selbst nicht. Eher leuchtest du ihm, damit es die Nacht schön kuschelig in deinem Bett verbringen kann, du Tierfreundin. Können wir jetzt schlafen gehen, damit das endlich aufhört?“
    Nach einem letzten Blick zum Fenster – wenn sie sich das Gesicht auch eingebildet hatte, die Stimme hatte sie doch wirklich gehört, oder? – wandte sich Cassie achselzuckend ab, knipste das Deckenlicht aus, die

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